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Adoption – Eine Entscheidung zum Wohl des Kindes

Im Bonifatiuskloster in Hünfeld fand ein Themenabend der gemeinsamen Adoptionsvermittlungsstelle der Landkreises Fulda und Hersfeld-Rotenburg sowie der Stadt Fulda statt. Paare, die ein Kind annehmen möchten, Adoptiveltern und erwachsene Adoptierte hörten gespannt den Schilderungen der Adoptiveltern zu, die die leiblichen Eltern ihrer Kinder kennengelernt haben.

Adoptiveltern erzählten von ihrer Aufregung und ihren Ängsten vor dem ersten Kennenlernen: „Werden wir uns sympathisch sein? Wird die leibliche Mutter sich ihrer Entscheidung sicher bleiben? Wird sie uns als Adoptiveltern akzeptieren?“ Sie schilderten wie sie sich näher gekommen sind, sich in den Arm genommen haben, gemeinsam geweint haben. So unterschiedlich die Erlebnisse, die Begegnungen, die Personen waren, so war allen Adoptiveltern gemeinsam, dass sie dankbar für die Begegnung mit den leiblichen Eltern sind. Sie haben sie persönlich kennen gelernt, kennen ihre Geschichten und können diese authentisch an ihre Kinder weitergeben.

Manche Eltern berichteten von einem einmaligen Treffen mit den Herkunftseltern, andere Adoptiveltern treffen sich über einige Jahre regelmäßig, andere stehen im E-Mail-Kontakt oder schicken sich Briefe und Fotos. Hilfreich, so beschreiben es die Adoptiveltern, sei die Kenntnis der Beweggründe der Herkunftseltern zur Freigabe ihres Kindes.

Die Geschichten der Frauen sind sehr unterschiedlich. Es gibt Frauen, die von der Schwangerschaft überrascht wurden. Andere Frauen haben Gewalt erfahren und sind gegen ihren Willen schwanger geworden. In den meisten Fällen stehen die Frauen alleine, es ist kein Partner an ihrer Seite, die Eltern können keine Unterstützung leisten, oftmals kommt die Angst hinzu, den Ausbildungs- oder Arbeitsplatz zu verlieren.

„Die Entscheidung zur Freigabe ihres Kindes ist für alle Frauen ein sehr schwerer Schritt, den sich keine Frau leicht macht, erläuterte Ines George von der Adoptionsvermittlungsstelle. „Alle Mütter wünschen sich Eltern für ihr Kind, die ihm das geben können, was ihnen nicht möglich ist. Dadurch zeigen sie sich sehr verantwortlich für ihr Kind. Die Entscheidung zur Freigabe ihres Kindes begleitet sie ihr ganzes Leben, die Trauer, die Scham, die Sorge, wie es dem Kind geht.“

„Deshalb denken wir, dass Mütter und Väter, die diesen Weg gehen, die gleiche Wertschätzung wie alle anderen Mütter und Väter verdient haben“, unterstrich Irmgard Plappert, ebenfalls von der Adoptionsvermittlungsstelle. „Die Entscheidung für die Adoption ist eine Entscheidung zum Wohl des Kindes und für das Leben“.

Die sichere Bindung des Kindes an die „neuen“ Eltern, da waren sich die Adoptiveltern einig, gelinge, wenn in der Familie offen mit der Tatsache der Adoption umgegangen werde. Das kindgerechte Sprechen über die Adoption mit dafür geeigneten Kinderbüchern wurde von den Eltern als hilfreich empfunden. Weil die leiblichen Eltern für die Adoptivfamilie ein Leben lang dazu gehören, bleiben die Begegnungen mit ihnen von großer Bedeutung.

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