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Fuldaer Forscher beim Bundespräsidenten: Stefan Zaenker berichtete über Rhöner Quellen

Heimischen Naturfreunden ist er seit Langem bekannt: Stefan Zaenker erforscht seit vielen Jahren die Rhöner Quellen und hat sich zudem als Fledermaus-Experte einen Namen gemacht. Als Bundespräsident Joachim Gauck kürzlich renommierte ehrenamtliche Forscher zu einem Fachforum nach Berlin einlud, durfte Zaenker als Referent auf dem Podium Platz nehmen. Eine besondere Ehre für ihn.

Keine Region in Mitteleuropa ist quellenkundlich so systematisch erforscht wie Rhön und Vogelsberg. Für den Wasserhaushalt haben Quellen enorme Bedeutung. Je mehr man über diese Lebensräume weiß, desto besser. Doch systematische Arbeit erfordert viel Zeit und vor allem langen Atem. Vor diesem Hintergrund ist Stefan Zaenkers Quellenforschung ein gutes Beispiel für das, was man „Citizen Science“ nennt.

Um solche „Bürgerwissenschaften“ ging es auf der diesjährigen Woche der Umwelt auf dem Gelände von Schloss Bellevue, dem Amtssitz des Bundespräsidenten. Aus ganz Deutschland waren Fachleute zur Woche der Umwelt angereist und stellten während der zwei Tage ihre Arbeit in 80 Themenforen vor. Zwei davon besuchte der Bundespräsident persönlich, auch das Fachforum „Gemeinsam Wissen schaffen – was ist der Mehrwert von Citizen Science für BürgerInnen, Wissenschaft und Gesellschaft?“, bei dem Zaenker als Referent beteiligt war.

„Das war eine ganz besondere Erfahrung“, berichtet der Fuldaer Finanzbeamte. „Es waren zahlreiche sehr versierte Kollegen anwesend und ich habe viel dazugelernt. Der Bundespräsident selbst wirkte auf mich sehr interessiert und stellte mehrere Fragen. Wie andere Menschen auch, war er erstaunt darüber, wie viele hundert Kleinstlebewesen unsere Quellgebiete bevölkern.“

Ziel der Tagung war es, nach Wegen zu suchen, wie der Staat den Bürgerwissenschaftlern ihre wertvolle Arbeit erleichtern kann. Viele Langzeitstudien und Naturbeobachtungen könnten nicht unternommen werden, würden nicht begeisterte und engagierte Frauen und Männer wie Zaenker ihre Freizeit einbringen. Stefan Zaenker jedenfalls ist hoch motiviert aus Berlin zurückgekehrt. Auch weiterhin wird er sich in der Rhön und in angrenzenden Gebieten intensiv den Quellen und den Fledermäusen widmen – Letzteres in der Funktion als Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft für Fledermausschutz Fulda e. V. Die Arbeitsgemeinschaft konnte kürzlich berichten, dass sich die Fledermaus-Bestände in der Region Fulda-Rhön sehr positiv entwickeln.

„Eine der Säulen des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön ist der Bereich Forschung und Monitoring“, sagt Torsten Raab, Leiter der Hessischen Verwaltungsstelle. „In diesem Kontext leistet Stefan Zaenker als Ehrenamtlicher sehr wertvolle Arbeit. Er hat uns bereits zu vielen neuen Erkenntnissen verholfen. Wir gratulieren ihm zu seinem Erfolg!“

Foto: Wissenschaftler, Bürgerforscher und das Staatsoberhaupt im Juni bei der Woche der Umwelt in Berlin, Stefan Zaenker als vierter von rechts. (Foto: ©DBU/Peter Himsel)

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