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Von Paris nach Konstantinopel: der Orient Express – ein Konzert mit dem Trio Macchiato

Als Georges Nagelmacker am 5. Juni 1883 in Paris seinen ersten Luxuspersonenzug ins rumänische Giurgiu schickt, ahnt er nicht, dass er damit einen Mythos kreiert. Als Orient Express verbindet sein Zug ab 1889 einmal pro Woche Paris und Konstantinopel, durchstreift in 67½ Stunden fast ganz Europa. Er verbindet nicht nur Orient und Okzident, sondern verknüpft auch dazwischen liegende Metropolen wie Wien, Budapest, Mailand, Belgrad oder Bukarest zu einer Perlenschnur der Kultur.

Das Trio Macchiato, 2007 mit einer einfallsreichen Hommage an die Kaffeehäuser des Mittelmeeres bekannt geworden und für den Preis der Deutschen Schallplattenkritik nominiert, besteigt mit seiner zweiten CD den Orient Express. Man fährt mit Musette und Tango durch Frankreich, überquert mit Alphorn, Jodeldihö und einer waghalsigen Version des Italo Klassikers „Due soldi“ die Alpen, wird vom melancholischen „Wiener Leid/ Lied“ gerührt und von James Bonds „Liebesgrüßen aus Moskau“ geschüttelt, durchstreift mit Roma, Juden und Thrakern den Balkan bevor man schließlich mit dem alten Schlager „Istanbul“ und der„Roten von Stambul“ in Konstantinopel anlangt.

Zahlreiche Geschichten ranken sich um den Orient Express: 1929 wird er für fünf Tage eingeschneit, 1931 von ungarischen Terroristen angegriffen, 1950 darin ein US Militärattaché von rumänischen Agenten überfallen, Vorbild für den James Bond Film „Liebesgrüße aus Moskau“, die Romanciers Agatha Christie („Mord im Orient Express“) und Graham Greene („Stambul Express“). Diese und andere Ereignisse im und um den Zug herum lässt das Trio Macchiato auf einer berührenden musikalischen Reise in raffinierten Arrangements lebendig werden.

Das Trio mit dem heißen Herzen mit Sitz im kühlen Hamburg versteht es das
Komplizierte einfach und das Einfache gehaltvoll zu machen. Die Herkunft der
Bandmitglieder und ihre vielfältigen musikalischen Interessen (Klassik, Jazz, Tango, canzone, arabische, Film und Zigeunermusik u.a.m.) garantieren einen aufregenden Mix, ganz dem Bandnamen (it.: aufgeschäumt, bunt gesprenkelt) verpflichtet, ein Funken sprühendes Vergnügen für Herz und Hirn.

02. Juni 2016, um 20.00 Uhr mit dem Programm „Orient-Express“,  im VHS-FORUM, Kanzlerpalais, Unterm Heilig Kreuz 1, 36037 Fulda

JANA MISHENINA
(Violine, Gesang, Gitarre, Mandoline):
Die Tatarin studierte an der Gnessin Akademie ihrer Geburtsstadt Moskau sowie an der Sweelinck Musikhochschule Amsterdam. Danach arbeitete sie u.a. mit der Deutschen Kammerphilharmonie, dem Concerto Grosso Frankfurt oder der Philharmonie der Nationen. Mit u.a. dem georgischen Komponisten David Malazonia verfolgt sie seither einen persönlichen Weg zwischen Zigeunerfolklore, italienischen canzone, Tango argentino und slawischen Einflüssen. Gegenwärtig ist sie in verschiedenen Produktionen am Deutschen Schauspielhaus Hamburg und am Stadttheater Lübeck zu hören.

JAKOB NEUBAUER
(Akkordeon, Bandoneon, Vibrandoneon, Concertina, Perkussion, back vocals):
Der Gewinner des Großen Russischen Akkordeonwettbewerbes von 1978 studierte an der Musikhochschule in St. Petersburg. Nach seiner Übersiedlung in den Westen 1989 spielte er an verschiedenen Theatern in London, Paris und Berlin, bevor er 1991 in Hamburg ansässig wurde und seither am Schauspielhaus, an der Staatsoper, im Philharmonischen Staatsorchester, NDR Sinfonieorchester u.a. tätig ist.

HENRY ALTMANN
(Bass, Melodica, Susaphon, Glockenspiel, Perkussion, back vocals):
Der Nachfahr frz. Zigeuner studierte in Hamburg und New York, lebte in Paris und Dresden. Neben Film und Theatermusiken (u.a. Staatstheater TJG Dresden und Festspielhaus Hellerau), Kompositionen für die NDR Bigband, ein Streichquintett arbeitete er u.a. mit George Gruntz, Herman & Tietjen (musikal. Ltg.), Peter Brötzmann, Pascal von Wroblewsky oder Ladi Geisler. »Alphabet City« erhielt 1997 einen sächsischen Förderpreis, »Schubert Echo« 1998 den TrudeUnruhPreis, von seiner La KaffeehausAvantgarde erschien 2009 bei RentaDog »Amuse Keule:

Karten zu diesem Konzert, das vom Kulturamt der Stadt Fulda veranstaltet wird, sind im Vorverkauf in der Geschäftsstelle der Fuldaer Zeitung (Peterstor) erhältlich (10,00 €, ermäßigt 8,00 €) sowie an der Abendkasse (12,00 €, ermäßigt  10,00 €).

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