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Klinikum Fulda und Klinikum Kassel gründen gemeinsames Zentrum

transplantationszentrum-fulda-kassel_beschnitten_dsc_5934Das Klinikum Kassel und das Klinikum Fulda sind die Gesundheitseinrichtungen der Maximalversorgung der Region Nord-Ost-Hessen. Für eine optimale Versorgung der Patienten gleichen beide Kliniken die Abläufe und Behandlungsmaßnahmen an. Die Transplantation erfolgt im Klinikum Fulda, das Klinikum Kassel übernimmt die Vorbereitung und auf Wunsch auch die stationäre Behandlung nach der Transplantation sowie die ambulante Nachsorge.

„Als Maximalversorger bieten beide Krankenhäuser der Bevölkerung einen Zugang zur Spitzenmedizin“, so Karsten Honsel, Vorstandsvorsitzender der Gesundheit Nordhessen und Geschäftsführer des Klinikums Kassel. „Mit dem gemeinsamen Transplantationszentrum baut das Klinikum sein Leistungsspektrum weiter aus und wir füllen auf der Karte der Transplantationszentren den bisher weißen Fleck Nordhessen. Patienten aus Nordhessen können nun einen Teil des Transplantationsprozesses wohnortnah durchlaufen.“

Gegenwärtig kommen in Deutschland über 3000 Patienten jährlich neu auf die Warteliste. Sie warten im Durchschnitt sechs bis sieben Jahre auf eine neue Niere. Diese Patienten werden in der Regel dreimal in der Woche für mehrere Stunden an der Dialyse behandelt. Eine Transplantation bietet die Chance auf ein Leben ohne diese Einschränkung. Im Klinikum Fulda werden solche Transplantationen seit vielen Jahren mit überdurchschnittlich guten Ergebnissen durchgeführt. Dieses Angebot wollen Kassel und Fulda zukünftig gemeinsam auch für Nordhessen vorhalten.

Priv.-Doz. Dr. Thomas Menzel, Sprecher des Vorstandes des Klinikums Fulda, lobt die gute Kooperation zwischen den beiden Häusern. „Wir arbeiten schon seit Jahren gut zusammen, beispielsweise in der Kinderchirurgie und der Radiologie. Gemeinsam tragen wir Verantwortung für die Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgung der Bürgerinnen und Bürger in unserer Region. Dafür teilen wir unsere Ressourcen an Können, Wissen und Hochtechnologie miteinander. Dieses Versprechen lösen wir einmal mehr mit der Optimierung unseres Transplantationszentrums ein.“

„Ein großer Teil der Patienten aus Nordhessen, für die eine Nierentransplantation in Frage kommt, ist bereits mit uns in Kontakt, beispielsweise durch die Dialyse oder andere akut zu behandelnde Komplikationen bei Nierenversagen“, erläutert Prof. Dr. Jörg Plum, Direktor der Klinik für Nieren-, Hochdruck- und Rheumatische Erkrankungen und Nephrologische Diabetologie im Klinikum Kassel. Um festzustellen, ob eine Nierentransplantation möglich ist, ist eine Reihe vorbereitender Untersuchungen notwendig, unter anderem von Herz-, Lunge und Gefäßen sowie zur einwandfreien Funktion anderer Organsysteme, außerdem Laboruntersuchungen. Diese können Patienten auf Wunsch bei einem stationären Aufenthalt im Klinikum Kassel vornehmen lassen. Wenn die Fachleute im Klinikum anhand der Ergebnisse eine Transplantation empfehlen, wird der Patient im Entscheidungsgremium vorgestellt, das mit Ärzten aus Kassel und Fulda besetzt ist und die Transplantationsfähigkeit bestätigen muss. Prof. Plum geht davon aus, dass jährlich 10 bis 15 Patienten aus Nordhessen für die gemeinsame Warteliste vorbereitet werden.
Die Klinik für Nephrologie des Klinikums Kassel hat für diese Patienten zusätzlich direkte Ansprechpartner zur Information, Beratung und Koordination etabliert. Damit wird künftig auch das Team der Transplantationsbeauftragten im Klinikum verstärkt werden, betont Svenja Ehlers, Kaufmännische Direktorin im Klinikum Kassel. Das Klinikum Kassel ist bereits heute zum Thema Organspende sehr engagiert und arbeitet mit der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) eng zusammen.

Das Fuldaer Nierentransplantationszentrum wird Prof. Dr. Marion Haubitz (Direktorin der Medizinischen Klinik III) und sowie Prof. Dr. Tilman Kälble (Direktor der Klinik für Urologie und Kinderurologie) geleitet. Die hervorragende Operationsqualität, eine gründliche Vor- und Nachsorge sowie die besonders enge fachübergreifende Zusammenarbeit zwischen Urologen und Nephrologen seien wesentliche Merkmale des Fuldaer Zentrums, sagt Prof. Dr. Kälble, der auch Präsident der Deutschen Gesellschaft für Urologie ist. „Der Erfolg unseres Transplantationszentrums“ ist für Prof. Dr. Kälble „nur durch engagierte Teamwork vieler möglich“. Die Organtransplantationen werden von einer eingespielten Mannschaft aus Urologen und Anästhesisten des Klinikums Fulda durchgeführt.

„Die Patienten profitieren von der langjährigen Erfahrung in der nephrologischen Betreuung transplantierter Patienten“, sagt Prof. Dr. Haubitz. Sie gilt als ausgewiesene Expertin auf dem Gebiet der Dialyse und Transplantation, der Immundefekte bei chronischer Niereninsuffizienz sowie der Autoimmunerkrankungen, und ist Vizepräsidentin der Deutschen Gesellschaft für Nephrologie und Mitglied im „Sachverständigenrat zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen“ der Bundesregierung.

„Das komplette Transplantationsteam ist rund um die Uhr einsatzbreit“, sagt André Eydt, der Kaufmann im Vorstand des Klinikums Fulda. Als Krankenhaus der Maximalversorgung verfüge das Klinikum Fulda über Operations-Säle mit moderner technischer Ausstattung und über die erforderlichen intensivmedizinischen Behandlungsmöglichkeiten. „Eine Besonderheit der Einrichtung ist sicherlich die personelle Kontinuität der Transplantations-Mannschaft mit sehr erfahrenen Oberärzten und einem exzellenten Pflegeteam, die seit vielen Jahren miteinander arbeitet und die hohe Ergebnisqualität ermöglicht“, so Prof. Dr. Haubitz. Die Zahlen sprechen für sich: die Transplantatüberlebensrate bei Lebendspende liegt in Fulda nach fünf Jahren bei 100% (in Deutschland bei 87,5%) bei Nieren von Verstorbenen bei 84% (in Deutschland bei 74,3%).

Nach der operativen Nierentransplantation können die Patienten im Klinikum Fulda bleiben oder auf Wunsch im Klinikum Kassel weiterbehandelt werden. Das gilt auch für die wichtige Phase im ersten Jahr nach der Transplantation. Im Klinikum Kassel sind neben Nephrologie und Urologie ebenfalls alle wichtigen Fachdisziplinen zur optimalen Versorgung von nierentransplantierten Patienten vertreten.

Die Gesundheit Nordhessen Holding AG (GNH) bündelt Kompetenzen in der Region Nordhessen, um eine hochwertige medizinische Versorgung und Pflege anbieten zu können. Zur GNH gehören vier Krankenhäuser, Einrichtungen der ambulanten medizinischen Versorgung und Rehabilitation sowie Seniorenwohnanlagen mit ambulantem Pflegedienst. Die Krankenhäuser der GNH versorgen jährlich knapp 73.000 stationäre Patientinnen und Patienten. Mittelpunkt der Krankenhausgruppe ist das Klinikum Kassel als größtes kommunales Krankenhaus Hessens, im Umland stellen die Krankenhäuser in Bad Arolsen, Hofgeismar und Wolfhagen eine wohnortnahe Versorgung sicher. Mit knapp 4.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und über 390 Ausbildungsplätzen gehört die GNH zu den größten Arbeitgebern und Ausbildungsbetrieben der Region. In Kooperation mit der University of Southampton bietet die Kassel School of Medicine (KSM) ein bilinguales Medizinstudium für jährlich rund 30 Studierende an.

Das Klinikum Fulda ist das moderne und leistungsstarke Krankenhaus der Maximalversorgung in Osthessen. Mit mehr als 1.000 Betten in der stationären Versorgung und einem breiten Angebot an spezialisierten Sprechstunden sowie Ambulanzen stellt es die qualitativ hochwertige medizinische Versorgung für die mehr als 500.000 Bürgerinnen und Bürgern der Region sicher. In enger Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Ärzten und den umliegenden Krankenhäusern ist das Klinikum Fulda das Zentrum für eine breite und qualitativ hochwertige medizinische Versorgung. Das Klinikum Fulda bietet ein differenziertes und qualitativ hochwertiges medizinisches Leistungsangebot sowie eine professionelle Pflege mit Respekt und menschlicher Anteilnahme, individuell und flexibel abgestimmt auf die Bedürfnisse und Wünsche der Patientinnen und Patienten. Jährlich werden über 100.000 Patientinnen und Patienten, davon 40.000 stationär, behandelt und von mehr als 2.700 hochqualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern betreut. Die 25 Kliniken und Institute bieten in fachabteilungsübergreifenden Zentren eine umfassende Betreuung und medizinische Leistungen mit modernsten Behandlungsmethoden. Hochleistungsmedizin im besten Sinne, die sich auch im Vergleich mit Universitätsklinika sehen lassen kann. Als Campus Fulda der Universitätsmedizin Marburg ist das Klinikum Fulda in die neuesten Entwicklungen der medizinischen Forschung eingebunden und beteiligt sich an der praktischen Ausbildung von Studierenden der Humanmedizin.

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