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Am Osterwochenende wieder viele Patienten in Notaufnahmen erwartet: Portalpraxen können Kliniken künftig entlasten

Immer häufiger suchen Patienten in den sprechstundenfreien Zeiten – also in den Abend- und Nachtstunden, am Wochenende sowie an Feiertagen – die Notaufnahmen der Kliniken auf. Auch am Osterwochenende werden wieder viele Patienten in den Notfallambulanzen erwartet. In Hessen wird mittlerweile die Hälfte aller ambulanten Notfälle im Krankenhaus behandelt. Allein im Jahr 2014 haben Hessens Kliniken 740.000 Notfall-Patienten versorgt. Viele dieser Menschen leiden jedoch nur unter leichten Beschwerden und sind in den Notaufnahmen fehl am Platz. Die Techniker Krankenkasse (TK) hält es daher für sinnvoll, dass die Kassenärztlichen Vereinigungen (KV) mit der Klinikreform aufgefordert wurden, verstärkt sog. „Portalpraxen“ an Kliniken einzurichten.

Alle Notfallpatienten sollen zunächst von Ärzten in den Portalpraxen untersucht werden. Hier wird entschieden, ob eine Behandlung in der Praxis ausreicht oder ob die Patienten doch ins Krankenhaus eingewiesen werden müssen. Die neuen Einrichtungen haben das Ziel, die Notaufnahmen der Krankenhäuser zu entlasten. „Portalpraxen sind sinnvoll, denn hier werden die stationären und die ambulanten Kapazitäten optimal miteinander verzahnt. Darüber hinaus werden unnötige Klinikaufenthalte vermieden“, sagt Dr. Barbara Voß, Leiterin der TK-Landesvertretung Hessen.

Vor einem Jahr hat die KV Hessen den Ärztlichen Bereitschaftsdienst (ÄBD) umfangreich reformiert. In diesem Zusammenhang sind im Bundesland 58 neue ÄBD-Zentralen entstanden. 48 davon sind an Krankenhäusern angesiedelt. „Die KV Hessen ist hier also bereits auf einem sehr guten Weg“, lobt Voß. Weitere zehn bis 20 Portalpraxen könnten, laut KV, in den kommenden Jahren im Bundesland entstehen.

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Gesundheit & Medizin