Logo

Neue Studie belegt positive Effekte von Videospielen

Schon seit den 1980er-Jahren verbringen Kinder und Jugendliche immer mehr Zeit mit Videospielen und somit vor der von Eltern verteufelten Flimmerkiste. Heute scheint sich der Trend noch verstärkt zu haben: Games sind dank neuer Technologien und Vertriebsmodelle immer und überall verfügbar, ob auf dem heimischen Sofa oder zwischendurch auf der Busfahrt. Die Sorge bei vielen Eltern und Wissenschaftlern ist nach wie vor groß: Doch eine neue Studie revidiert jetzt die vorherrschende Meinung und zeigt, dass die Games auch positive Effekte haben können.

Games: Beliebt und gefürchtet

Video- und Computerspiele sind unglaublich beliebt – auch in Deutschland: Erst kürzlich gab der Bundesverband Interaktive Interhaltungssoftware (BIU) bekannt, dass der deutsche Gesamtmarkt 2015 erneut um 4,5 Prozent gewachsen ist. Besonders stark im Kommen sind Casual-, Free-to-Play- und Browsergames wie sie zum Beispiel auf Webseiten wie Browsergames.de vorgestellt und gespielt werden können. Diese Segmente erschließen immer neue Zielgruppen fernab der Hardcore-Gamer-Szene: Spätestens seit Nintendos bewegungsgesteuerter Wii begeistern Videospiele nicht nur eine eingeschworene Fangemeinde, sondern holen auch Gelegenheitsspieler oder gleich die ganze Familie vor den Bildschirm.

Doch des einen Freud ist des anderen Feind: Für viele Eltern und Pädagogen galten die Spiele lange Zeit als gesundheitsschädlich und depressionsfördernd. Wie jetzt das Magazin T3N berichtet, deutet eine neue Studie der Columbia University und der Paris Descartes University darauf hin, dass das genaue Gegenteil der Fall sein kann: Demzufolge können „Videospiele die kognitiven Fähigkeiten der Kinder erhöhen und sie sozialer machen“. Für die Untersuchung wurde eine europäische Studie aus dem Jahr 2010 ausgewertet, für die rund 3.000 Grundschulkinder im Alter zwischen sechs und elf Jahren sowie ihre Eltern und Lehrer befragt wurden. In der neuen Studie wurde überprüft, inwiefern das Spielen von Videospielen die schulischen Leistungen, das Sozialverhalten sowie die Gesundheit beeinflusst. Das Ergebnis: Kinder, die länger als fünf Wochenstunden zocken, sollen eine 1,75 Mal höhere Chance auf „hohe intellektuelle Fähigkeiten“ haben. Die Möglichkeit, „gute akademische Bewertungen“ zu erlangen, sei für Zocker 1,88 Mal höher. Zudem seien die Gamer auch seltener in Konflikte mit ihren Mitschülern verwickelt.

Ergebnisse trotzdem mit Vorsicht genießen

Die Ergebnisse der Studie sind aufgrund einer fehlenden Langzeitüberprüfung natürlich mit Vorsicht zu genießen. Ältere Studien, etwa des Max-Planck-Instituts in Berlin oder der Michigan State University, zeigen aber, dass Videospiele auch das räumliche Denken, visuelle und motorische Fähigkeiten sowie die Kreativität fördern können – die Ergebnisse sind in einem Artikel des Fachmagazins PC Games zusammengefasst. Wichtig ist demnach, dass Kinder den richtigen Umgang mit altersgerechten Videospielen und generell neuen Medien lernen. Immerhin einen prominenten Unterstützer dürften die neuen Erkenntnisse schon gefunden haben: Filmstar Hugh Jackman hat kürzlich in einem Interview festgestellt, dass Videospiele „eine total positive Wirkung haben können, so lange du deinen Kindern beibringst, was daran toll ist und wann es schädlich werden kann.“


Bildrechte: Flickr Alannah and Tom playing wii Todd Dailey CC BY-SA 2.0 Bestimmte Rechte vorbehalten

Categories:

Alle Nachrichten