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Kreiskonferenz Biodiversität zum Thema Artensterben im Propsteihaus Petersberg

Mit der hessischen Biodiversitätsstrategie will das Land Hessen dem Verlust an biologischer Vielfalt entgegenwirken und die Aktivitäten zum Erhalt der natürlichen Lebensräume und Arten und ihrer genetischen Vielfalt fördern. Bei der Kreiskonferenz Biodiversität im Propsteihaus wurden Möglichkeiten einer Umsetzung erörtert.

Auch lokale Lösungsmöglichkeiten müssten aufgezeigt werden können, so Landrat Bernd Woide, wenn man über weltweite Probleme diskutiere. Dafür gebe es allerdings keine Patentrezepte: Das Thema Biodiversität habe viele Aspekte, die es vor Ort zu berücksichtigen gelte. Unbestritten sei jedoch, dass die Artenvielfalt auch im Landkreis Fulda abgenommen habe. Dem müsse entgegengewirkt werden. Fuldas Stadtbaurat Daniel Schreiner erläuterte, wie bereits jetzt durch die Umsetzung von Projekten der bedrohten Umwelt unter die Arme gegriffen werde. In Horas seien drei Alt-Arme der Fulda wieder an den Fluss angebunden worden, auch Bieber und Kreuzkröte hätten wieder angesiedelt werden können. Weiter nannte Schreiner die in der Fulda-Aue errichtete Storchenhorste. Die Arbeit von Ehrenamtlichen bezeichnete der Stadtbaurat als unverzichtbar, um Projekte zur Erhaltung von Arten zu realisieren.

Detlef Szymanski vom hessischen Umweltministerium mahnte, der Verlust der biologischen Vielfalt habe massive Auswirkungen auf die Umwelt und damit letztlich auf den Menschen. Nachhaltigkeit sei deswegen wichtig, müsse aber nicht notwendigerweise auf Kosten der Wirtschaftlichkeit gehen: In Bereichen, wo bedrohte Arten angesiedelt seien, müsse zwar schonend bei der Gewinnung der Ressourcen vorgegangen werden, in anderen Bereichen könne dagegen effizienter gewirtschaftet werden. Als Indikator für die Artenvielfalt würden Vögel gelten: Sie seien leicht zu beobachten und fungierten als Schnittstelle. Im hessischen Agrarland seien 2013 50 Prozent weniger Vogelarten gezählt worden.

Weitere Vorträge am Abend wurden von Herbert Schmitt, NABU Petersberg, zur Naturschutzarbeit in der Gemeinde, von Stefan Zaenker, Arbeitsgemeinschaft für Fledermausschutz Fulda, zum Thema „Fledermausschutz im urbanen Bereich“ sowie von Martin Behrens, Beratungsteam Pflanzenbau/ Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen, zum Thema „Landwirtschaftliche Biodiversitätsberatung“ gehalten.

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