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Flüchtlinge in Flieden durch bürgerschaftliches Engagement gut betreut

musikerduoViele Informationen rund um die Flüchtlingsbetreuung und die bisher geleistete Asylarbeit gab es beim Treffen „Bürgerschaftliches Engagement für Flüchtlinge in Flieden“, zu dem der Malteser Hilfsdienst ins Fliedener Rathaus eingeladen hatte.  Waltraud Born, Koordinatorin der Integrationslotsen des Malteser Hilfsdienstes für Flieden und den Main Kinzig Kreis, freute sich über die vielen  guten Impulse zur Integration und dankte den zahlreichen Helfern.

Bürgermeister Christian Henkel berichtete, dass die Notunterkunft Mehler seit Ende Juli leer ist. In der Spitze seien fast 500 Flüchtlinge dort aufgenommen worden. Zur Zeit seien etwa 100 Flüchtlinge in der Großgemeinde untergebracht. Bei der Wohnungssuche habe man vieles richtig gemacht, dennoch wäre es wünschenswert, wenn für die vielen wohnungssuchenden geflüchteten Menschen noch weitere Wohneinheiten angeboten würden. Dr. Fayer Klüh informierte über die Bewegung „Palmyra“, eine Gruppe Ehrenamtlicher, meist mit syrischem Migrationshintergrund, die neu ankommenden Flüchtlingen  hilft. Die Gruppe versteht sich als Brücke zwischen Syrern und Deutschen. Bei den syrischen Flüchtlingen gebe es eine hohe Fluktuation. Sobald sie keine Unterstützung mehr benötigten, gingen sie ihre eigenen Wege. „Palmyra“ hilft bei der Beschaffung von Einrichtungsgegenständen für die erste Wohnung, fördert Kultur und Gesang und sorgt für organisatorischen Support, etwa Übersetzungen.
Vom Helferkreis „Welcome St. Goar“ sprach Alexander Fritz. Der Kreis betreute schon die Menschen in der Notunterkunft. Eine Kaffee- und Spielrunde wird weiter angeboten und gut angenommen. Werner Brunner aus dieser Runde gibt Basis-Deutschunterricht. Die Kinder werden während dieser Zeit betreut, erste Freundschaften wurden geschlossen. Der Helferkreis hat sich mit der Gemeinschaftsunterkunft Rückers verknüpft, die von der Caritas betreut wird, und nennt sich nun „Willkommen in Flieden“.

Für den Süden im Landkreis Fulda sind Detlef Freihube aus Neuhof und Martin Best vom „Treffpunkt Aktiv“ als Integrationslotsen von der Kreisverwaltung ausgebildet und eingesetzt. Martin Best ist zudem geschulter Malteser Integrationslotse. Freihube sprach Strategien an, wie Wohnungen für Flüchtlinge vermittelt werden können: Man müsse Hausbesitzer persönlich ansprechen, von denen man wisse, dass sie über Wohnraumkapazitäten verfügten wie z. B. eine freie Einliegerwohnung. Sinnvoll sei, potentiellen Wohnraum bereit zu halten, schon bevor Flüchtlinge nach offizieller Asylgewährung aus der Gemeinschaftsunterkunft ausziehen müssten, damit keine Hektik aufkomme. Erfolgreich war Pfarrer Holger Bien, der in der Messe eine Familie auf Wohnungssuche vorgestellt hatte. Er schlug vor, wohnungssuchende Familien im Wochenblatt vorzustellen, damit die potentiellen Vermieter „ein Gesicht vor Augen haben“, so der Geistliche.
Im anschließenden Gespräch war man sich einig, dass die Vernetzung aller Helfer und beteiligten Organisationen ein wichtiger Punkt ist. Weitere Projekte – etwa Wohnungsangebote für Flüchtlinge bei der „Fliedener Tafel“ auszuhängen, wurden erörtert und gehen in Planung. Auch wurde der Vorschlag gemacht, dass die Geflüchteten sich gemeinnützig einbringen könnten. Hier wollen die ehrenamtlichen Malteser Integrationslotsen nach Möglichkeiten schauen, wie das in den kommenden Wochen umgesetzt werden kann. Denn viele der Geflüchteten wollen etwas von dem zurückgeben, was sie von den vielen Fliedener Bürgern an Unterstützung bekommen haben.

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