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Angebot „Starke Mädchen“ der Erziehungsberatungsstelle wurde sehr gut angenommen

Lebensgroß schauen die Mädchen von ihren selbstgestalteten Plakaten in den Raum. Unter der Überschrift „Ich bin eine wertvolle Person“ haben sie die Umrisse ihrer Körper aufgemalt und darin ihre Eigenschaften aufgeschrieben. Als fröhlich, freundlich, hilfsbereit, aber auch schüchtern und tollpatschig sehen die Mädchen sich. Dazwischen sind Hobbies zu finden: Lesen, Tanzen, Inline-Skaten.

Für die zehn Teilnehmerinnen der Gruppe „Starke Mädchen“, die von der Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche (Erziehungsberatungsstelle) des Landkreises Fulda durchgeführt wurde, war das Aufzählen ihrer Eigenschaften eine von vielen Aufgaben, denen sie sich gemeinsam gestellt haben. In Worte zu fassen, wer sie selbst sind und was sie wertvoll macht, war für die Mädchen zwischen zwölf und fünfzehn Jahren nicht leicht. „Es ist einfacher, Negatives über sich selbst zu sagen.“ Um ein realistisches Bild von sich selbst zu erhalten, beschrieben sich die Mädchen gegenseitig. Und waren überrascht, welche Eigenschaften sie am Ende aufschreiben konnten. „Für mich fühlt es sich komisch an, wenn ich mein Bild anschaue. Da steht ja fast nur Positives über mich“, wunderte sich eine Teilnehmerin über die bei ihr bestehende Differenz zwischen Selbst- und Fremdwahrnehmung.

Ziel des Kurses, der in der ersten Woche der Sommerferien in den Räumlichkeiten der Erziehungsberatungsstelle stattgefunden hat, war es, diese Differenz abzubauen und das Selbstwertgefühl der Teilnehmerinnen zu stärken. Durch die Gruppe sollten die Mädchen lernen, sich selbst zu vertrauen. Dazu erlernten sie Techniken zum Umgang mit Konflikten, schwierigen Situationen sowie belastenden Gefühlen. Wie wichtig dieses Angebot ist, zeigte sich an den Gründen, aus denen die Mädchen in die Gruppe gekommen waren. Sie berichteten von Mobbing und Problemen in der Schule, von Streitigkeiten und Verlusterfahrungen im Elternhaus und davon, dass sie sich häufig nicht alleine zu helfen wissen. Nach vier Tagen in der Gruppe hatten die Mädchen gelernt, ihre Bedürfnisse, Sorgen und Ängste zu erkennen und zu artikulieren. Daneben lernten sie Wege kennen, wie sie belastenden Situationen begegnen und sich ihres eigenen Stellenwertes bewusst werden können.

Aus den Erfahrungen des vergangenen Sommers, in dem die Gruppe „Starke Mädchen“ zum ersten Mal durchgeführt wurde, wissen die Mitarbeiterinnen der Beratungsstelle zu berichten, dass die Teilnehmerinnen tatsächlich gestärkt daraus hervorgegangen sind. Kirsten Hückel-Dege und Carola Möller haben die Gruppe sowohl im vergangenen als auch in diesem Jahr organisiert und geleitet. Mit viel Engagement und Einfühlungsvermögen waren sie für die Mädchen da und freuten sich, dass die Teilnehmerinnen aus dem vergangenen Jahr allesamt neuen Mut fassen konnten. Häufig brauchten die Mädchen offenbar einfach einen „Anschubse“. „Bei unserem Wiedersehen in den Herbstferien konnten wir bei allen Mädchen eine tolle Entwicklung feststellen“, so Kirsten Hückel-Dege. Und Carola Möller ergänzt: „Auch die diesjährigen Teilnehmerinnen waren tolle Mädchen mit viel Tiefgang. Sie sind sich ihres Wertes hoffentlich wieder bewusster geworden. Ich bin auf die Entwicklung bis zu den Herbstferien gespannt.“

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