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KKV: VW-Vorstand sollte auf seine Boni komplett verzichten – Der „Ehrbare Kaufmann“ muss vor allem praktiziert werden

Auf der Internetseite des VW-Konzerns heißt es: „Verantwortung – ein großes Wort, das heute inflationär genutzt wird. Auf dieser Seite erläutern wir, wie wir diese Verantwortung verstehen, welche Verpflichtung wir daraus ableiten – und wie wir ihr gerecht werden.“ (http://www.volkswagen.de/de/markenwelt/verantwortung.html). Und weiter: „Dieser unternehmerischen Verantwortung stellen wir uns unter dem Leitbild der Corporate Social Responsibility (CSR). Darin betrachten wir uns gewissermaßen als „Unternehmensbürger“, der sein Tun verantwortungsvoll bewertet und daraus eine entsprechende Verpflichtung für sein Handeln ableitet. … Dazu müssen wir unsere ökonomischen Ziele gleichberechtigt mit sozialen und ökologischen Zielen verfolgen. Anders gesagt: Alles, was wir tun, darf nicht nur allein auf wirtschaftlichen Erfolg ausgerichtet sein, sondern auch auf den Schutz der Umwelt und den gesellschaftlichen Nutzen.“

In Anbetracht des derzeitigen unwürdigen Gerangels um die Zahlung der Boni an die VW-Vorstandsmitglieder kann man nur an den VW-Vorstand appellieren: Dann handeln Sie jetzt auch nach dieser Devise, meine Herren!“ Mit diesen Worten kritisierte der gebürtige Fuldaer Bundesvorsitzende des KKV, Verband der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung, Bernd-M. Wehner, das peinliche Feilschen der Mitglieder des VW-Vorstands um die Bonuszahlungen. „Es wäre jedenfalls ein starkes Zeichen der Verantwortung vor allem auch gegenüber den Mitarbeitern, wenn der VW-Vorstand im Hinblick auf den selbstverschuldeten Abgasskandal auf die komplette Zahlung der Boni verzichten würde – auch wenn sie vertraglich zugesichert sind.“

Bereits zu Beginn des Skandals hatte der katholische Sozialverband dafür plädiert, dass die für die Manipulation verantwortlichen Manager für die Schadensbeseitigung auch mit ihrem Privatvermögen zur Haftung herangezogen werden müssten. Der KKV, der sich immer wieder für die Soziale Marktwirtschaft und deren Ideale einsetzt und bereits zum vierten Mal den Preis des „Ehrbaren Kaufmanns“ an Frauen und Männer verliehen hat, die diese Ideale in der Wirtschaft vorleben, sieht in dem Verhalten von VW nicht nur einen groben Vertrauensbruch, sondern auch einen Missbrauch wirtschaftlicher Macht. Gleichzeitig werde damit der Begriff des „Ehrbaren Kaufmanns“ ad absurdum geführt. „Der ehrbare Kaufmann übernimmt Verantwortung – persönliche, langfristige Verantwortung, für sein Unternehmen“, so der KKV-Bundesvorsitzende. Deshalb sollten auch die hierfür Verantwortlichen mit gutem Beispiel vorangehen und auf ihre Boni verzichten.

Mit dem Verhalten der VW-Manager werde der Begriff des „Ehrbaren Kaufmanns“ ad absurdum geführt. „Der ehrbare Kaufmann übernimmt Verantwortung – persönliche, langfristige Verantwortung für sein Unternehme.“ Der KKV weist deshalb erneut darauf hin, dass der Mensch im Mittelpunkt der Wirtschaft stehen muss. Die Wirtschaft darf nicht am größtmöglichen Profit, sondern sie muss nach dem Allgemeinwohl gemessen werden. Wirtschaft ist kein wertfreier Raum. Deshalb darf im Spannungsfeld zwischen Profit und sozialer Verantwortung, aber auch beim Umgang mit Kunden das Gewissen nicht ausgeschaltet werden. Je komplexer die Produkte sind, umso mehr muss sich der Kunde darauf verlassen können, dass die Informationen des Herstellers hierzu korrekt sind. Wer hier Vertrauen verspielt, schadet letztlich sich selbst. „Auch hier gilt die einfache Erkenntnis: Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht, auch wenn er dann die Wahrheit spricht.“

Der Bundesverband der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung e.V. ist ein katholischer Sozialverband mit rund 80 Ortsgemeinschaften in ganz Deutschland. Informationen zum KKV erhalten Sie im Internet unter www.kkv-bund.de, oder unter 0201 87923-0.

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