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MRE-Netzwerk Nord- und Osthessen führt Qualitätssiegel ein

352-MRE-SiegelDie Verhütung von Infektionen, insbesondere durch multiresistente Erreger verursacht, hat in medizinischen und pflegerischen Einrichtungen einen hohen Stellenwert. Zum Umgang mit multiresistenten Erregern hat das MRE-Netzwerk Nord- und Osthessen einheitliche Standards definiert.

Ab sofort können Krankenhäuser, Rehakliniken und Altenpflegeheime die Einhaltung dieser Standards durch das „MRE-Qualitätssiegel“ öffentlich sichtbar machen. Über das Siegel sowie über die Arbeit und Ziele des MRE-Netzwerks informieren Gesundheitsaufseherin Claudia Nüchter und Gesundheitsberichterstatter Jens Fitzenberger. Beide sind Mitarbeiter des Kreisgesundheitsamts unter Leitung von Dr. Helmut Ernst.

Seit wann gibt es das MRE-Netzwerk Nord- und Osthessen?
C. Nüchter: Im Jahr 2011 wurde das Netzwerk in der Region Fulda gegründet. Seit 2012 gibt es das überregionale MRE-Netzwerk Nord- und Osthessen, das sich über die Landkreise Hersfeld- Rotenburg, Werra-Meißner, Waldeck -Frankenberg, Schwalm-Eder, Landkreis und Stadt Kassel sowie Landkreis und Stadt Fulda erstreckt.

Wie lauten die Ziele des Netzwerks? 
J. Fitzenberger: Ziele sind, gemeinsame Standards für den Umgang mit multiresistenten Erregern zu entwickeln, verschiedene Zielgruppen regelmäßig über aktuelle Entwicklungen und neueste Erkenntnisse zu multiresistenten Erregern zu informieren, Fortbildungsveranstaltungen anzubieten und Mitglieder zu gewinnen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem Informationsaustausch zwischen den Einrichtungen und der Moderation der Diskussion zwischen den Netzwerkmitgliedern.

Wer ist bis dato Mitglied im Netzwerk?
C. Nüchter: Zu den Mitgliedern zählen überwiegend Krankenhäuser, Rehakliniken und Altenpflegeheime. Das Thema multiresistente Erreger ist aber für alle ambulanten und stationären Einrichtungen sowie den Rettungsdienst relevant. Insofern können auch niedergelassene Ärzte oder Einrichtungen des Rettungsdienstes Mitglied im Netzwerk werden.

Ab sofort vergibt das MRE Netzwerk-Nord- und Osthessen das „MRE-Qualitätssiegel“. Was verbirgt sich dahinter?
J. Fitzenberger: Es gibt in Hessen vier überregionale MRE-Netzwerke. Auf der Ebene der überregionalen Netzwerke wurde beschlossen, hessenweit die Vergabe von Qualitätssiegeln nach abgestimmten Kriterien  einzuführen. Für die Vergabe des Siegels sind die Netzwerke der Landkreise verantwortlich. Das MRE-Qualitätssiegel wird an Krankenhäuser, Rehakliniken und Altenpflegeheime, welche die Vergabekriterien erfüllen, für die Dauer von zwei Jahren vergeben.

Können Sie die Netzwerk-Standards und Siegel-Kriterien etwas näher erläutern? 
J. Fitzenberger: Die Standards, die wir herausgeben, sind vor allem Bekräftigungen der Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts. Wenn ein Krankenhaus die gesetzlichen Vorgaben gut umsetzt, sind die meisten Kriterien für das Siegel erfüllt. In Altenpflegeheimen sind die gesetzlichen Vorgaben nicht so dezidiert wie im Krankenhaus, insofern hat das Netzwerk für diese Einrichtungen gesonderte Kriterien definiert. Diese reichen von verpflichtenden Hygienefortbildungen für das Personal sowie die Benennung von festen Ansprechpartnern für Hygienefragen in der Einrichtung, über den Umgang mit Verfahrensanweisungen, bis hin zu der Überwachung von Erregern und dem Thema Kommunikation.

Um das Siegel zu erhalten, müssen Einrichtungen…
C. Nüchter: … Mitglied im Netzwerk sein, ein zweijähriges Anerkennungsverfahren durchlaufen, die definierten Kriterien erfüllen, und ein Mitarbeiter der Einrichtung muss jährlich mindestens eine vom Netzwerk angebotene Fortbildung besuchen.

Das Siegel ist aber Krankenhäusern, Rehakliniken  und Altenpflegeheimen vorbehalten?
J. Fitzenberger: Im Moment ist das noch so. Allerdings ist es möglich, dass in Zukunft Kriterien für weitere medizinische oder pflegerische Einrichtungen entwickelt werden.

Wo bekommen die Einrichtungen nähere Informationen zu diesem Thema?
C. Nüchter: Zunächst findet am 6. Juli um 14 Uhr im Hörsaal des Klinikums eine Informationsveranstaltung zum MRE-Siegel statt. Auf dem Programm stehen vier Vorträge zur Arbeit des Netzwerks, zur aktuellen Lage hinsichtlich der multiresistenten Keime in Deutschland, zu den Erfahrungen, die andere Netzwerke gesammelt haben, und zur MRE-Qualitätssiegel-Vergabe im Landkreis Fulda. Insbesondere werden die Vergabekriterien für die Qualitätssiegel vorgestellt. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, sich zu informieren. Ansonsten können Fragen zum Netzwerk sowie zum Qualitätssiegel auch an uns gerichtet werden.

Kontakt
Fragen zu MRE-Netzwerk und -Siegel beantworten Claudia Nüchter, Telefon (0661)6006-6077, und Jens Fitzenberger, Telefon (0661)6006-6015

Bild: Gesundheitsaufseherin Claudia Nüchter und Gesundheitsberichterstatter Jens Fitzenberger informieren über das neue Siegel sowie Arbeit und Ziele des MRE-Netzwerks.

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