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Grüne Garantierente – Rezepte gegen die Armut

Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn, sozialpolitischer Sprecher der GRÜNEN im Bundestag, kommt am Mittwoch 02.November um 19 Uhr nach Lauterbach ins Posthotel Johannesberg.
Vor seinem Einzug in den Bundestag war Strengmann-Kuhn als Volkswirt u.a. an den Universitäten Bielefeld, Frankfurt/M. und Hohenheim tätig. Zuletzt war er Lehrstuhlvertreter der Professur für Labour Economics an der Goethe-Universität Frankfurt.

In Lauterbach stellt er das grüne Rentenkonzept vor und zeigt, wie gesellschaftliche Teilhabe für alle möglich werden kann. Bürgerversicherung – Garantierente – Bessere Altersvorsorge für Frauen – Flexibler Renteneintritt – Gerechte Regelung für Schwerbehinderte – Keine Zwangsverrentung von Langzeitarbeitslosen. Das sind die Themen, um die es an diesem Abend hauptsächlich gehen wird.
Aufgrund des sinkenden Rentenniveaus sind viele Menschen davon bedroht, im Alter Sozialhilfe beziehen zu müssen. Die Grünen wollen das Rentenniveau stabilisieren und haben ein Konzept für eine steuerfinanzierte Garantierente erarbeitet, die allen Menschen, die mindestens 30 rentenversicherungspflichtige Jahre vorweisen können, eine Rente ermöglicht, die oberhalb der Grundsicherung liegt. Das gilt für alle, die den größten Teil ihres Lebens gearbeitet, Kinder erzogen, andere Menschen gepflegt oder sonstige Anwartschaften in der Rentenversicherung erworben haben. Das kommt insbesondere Frauen zu Gute, da diese besonders häufig von Altersarmut bedroht sind.
Das grüne Rentenkonzept sieht außerdem mehr Selbstbestimmung beim Renteneintrittsalter vor. Manche wollen bereits vor dem 63. Lebensjahr in Altersteilzeit gehen, andere wollen über die Regelaltersgrenze hinaus noch voll erwerbstätig bleiben. Das Renteneintrittsalter sollte daher keine starre Grenze mehr darstellen. Altersteilzeit soll bereits ab dem 60. Lebensjahr möglich sein. Da man damit aber auf einen Teil seines Gehalts verzichtet, sollten gleichzeitig die Hinzuverdienstregelungen vereinfacht werden. Wolfgang Strengmann-Kuhn wird erläutern, wie das genau funktionieren soll. Fragen, Kritik und Anregungen dazu sind erwünscht.

Möglichkeiten zur Überwindung von Armut sind das Thema des engagierten Sozialpolitikers. „Über drei Millionen arme Erwerbstätige und zweieinhalb Millionen arme Kinder sind ein Skandal für ein reiches Land wie Deutschland“, erklärt Strengmann-Kuhn. „Die meisten Eltern von armen Kindern sind erwerbstätig, der Mindestlohn reicht jedoch nicht aus, um das Existenzminimum zu sichern.“
Er setzt sich deshalb besonders ein für eine Kindergrundsicherung, für eine bessere Unterstützung von Familien und Alleinerziehenden und für ein soziales Europa, das allen Bürgern eine Grundsicherung garantiert.

Im Rahmen seiner „Garantiert-Grün-Gerecht-Tour“  war der Bundestagsabgeordnete aus Offenbach in den letzten Monaten in Hessen unterwegs. Er besuchte verschiedene Einrichtungen und machte Informations- und Diskussionsveranstaltungen, um sich vor Ort über sozialpolitische Probleme und Ansätze zu informieren und deutlich zu machen, wie Grüne Sozialpolitik aussieht.
Auch die kontrovers diskutierte Forderung nach einem Grundeinkommen war Thema von Veranstaltungen im Rahmen der Tour. „Das Interesse am Grundeinkommen ist spätestens seit dem Schweizer Volksentscheid wieder stark angestiegen“ freut sich Strengmann-Kuhn.

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