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Junglandwirt schafft neues Angebot in der Rhön – Wie früher: Frische Milch vom

Milch-Automat (19)Die Milchbauern haben derzeit ernste wirtschaftliche Probleme. Sie stehen vor großen Herausforderungen und gehen einer ungewissen Zukunft entgegen. Eine der zahlreich betroffenen Landwirtsfamilien ist die Helfrich-GbR (Bernhard u. Max Helfrich) im Poppenhausener Weiler Remerz.

Der Traditionshof, der von dem heute 91-jährigen Ernst Helfrich mit Ehefrau Klara aufgebaut und von dessen Sohn Bernhard seit 1990 mit seiner Frau Gabriele in die moderne Zeit weiterentwickelt wurde, ging in 2013 mit Beteiligung des Junglandwirts Max in die Gesellschaftsform einer GbR über.

In dem mittleren landwirtschaftlichen Betrieb werden ca. 100 ha Fläche bewirtschaftet und ca. 280 Stück Vieh gehalten, unter denen sich etwa 80 Milchkühe befinden.
Im Zuge der EU-Agrarreform wurde die Milchquote am 1. April 2015 abgeschafft.
Die Marktöffnung führte zu einer Milchschwemme, die einen Preisabsturz von ca. 45 Cent auf derzeit ca. 23 Cent/Liter verursachte. Die Einnahmen der Milchbauern sanken dadurch auf einen historischen Tiefstand, der die Existenz dieser Betriebe kurz- bis mittelfristig ernsthaft gefährdet.

Milch-Automat (16)Trotz dieses Szenarios lässt sich die Helfrich GbR noch nicht entmutigen. In dieser schwierigen Zeit haben Junglandwirt Max Helfrich (28) und seine Frau Alexandra (26) eine neue zusätzliche Initiative auf den Weg gebracht. Das junge Landwirtsehepaar wurde in der Vergangenheit immer wieder mal angesprochen, dass es begrüßt werde, wenn man wie früher die Milch frisch beim Bauern holen könne. Die dafür notwendigen hygienischen Auflagen werden jetzt mit der modernen und gekühlten Zapfstation erfüllt.

Am Hof wurde in einem eigens dafür neu errichteten Häuschen ein -Ausgabeautomat für Frischmilch eingebaut. Die Zapfstelle ist 24 Stunden/Tag frei zugänglich. Die Vollmilch (4,3 % Fett, 3,6 % Eiweiß) ist von hoher Qualität und stammt von freilaufenden, gesunden und zufriedenen Kühen. Ein automatisches Melksystem gewährleistet ein euterschonendes und damit tierfreundliches Melken. Neben dem Zapf-Automat werden in einem Regal Ein-Liter-Mehrwegflaschen für 1,-€ zur Verfügung gestellt. Die Frischmilch kann aber auch in mitgebrachte Gefäße gefüllt werden und kostet 1,-€/Liter.

Der Milchautomat hält die Temperatur auf etwa 3 °Celsius, wird täglich gereinigt und regelmäßig vom Lebensmittelamt des Landkreises Fulda hygienisch überwacht.
Alexandra und Max Helfrich wollen mit dem Angebot einen Wunsch der Verbraucher erfüllen: „Frische Vollmilch, direkt vom Bauernhof“.

Max meint: Diese Initiative soll ein Beleg dafür sein, dass in der Region Rhön mit der Milch ein gutes Lebensmittel, ein Qualitätsprodukt erzeugt wird, das wir gerne an unsere Mitbürger zum Verzehr abgeben.

Ob sich die Investition von ca. 12.000,-€ langfristig rechnet wird sich zeigen. Im Vordergrund steht indes der Leitgedanke der Direktvermarktung „Aus der Region – für die Region“. Er hofft, dass das Angebot gut angenommen wird und glaubt an die allgemeine Erfahrung: Die Nachfrage orientiert sich am Angebot. Soll heißen: Wenn es kein Angebot gibt, kann das Angebot nicht nachgefragt werden.

Seine Frau Alexandra meint: Für die Verbraucher sei es wichtig, woher die Milch kommt, in welchem Betrieb sie erzeugt wird. Sie wünscht sich, dass Milch als Lebensmittel künftig wieder mehr geschätzt wird und die Verbraucher die frische Vollmilch vom Bauernhof der pasteurisierten Billigmilch vom Discounter vorziehen.

Schließlich könne man mit der Vollmilch so manches anfangen:
sie als Trinkmilch genießen
daraus Quark oder Joghurt zubereiten
davon Rahm schöpfen und diesen zur Verfeinerung von Speisen einsetzen
und anders mehr…

Die Vermarktung ist vor wenigen Wochen angelaufen. Alexandra und Max sind positiv überrascht, denn die Nachfrage ist steigend und die Rückmeldungen sind bislang durchweg positiv. Daher sind beide motiviert, auf einem guten und richtigen Weg zu sein…

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