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Sozialraumorientierte Jugendhilfe nimmt konkrete Formen an Jugendhilfeausschuss beschließt Planungsräume und Schwerpunktstandorte

Der nächste Schritt hin zu einer sozialraumorientierten Jugendhilfe ist getan: Der Jugendhilfeausschuss hat einstimmig beschlossen, den Vogelsbergkreis in vier sogenannte Planungsräume aufzuteilen (s. Grafik). Außerdem soll es an regionalen Schwerpunktstandorten Einheiten von Jugendhilfe unter einem Dach geben – Ziel ist es, die Grenzen zwischen ambulant, teilstationär und stationär aufzulösen und durch wohnortnahe passgenaue und flexible Hilfen dem individuellen Bedarf mehr gerecht zu werden. „Jetzt nimmt die im vergangenen Jahr schon beschlossene neue Konzeption konkrete Formen an“, sagte Jugenddezernent Peter Zielinski, der die Umstrukturierung der Jugendhilfe mit auf den Weg gebracht hatte. „Mit der Umsetzung wollen wir außerdem erreichen, dass das Geld, das zuvor in andere Landkreise gegeben wurde, hier im Kreis bleibt. Auch neue Arbeitsplätze werden dadurch entstehen.“

Wie sieht das Konzept konkret aus? Jugendhilfe findet in vier Planungsräumen statt: Planungsraum Nord umfasst Alsfeld, Romrod, Feldatal, Schwalmtal und Grebenau; Antrifttal, Kirtorf, Homberg, Gemünden und Mücke bilden den Planungsraum West; zum Planungsraum Ost gehören die Gemeinden Lauterbach, Lautertal, Schlitz und Wartenberg; Ulrichstein, Herbstein, Schotten, Grebenhain und Freiensteinau schließlich bilden den Planungsraum Süd. In jedem dieser Planungsräume kooperieren Sozialraumteams eng miteinander. Diese bestehen aus Mitarbeitern/Mitarbeiterinnen des Allgemeinen Sozialen Dienstes des Jugendamtes, der schulbezogenen Jugendsozialarbeit sowie einem Vertreter der freien Jugendhilfeträger. Zu ihren Aufgaben zählen u.a. die Vorbereitung und Durchführung regelmäßiger Sozialraumkonferenzen zur Vernetzung und Integration der verschiedenen Hilfs- und Unterstützungssysteme. Jugendamt und freie Träger werden im Sozialraum zu Kooperationspartnern, die eine gemeinsame Haltung wie auch ein einheitliches Fallverständnis anstreben. Generell wird bei der Sozialraumorientierung in der Jugendhilfe der Mensch in den Mittelpunkt gestellt, der Hilfe benötigt und Unterstützung sucht. Er wird gemäß seinen Fähigkeiten und Möglichkeiten unterstützt. Dabei wird sein familiäres und näheres soziales Umfeld mit einbezogen, dazu gehören im weiteren Sinne auch Freunde, Schulen, der Verein, der Ort oder der Stadtteil. „An letzter Stelle kommen erst die Jugendhilfeeinrichtungen“, erklärt Zielinski, „alle werden konsequent mit den Ressourcen des Jugendlichen und den Menschen in dessen Umgebung arbeiten. Es gilt, den effizienten Einsatz von Hilfen zur Selbsthilfe im Einzelfall zu planen und familienfreundliche Lebensbedingungen zu generieren.“

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