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Stephan Büttner scheidet als Leiter des Fachdienstes Dorferneuerung und ländliche Entwicklung aus

Zahlreiche Strukturreformen in der Verwaltung haben den beruflichen Werdegang von Stephan Büttner begleitet. Im Mittelpunkt stand dabei immer eine Tätigkeit, die ihm zur Lebensaufgabe geworden ist: die Entwicklung des ländlichen Raums. Am 1. April 2016 scheidet der Leiter des Fachdienstes Dorferneuerung und ländlichen Entwicklung beim Landkreis Fulda aus dem aktiven Dienst.

1977 begann der studierte Geodät beim damaligen Hessischen Amt für Landeskultur Fulda, das sich um Flurneuordnungsverfahren kümmerte und schon bald mit dem Landwirtschaftsamt zusammengelegt wurde. Als jüngstem Abteilungsleiter wurde ihm mit der Dorferneuerung ein eigenständiges Aufgabengebiet übertragen, das noch weitgehend unbekannt war und mit dem er erstmals im Zusammenhang mit dem Zukunftsinvestitionsprogramm noch in der Regierungszeit von Bundeskanzler Helmut Schmidt in Berührung kam. Der heute 65-jährige behielt diese Aufgabe auch bei, als aus dem Amt für Landwirtschaft und Landentwicklung das Amt für Regionalentwicklung, Landschaftspflege und Landwirtschaft (ARLL) Fulda, anschließend die Hauptabteilung Regionalentwicklung und Kataster Fulda, später das Amt für den ländlichen Raum Fulda und schließlich im Zuge der Kommunalisierung der Landesverwaltung am 1. April 2005 der Fachdienst Dorferneuerung und ländliche Entwicklung der Kreisverwaltung wurde.

Der gebürtige Fuldaer, der im Dipperzer Ortsteil Kohlgrund wohnt, hat während seiner verschiedenen beruflichen Stationen eine deutliche Akzentverschiebung der Dorferneuerung in Richtung einer immer stärkeren Bürgerbeteiligung miterlebt. Inhaltlich geht es nicht mehr nur um klassische Infrastrukturmaßnahmen, sondern um die Verbesserung der Lebensqualität im ländlichen Raum insgesamt, wozu beispielsweise die Schaffung von Arbeitsplätzen und Wohnraum oder die Förderung von Kultur und Gemeinwesen zählen. Deshalb sind  im Fachdienst von Stephan Büttner auch das LEADER-Programm der Europäischen Union zur Stärkung der ländlichen Entwicklung sowie der Wettbewerb „Unser Dorf“ angesiedelt. Bei der Vergabe von Fördermitteln aus der Dorferneuerung für private und öffentliche Investitionen wurde ein Höhepunkt Anfang der neunziger Jahre erreicht, als in einem Jahr rund zwölf Millionen D-Mark in 23 Gemeinden und Ortsteile im Landkreis Fulda flossen. Das ARLL Fulda war seinerzeit damit Spitzenreiter in Hessen.

Als gelungene Projekte, die teilweise Niederschlag in der Berichterstattung der Medien außerhalb Hessens fanden, nennt der Vermessungsdirektor unter anderem Schweben, Oberkalbach, Kämmerzell, Mackenzell, Thalau und Gackenhof sowie Poppenhausen. Besonders ans Herz gewachsen ist ihm die ehemalige Landsynagoge in Heubach, die vor dem Verfall gerettet werden konnte und einer neuen Nutzung als Kultur- und Begegnungsstätte zugeführt wurde. Dort arbeitet er im Förderverein mit, was er auch als Ruheständler ebenso wie das Engagement im Verein „Via Regia“ fortführen möchte. Einen künftigen Schwerpunkt der Dorferneuerung sieht er insbesondere in den Ulstertalgemeinden, die mit Bevölkerungsverlusten wegen des demografischen Wandels zu kämpfen hätten. Im Rückblick auf seine 40-jährige berufliche Tätigkeit stellt Stephan Büttner fest, dass er mit einem lachenden und einem weinenden Auge gehe. Er habe seine Arbeit auch deshalb immer gerne gemacht, weil sie kreativ und interdisziplinär ausgerichtet sei.

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