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Fuldaer Bewegungs- und Talentcheck ermöglicht präzise sportartspezifische Empfehlungen

477-bewegungscheck1 Der Fuldaer Bewegungs- und Talentcheck geht in das siebte Jahr. Nach einem erfolgreichen Probelauf in 2010 wird das Testverfahren zur Erfassung der sportmotorischen Leistungsfähigkeit im Grundschulalter seit 2011flächendeckend im Landkreis und in der Stadt Fulda durchgeführt. Auch in diesem Jahr beteiligen sich daran über 1.700 Kinder aus 51 Schulen, die innerhalb von vier Wochen in verschiedenen Sporthallen getestet werden.

Mit einem Reaktionslauf und einem Maximalkrafttest sind zwei weitere Übungen hinzugekommen, so dass der Bewegungs- und Talentcheck inzwischen aus elf Einzeltests besteht, wodurch nach Angaben des Projektsleiters von der Universität Bayreuth, Professor Andreas Hohmann, immer differenziertere leistungsdiagnostische Aussagen ermöglicht würden. „Wir haben unsere Messmethoden kontinuierlich verfeinert und sind in der Lage, sehr präzise Stärken-Schwächen-Profile zu erstellen, aus denen sich Empfehlungen für insgesamt 16 Sportarten ableiten lassen.“

Nachdem mittlerweile die Daten von rund siebentausend getesteten Kindern vorliegen, wird jetzt in einer dreiteiligen Evaluationsstudie untersucht, ob die Kinder den sportartspezifischen Empfehlungen gefolgt sind und wie ihre weitere sportliche Entwicklung verlaufen ist. Dies geschieht mit Hilfe eines Elternfragebogens, der Wiederholung des Tests bei einer Stichprobe von Siebtklässlern, die vor fünf Jahren am Bewegungs- und Talentcheck teilgenommen haben, sowie Recherchen in den Sportmedien nach dem Auftauchen der Namen von früheren Testpersonen.

477-bewegungscheck2Das Testverfahren kann sowohl zur Talentförderung von besonders leistungsfähigen Kindern als auch zur Bewegungsförderung bei motorischen Defiziten verwendet werden und stößt von daher auf großes  Interesse in der Fachwelt. So werden in der kommenden Woche holländische Sportwissenschaftler zu den Tests in der Johannes-Hack-Schule in Petersberg erwartet. Auch könnte der Bewegungs- und Talentcheck im nächsten Jahr in Lijang, der chinesischen Partnerregion des Landkreises Fulda, stattfinden. Nach Schanghai wäre dies dann die zweite Station in China.

Was die Finanzierung angeht, so scheint vorerst gewährleistet, dass das kreisweite Erhebung auch in Zukunft durchgeführt werden kann. Hierfür sorgen neben dem Landkreis und der Stadt in erster Linie die Stiftung der Sparkasse Fulda und die Schwenninger Krankenkasse als Sponsoren. Hingegen sind die Bundesmittel befristet. Möglicherweise ergeben sich aber zusätzliche Möglichkeiten im Rahmen des neuen Präventionsgesetzes, um beispielsweise für leistungsschwächere Kinder an weiteren Standorten ein kostenloses Bewegungstraining anzubieten.

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