Kleine Geodäsie-Stunde im Konrad-Zuse-Museum
Vor kurzem besuchten Mitarbeiter des Amtes für Bodenmanagement Fulda das Konrad-Zuse-Museum in Hünfeld, um sich mit der Leitung des Museums über die Funktion der dort ausgestellten Rechenanlage „Z11“ auszutauschen. Die Mitarbeiter des Museums stellten sich schon länger die Frage: „Was wurde damit eigentlich berechnet?“ Hierzu konnte nun das Amt für Bodenmanagement Antworten liefern, denn Rechenanlagen dieses Typs waren zunächst für die Landes- und Katastervermessung gedacht und dort auch im Einsatz.
Die „Z11“ wurde jedoch schon bald zu einem universellen Computer umgebaut und von der Zuse KG erfolgreich in Serie gefertigt. Das ausgestellte Modell verfügt über „Schalter“, die Rechenprogramme für geodätische Berechnungen anstoßen. Mit diesen Vermessungsprogrammen konnten automatisiert Koordinaten- und Flächenberechnungen durchgeführt werden. Boris Krah vom Amt für Bodenmanagement Fulda erläuterte der Gruppe zunächst die Hauptaufgabe der Geodäsie, die darin besteht, für jeden Punkt Koordinaten aus Winkeln und Entfernungen zu berechnen. Damit wurde deutlich, dass in der Vermessung eine sehr hohe Zahl an Koordinaten anfällt und damit verbunden sehr viele Berechnungen durchgeführt werden müssen. Die Koordinaten dienen als Basis für alle Karten, die im Liegenschaftskataster geführt werden. Früher mussten die Berechnungen aufwändig von Hand durchgeführt werden, heute werden die Messwerte digital weiterverarbeitet. Besonders durch die Rechenanlage Z11 hat Zuse mit seiner Entwicklung zur Automation der Berechnungen und so zu einer großen Wirtschaftlichkeitssteigerung im Kataster- und Vermessungsbereich beigetragen. An einigen Beispielen erläuterte Krah die in der Z11 programmierten Rechenformeln.
Die Mitarbeiter des Zuse-Museums freuten sich darüber, wieder ein Stück mehr über die Rechenanlagen von Zuse und deren Funktion zu erfahren. So hat sich wieder eine kleine Lücke in der Geschichte über Zuse und seinen beachtlichen Fähigkeiten geschlossen.