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Routenplanung für 500 Euro: Neue Adresse, alte Masche – Verbraucherzentrale Hessen warnt vor Internetabzocke

Unter wechselnden Adressen für Routenplanerseiten versuchen Abzocker, Verbraucher in ein teures Abonnement zu locken. In den letzten Wochen häuften sich bei der Verbraucherzentrale Hessen die Beschwerden über 500 Euro teure Mitgliedschaften auf unterschiedlichen Routenplanerseiten. Hier handelt es sich um Internetabzocke und nicht um ein seriöses Angebot. Verbraucher sollten die ungewollt eingegangene Mitgliedschaft umgehend widerrufen und die geforderten Beträge nicht zahlen, rät die Verbraucherzentrale.

Die Masche ist bekannt: Verbraucher, die über eine bestimmte Seite eine Route berechnen lassen wollen, müssen sich dafür anmelden und lösen ungewollt ein kostenpflichtiges Abonnement aus. Dafür würden, so fordert der Inhaber der Seite, 500 Euro vorab fällig. Zusätzlich ködert die Seite Nutzer mit einem Gewinnspiel, für das sie ihre E-Mail-Adresse eingeben sollen.

„Die genutzten Domains ziehen offensichtlich regelmäßig um und treiben ihre Masche unter einer neue Adresse weiter“, sagt Julia Zirfas von der Verbraucherzentrale Hessen. Der Anbieter der Seite ist je nach Domain ein anderer. Wo die Firmen ansässig sind oder wer der tatsächliche Inhaber sein soll, ist häufig nicht nachvollziehbar. Die Daten auf der Routenplanerseite führen dann ins Leere.

Aktuell häufen sich bei der Verbraucherzentrale Hessen Beschwerden über die Seiten maps-routenplaner.com und routenprofi.net. Auf allen Seiten und in den Nutzungsbedingungen gibt es zwar Hinweise auf Kosten (500 Euro für 24 Monate), diese werden aber nicht beim Bestätigen der Nutzung angezeigt. Den Bestell-Button auf den Seiten hat der Anbieter zwar mittlerweile mit „Kostenpflichtig bestellen“ gekennzeichnet. „Das bedeutet aber nicht, dass Verbraucher in jedem Fall zu einer Zahlung verpflichtet wären“, erläutert Zirfas. Es bestehen weiterhin erhebliche Zweifel, ob die Informationen für Nutzer ausreichend sind, damit ein Vertrag überhaupt zustande gekommen ist.

Bei den Verbraucherzentralen durch solche Abzockmethodern auffällig geworden sind bisher zum Beispiel die Firmen Web Media GmbH (routenprofi.net), Steinbach & Partner Webservice GmbH (maps-routenplaner.com), Media Works GmbH (maps-routenplaner.net, maps-routenplaner-24.net), Service 24 GmbH (maps-24.info), Cerberus Development GmbH (routenplaner24.info), ODV Online Content Limited (routenplaner-24.info) und DACH 24 GmbH (maps-navi.info).
„Nutzen sie diese Seiten deshalb auf keinen Fall zur Routenplanung“, warnt Julia Zirfas. „Verbraucher, die eine Mahnung erhalten, sollten die Forderungen auf Zahlung der 500 Euro ignorieren und die Mitgliedschaft widerrufen“. Wer nicht zahlt bekommt anschließend möglicherweise ein Schreiben oder E-Mail, in der die Übergabe an die Strafverfolgungsbehörden angedroht wird. „Lassen Sie sich auch davon keinesfalls verunsichern oder einschüchtern“, rät Zirfas.

Die Verbraucherzentrale Hessen rät Verbrauchern, sehr wachsam bezüglich dieser Art der Abzocke zu sein, auch wenn sie auf ähnlichen oder anderen als den hier genannten Seiten surfen.
Weitere Informationen zu betrügerischen Routenplanerseiten im Netz gibt es auf der Internetseite der Verbraucherzentrale Hessen: http://www.verbraucher.de/abofalle-routenplaner
Ein Musterschreiben für den Widerruf des Vertrages bei Online-Abzocke finden Verbraucher auf https://www.verbraucher.de/musterbriefe-onlineabzocke

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