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Vulkanführer lernen einzigartige Geologie – für spannende und fundierte Gästeführungen auf dem Vulkan

Für Menschen, die Natur und Landschaft kennenlernen und erleben wollen, ist der vulkanische Vogelsberg ein attraktives Terrain für Wanderungen und Naturerlebnisse. Die Schönheiten dieser besonderen Region zu erhalten und gleichzeitig dem Besucher kenntnisreich zu vermitteln, ist eine der gemeinsamen Aufgaben des Naturparks Hoher Vogelsberg und des Geoparks Vulkanregion Vogelsberg. Deshalb absolvieren die Naturparkführer gerade eine Ausbildung, die von Geopark und der DVG-Sektion Vogelsberg veranstaltet wird und die einzigartige Geologie der größten Basaltausdehnung auf dem europäischen Festland zum Inhalt hat.

Landrat Manfred Görig begrüßte den neuen Ausbildungsblock als wichtiges Element für die Außendarstellung der gesamten Vulkanregion. Görig: „Das Thema Vulkan ist für den Gast spannend und für die Region ein Alleinstellungsmerkmal gegenüber anderen Mittelgebirgen. Vulkanführer spielen eine große Rolle als ‚Transporteur und Botschafter‘ der Region, denn sie verkörpern den Vogelsberg mit ihrem Wissen und Engagement“. Görig weiter: „Der Ausbildungslehrgang ist ein wichtiger Baustein in der Entwicklung des Geoparks Vulkanregion Vogelsberg auch im Hinblick auf seine angestrebte nationale Zertifizierung.“

Gefördert durch das LEADER-Programm und in Kooperation mit der Naturschutzakademie Hessen wurde ein abwechslungsreiches Ausbildungsprogramm zusammengestellt, das auch bei zukünftigen Ausbildungslehrgängen genutzt werden kann. Die 28 bereits vorqualifizierten Naturparkführerinnen und -führer steigen während der Qualifizierung noch stärker in die Materie der Geologie des vulkanischen Vogelsberges ein, um ihn zu erkunden und an geologisch interessanten Orten und Geotopen Möglichkeiten für Gästeführungen kennen zu lernen.

Für die Ausbildung konnten namhafte Referenten gewonnen werden, so zum Beispiel Prof. Peter Prinz-Grimm von der Uni Frankfurt, der bereits vor vielen Jahren eine lesenswerte Abhandlung über die Erdgeschichte, Steine und Fossilien in Vogelsberg und Wetterau geschrieben hatte und sich als Fachmann der Regionalgeologie bewies. Ein Großteil der Ausbildungsinhalte wurde in Kooperation mit der Fachsektion Vulkan Vogelsberg der DVG gestaltet, die mit Kerstin Bär eine profunde Kennerin der Entstehungsgeschichte und der Besonderheiten des vulkanischen Vogelsberg hat.

Wie lese ich eine geologische Karte, wie kann ich Gesteine begreifen und verstehen, welche Mineralien finden sich im Vogelsberger Basalt? Alles Fragen mit denen sich die Gruppe ein ganzes Wochenende beschäftige. Mit dem Geologen Daniel Korb vom Geopark hatten die „Auszubildenden“ einen kompetenten Ansprechpartner zur Seite.

Bei einer ganztägigen Busexkursion unter dem Titel „Erdgeschichte des Vogelsberges – eine Zeitreise mit Geotop-Hopping“ gab es Gelegenheit, die Aufschlüsse und Steinbrüche am Glauberg, Unter-Widdersheim, den Horloff-Graben, die Steinbrüche in Hungen-Langd und Michelnau sowie zum Abschluss den Lavastrom am Alteburgkopf in Schotten zu besichtigen – spannende Ein- und Ausblicke in die Tiefen des Vulkanriesen.

Bei der Fortsetzung im Mai sollen die Teilnehmer sowohl Einblicke in die Vulkanologie der Region als auch in weltweite vulkanische Vorgänge erhalten. Daneben werden die Entwicklung der Vogelsberger Kulturlandschaft, der Vogelsberg als Wasserspeicher und -lieferant, das geplante Vulkaneum in Schotten und Aspekte der Geodidaktik vermittelt.

Landrat Manfred Görig wird zum Abschluss der Ausbildung im Juni in einer kleinen Feierstunde die Teilnahmeurkunden und Zertifikate auf der Herchenhainer Höhe überreichen. Das Zertifikat „Natur- und Geoparkführer Vogelsberg“ wird für die Qualität der Führungen stehen, die dazu beitragen sollen, den Vogelsberg als Tourismus- und Freizeitregion zukunftsfähig zu machen.

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