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Kindergarten Simmershausen pflegt Natur und Miteinander der Generationen

278-Kita Simmershausen1Eine Klingel bräuchte der Kindergarten in Simmershausen eigentlich nicht. Denn Langhaardackel Tine wohnt in der Nachbarschaft und kündigt gern über den Gartenzaun hinweg Besucher mit Nachdruck an.

Nicht nur zur Dackeldame von nebenan pflegen die 15 Kindergartenkinder und zwei Erzieherinnen einen regelmäßigen Kontakt. „Katzen, Schafe, Ziegen und Kühe“, zählt der fünfjährige Jannik auf, „besuchen wir auch immer.“ Seit einigen Tagen können die jungen Entdecker sogar Kaulquappen beobachten, die in einer größeren Porzellanschüssel mitten im Gruppenraum schwimmen und gerade eine echte Attraktion für die Kinder sind.

Dass Umwelt- und Natur-Projekte gerne von Kindergartenleiterin Angela Kirchner und ihrer Kollegin Manuela Kopaschinski aufgegriffen werden, verwundert angesichts der idyllischen Lage von Simmershausen nicht. Das 650-Seelen-Dorf liegt im Herzen der Rhön ist umgeben von Wäldern und Wiesen sowie markanten Bergen, nämlich dem Auersberg, dem Buchschirm und dem Staufelsberg.

„Donnerstag ist immer unser Wald-Tag“, erzählt die Kindergartenleiterin, „wir können rausgehen, wann wir wollen, und nutzen das, was die Natur uns bietet.“ Der Kindergarten selbst liegt im Dorfzentrum, im ersten Stock des Dorfgemeinschaftshauses, das sich direkt neben der Kirche befindet. 200 Quadratmeter Fläche und ein schön gestalteter Außenbereich mit Spielgeräten stehen den Kindern zur Verfügung. Ausgelegt ist die Einrichtung für 25 Kinder. Im vergangenen Jahr wurden in Simmershausen 22 Kinder betreut, im aktuellen Kindergartenjahr sind es 15 Kinder. Davon kommen sieben direkt aus dem Dorf, acht Kinder aus anderen Ortsteilen von Tann und Hilders.

278-Kita Simmershausen2„Die Eltern nehmen die Fahrt gerne in Kauf, weil ihnen unser Konzept gut gefällt und sie die familiäre Atmosphäre schätzen“, weiß Corinna Ebert, Vorstand des Trägervereins Kindergarten Simmershausen e.V., der seit 1980 dafür sorgt, dass die Einrichtung eine Zukunft hat. Zuvor befand sich der Kindergarten in kirchlicher Trägerschaft.

Angela Kirchner und Manuela Kopaschinski sind montags bis freitags von 7.45 bis 13.15 Uhr für die Kinder da. „Einen akuten Bedarf für eine Nachmittagsbetreuung gibt es hier derzeit nicht“, erklärt die Leiterin. Begründet sei dies durch die familiären Strukturen und das verlässliche Miteinander der Generationen.

Auch die Kindergartenkinder würden dieses Miteinander gerne pflegen. „Wir singen bei Geburtstagen der Senioren, begehen kirchliche Feiertage und feiern auch in jedem Sommer unser Kindergartenfest“, so Kirchner. Wichtig seien Eltern und pädagogischem Personal die Orientierung am Hessischen Bildungs- und Erziehungsplan sowie die Vernetzungsarbeit, beispielsweise mit Grundschulen oder Fördereinrichtungen. „Wir sehen den ganzen Kindergartenalltag als Förderung für die Schule“, betont Angela Kirchner.

Während donnerstags offiziell Fauna und Flora im Fokus der frühen Bildung stehen, geht es am Dienstag, dem „Müsli-Tag“, immer um eine gesunde Ernährung. „Alle Kinder bringen Obst mit“, erklärt Jannik. „Das wird geschnitten und dann frühstücken wir zusammen. Das macht Spaß!“

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