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„Strategische Ziele zur Ausrichtung der Pastoral im Bistum Fulda“ vorgestellt – Bischof Algermissen über Zukunft der Seelsorge

Das Bistum Fulda steht wie die anderen Diözesen in Deutschland vor dem Hintergrund gesellschaftlicher und kirchlicher Veränderungen mitten in einem Prozess des Umbaus und der Neuausrichtung. Im Rahmen des seit 2002 laufenden Pastoralen Prozesses im Bistum Fulda und dem Projekt „Bistum Fulda 2030“ stellte Bischof Heinz Josef Algermissen am Montag vor Pressevertretern den Textentwurf der in den vergangenen zwei Jahren erarbeiteten „Strategischen Ziele zur Ausrichtung der Pastoral im Bistum Fulda“ vor.

„Der Aufbruch beginnt bereits mit dem Betreten des richtigen Weges“, stellte der Oberhirte heraus. Er verwies auf den Bezugspunkt des gemeinsamen zukünftigen Weges der Kirche von Fulda: „Die Grundlage all unserer Überlegungen ist die Erlösung der Menschen durch Jesus Christus, durch sein Leben, Sterben und seine alles verändernde Auferstehung.“ Diese Grundlage dürfe man nicht aus den Augen verlieren. „Der Abschied von der additiven Pastoral muss einhergehen mit einer neuen Sichtweise und Organisationsform seelsorglicher Arbeit.“ Eine solche neue Form könne dann gewährleisten, dass die Kirche auch in Zukunft in der deutschen Gesellschaft wirksam präsent sei – „vermutlich nicht mehr in einer flächendeckenden Omnipräsenz, wohl aber mit einem wahrnehmbaren geistlich profilierten Angebot, das wie Leuchttürme in Meeresnähe für die Menschen in unserem Bistum sichtbar ist.“

Die Strategischen Ziele, die mit Zusatzinformationen auch im Internet unter www.2030.bistum-fulda.de abgerufen werden können, sollen in den nächsten Wochen und Monaten bistumsweit diskutiert werden. Dazu sind auch vier regionale Konsultationsveranstaltungen vorgesehen: am 30. April in der Stiftsschule Amöneburg, am 7. Mai in der Kopernikusschule in Somborn, am 21. Mai in der Engelsburg in Kassel und am 11. Juni im Marianum Fulda. Unter Berücksichtigung der Rückmeldungen beabsichtigt Bischof Algermissen dann, die Strategischen Ziele bis zum Jahresende verbindlich in Kraft zu setzen. Gründliche Beratung sei hier allerdings vorrangig vor zeitlichen Vorgaben, so der Bischof, und alle Gemeinden und Einrichtungen müssten sich an dem Prozess beteiligen. In den Strategischen Zielen geht es unter anderem um eine Neuaufstellung in der Seelsorge, bei der neben der Bildung von größeren Pfarreien zugleich der Aufbau eines Netzwerkes aus verschiedenen „Pastoralen Orten“ in den Pfarreien in den Blick gerückt wird, aber auch um die Frage, wie die das Bistum Fulda bis 2030 mit zurückgehenden Finanzmitteln umgehen kann.

„Wir werden künftig mehr Zeit für suchende Menschen in Bereichen aufwenden, wo wir bislang nicht so präsent sind“, betonte Generalvikar Prof. Dr. Gerhard Stanke. Auch Ehrenamtliche sollen verstärkt für die Verkündigung der christlichen Botschaft gewonnen werden. Es sei eine Chance, wenn in den künftigen größeren Gemeinden eine Vielzahl von Begabungen in der Leitungsebene zum Tragen komme und nicht mehr nur alles auf den Schultern eines Pfarrers ruhe. Personaldezernent Domkapitular Christof Steinert erläuterte, dass in den neu zusammengefassten Pfarreien beispielsweise hauptamtliche Laien als Verwaltungsleiter die Priester entlasten sollten, damit diese mehr Zeit für die Feier der Eucharistie und die Seelsorge hätten. Seelsorgeamtsleiter Ordinariatsrat Peter Göb unterstrich, dass künftig qualifizierte Männer und Frauen an den Pastoralen Orten in verantwortlicher Weise für die Kirche wirken sollten. Dabei gelte es, die Menschen vor Ort mit ihren Bedürfnissen im Blick zu haben.

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