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Bienenexperten für vier Jahre bestellt

Neun Bienensachverständige gibt es im Vogelsbergkreis. Sie sind Experten in Sachen Imkerei und kennen sich mit Bienen aus, haben jahrzehntelange Erfahrung in ihrem Metier. Weil ihre Expertise gefragt ist, werden sie regelmäßig in den Dienst des Amts für Veterinärwesen und Verbraucherschutz bestellt. „Sie leisten eine wichtige ehrenamtliche Arbeit. Ihre Tätigkeit als Sachverständige ist wichtig für uns wie auch für die Imker – meinen herzlichen Dank dafür.“ Landrat Manfred Görig überreichte die Ernennungs-Urkunden zum Bienensachverständigen für die kommenden vier Jahre.

 

Bienensachverständige haben die Aufgabe, die Imker bei der Gesunderhaltung ihrer Bienenvölker zu beraten und zu unterstützen, anzeigepflichtige Bienenseuchen festzustellen und zusammen mit dem Veterinäramt zu bekämpfen. Sie führen auf Grund ihrer speziellen Qualifikation auch die Gesundheitsuntersuchungen bei den Bienenvölkern durch, die vor jedem Verstellen von Bienenvölkern gesetzlich vorgeschrieben sind.

Nachwuchsprobleme gebe es derzeit nicht, berichteten die Experten. Ganz im Gegenteil sei es so, dass sich vermehrt junge Menschen und überwiegend Frauen für die Imkerei interessierten und die vom Imkerverband angebotenen Lehrgänge besuchten. „Das ist einerseits gut, dass der Nachwuchs zunimmt. Andererseits wäre aber ein richtiger Sachkundenachweis und eine Meldepflicht für das Aufstellen von Bienenvölkern im Garten wünschenswert“, so die Meinung der Sachverständigen. Solange dies fehle, könne man gar nicht alle Imker und Hobby-Imker im Blick haben – und damit auch nicht alle beraten oder einen eventuellen Ausbruch von Bienenseuchen und -krankheiten rechtzeitig bemerken.

 

Laut Herrn Dr. Scheid (Stellvertretender Amtsleiter im Amt für Veterinärwesen und Verbraucherschutz) gilt der Vogelsberg aktuell als „frei von Faulbrut“, der gefürchteten Bienenseuche, die in den vergangenen Jahren auch im Kreis ausgebrochen war. Allerdings könne man nur hoffen, dass der sogenannte „Kleine Beutenkäfer“ nicht zur Gefahr wird: Er gehört zu den gefürchtetsten Bienenparasiten, weil bei Massenbefall ein ganzes Volk innerhalb kürzester Zeit vernichtet werden kann. Bisher hat er sich ausgehend von Afrika nach Nordamerika, Australien und auch nach Europa ausgebreitet, zuletzt bis südlich der Alpen. In Deutschland ist noch kein Befall aufgetreten.

 

Für den Verbraucher gut zu wissen: Der heimische Honig ist von bester Qualität, die mit regelmäßigen Qualitätskontrollen überprüft werde. „Unsere grüne Banderole mit der Kontrollnummer ist Zeichen dafür, dass wir nach den Qualitätsrichtlinien des Deutschen Imkerbundes produzieren, deren Standards noch über denen der Honigverordnung liegen“, erklärt der Bienenexperte Theodor Hansel. So dürfe laut Honigverordnung 20 Prozent Wasser im Honig enthalten sein, nach der Richtlinie des D.I.B. aber nur 18 Prozent. Zudem würden in Hessen 13 Imkereibetriebe dreimal pro Jahr von einem Landesinstitut besucht, um Waben mit Pollen zu entnehmen und diese auf Spritzmittel oder ähnliche Verunreinigungen zu untersuchen.

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