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Frischer Wind für Bigband-Sound

Das Gasthaus „Windmühle“ in Fuldas Altstadt atmet Geschichte – auch wenn es um die Bandgeschichte der „Hartmann Harmonists“ geht. Und so ist die Gaststätte für Sängerin Meggi Klüber und Gitarristin Viola Riesner der perfekte Ort, um über das Ensemble zu erzählen. Denn die Windmühle war so etwas wie das zweite Wohnzimmer von Bandleader und Gründer Martin Hartmann. Nach dessen allzu frühem Tod vor fünf Jahren möchte die Gruppe nun wieder mit frischem Wind Fahrt aufnehmen – jedoch ohne die eigenen musikalischen Wurzeln zu vergessen.

„Der Tod von Martin hat uns alle schwer getroffen, wir haben so viel von ihm gelernt, er war einfach einzigartig, ein echtes Original und mit Herzblut dabei“, erzählt Viola Riesner. Sie ist seit kurz nach der Gründung vor 30 Jahren Teil der Bigband, die zunächst aus vier, bald schon aus 18 Musikern besteht. Saxophon, Trompete, Querflöte, Posaune, Bass, Gitarre, Percussion und Piano sind als Instrumente vertreten. Sängerin Meggi Klüber und Sänger Torsten Goldbach, gleichzeitig Saxophonist, komplettieren den Klang. Aus den 18 Köpfen einen Klangkörper zu formen, verstand Martin Hartmann nicht nur als Pianist und Bandleader, erzählt Meggi Klüber, sondern vor allem auch als Komponist und Arrangeur: „Er hat die Musikstücke dem Ensemble auf den Leib geschneidert.“ Entstanden ist auf diese Weise ein einzigartiger Sound mit Swing-Jazz, Latin, Rock ’n‘ Roll und tanzbaren Rhythmen wie Walzer, Rumba oder Cha-Cha-Cha, mit denen sie legendäre Tanzveranstaltungen gestaltet haben.

Durch die langjährige gemeinsame Liebe zur Musik ist aus den „Hartmanns Harmonists“ mehr als ein Verein geworden: „Offiziell sind wir das zwar, aber eigentlich ist es für viele inzwischen fast so etwas wie eine Familie“, gibt Viola Riesner einen Einblick und ergänzt: „Dass sich alle einig sind, auch ohne Martin weitermachen zu wollen, spiegelt das wieder.“ Den Job des Bandleaders, der auch die wöchentlichen Proben leitet, machte in den vergangenen Jahren jemand aus den eigenen Reihen: Dr. Reinhard Rüttger. Er gehört eigentlich zum Trompetersatz und schlüpfte engagiert in diese Rolle. Kürzlich gab er den Taktstock weiter, wieder an jemanden in den eigenen Reihen: Sören Riesner. Der 19-Jährige, dessen Nachnamensgleichheit mit Viola Riesner kein Zufall ist, ist Saxophonist der Bigband und beginnt demnächst sein Musikstudium. Seine ersten Einsätze als musikalischer Leiter, aber auch als Arrangeur für die „Hartmanns Harmonists“ hatte er bereits: „Entstanden ist ein tolles Werk, das die Zuhörer mit einer überraschenden Wendung umgehauen hat“, ist Meggi Klüber begeistert.

Mit neuem Frontmann, der auch das Repertoire erweitert, fühlen sich die Musiker jetzt wieder bereit für die musikalische Zukunft: „Vor großen Bühnen haben wir keine Angst und buchbar für Events sind wir selbstverständlich auch“, wirbt Viola Riesner mit einem Augenzwinkern. Nicht ausgeschlossen, dass dann auch Martin Hartmanns Stück „Working at windmill“ – gewidmet der Fuldaer „Windmühle“ – gespielt wird.

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