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Ein neues Bilderbuch erzählt Kindern eine Bonifatius-Legende

In dem Bilderbuch „Kristoph und der erste Weihnachtsbaum“ erzählt die amerikanische Kinderbuchautorin Claudia Cangilla McAdam, wie der hl. Bonifatius die Donareiche fällte. Das Buch in Heftform ist jetzt im Verlag Petra Kehl, Künzell, auf Deutsch erschienen.

Es ist die wohl bekannteste Episode aus dem Leben des hl. Bonifatius: Der Missionar fällt bei Geismar eine Eiche, die dem Gott Donar geweiht ist. Damit wollte er den Menschen, die sie verehrten, zeigen, dass dieser Gott keinerlei Macht besitzt.

Doch bei Claudia McAdam endet die Geschichte, anders als gewohnt, nicht damit, dass aus dem Holz der Donareiche die Kirche St. Petrus zu Fritzlar erbaut (und damit zugleich die Stadt gegründet) wird. An der Stelle der gefällten Eiche wird vielmehr ein Tannenbaum entdeckt. Und aus diesem Tannenbaum wird der erste Christbaum.

„Zu meinem Erstaunen führt man in England und in den USA den typisch deutschen Brauch des Weihnachtsbaumes auf den Apostel der Deutschen zurück“, erklärt Petra Kehl. Die Verlegerin kennt sich seit ihrer Studienzeit gut mit Bonifatius aus, über dessen Verehrung im Mittelalter sie geforscht hat. „Nirgendwo in den Quellen zu seinem Leben gibt es einen Hinweis, der diese Verbindung rechtfertigt.“

Dennoch findet sie sich nicht nur auf verschiedenen amerikanischen Websites, sondern auch auf der Homepage der Church of the Holy Cross, der Pfarrkirche von Fuldas Partnerstadt Crediton, die den Anspruch erhebt, der Geburtsort des hl. Bonifatius zu sein. Die dortige Pfarrgemeinde veranstaltet sogar jedes Jahr das „Chrismas Tree Festival“. Selbst in einen Bericht über die Grafschaft Devon (in der Crediton liegt) auf der Homepage der BBC hat diese Legende Eingang gefunden.
„Zurückgehen dürfte sie wohl auf Henry van Dyke“, so viel hat Petra Kehl herausgefunden. Der Amerikaner mit niederländischen Wurzeln, geboren in Germantown, war Geistlicher und amtierte während des 1. Weltkriegs in den Niederlanden als amerikanischer Botschafter. In einer seiner berühmtesten Weihnachtsgeschichten, „The First Christmas Tree“ beschreibt er, wie Bonifatius zur Weihnachtszeit die Donareiche fällte und den Tannenbaum fand.
Claudia McAdam stieß auf diese Legende, als sie vor mehr als zehn Jahren für ein Bilderbuch über den Weihnachtsbaum im Weißen Haus recherchierte. Der hl. Bonifatius hat ihr imponiert. „Die Episode mit der Donareiche ist einprägsam, spannend und anschaulich zeichnerisch umsetzbar“, sagt Petra Kehl. „Da bot es sich an, ein Bilderbuch für Kinder daraus zu machen.“

Und wie hat nun der Verlag in Künzell von dem Buch in den USA erfahren? „Nun, ich habe ein anderes Buch von Claudia 2014 herausgegeben“, erklärt Petra Kehl. „Als ich für die Werbung einige Infos über die Autorin zusammenstellte, stieß ich auf die Ankündigung des Bilderbuches ,Kristoph and the First Christmas Tree’ mit dem Untertitel ‚A legend of St. Boniface’ auf ihrer Homepage. Da Bonifatius außerhalb Deutschlands kaum verehrt wird, ja kaum bekannt ist, wunderte ich mich. Ich habe sie dann angeschrieben und gefragt, ob es sich denn um ,unseren‘ Bonifatius handelt. So entspann sich zwischen uns ein reger Email-Verkehr.“ Dadurch wurde das Interesse Claudia McAdams an Fulda geweckt. Ein Besuch am Grab des Heiligen und in Fritzlar stehen nun ganz oben auf ihrer Wunschliste. Virtuell hat die Autorin aus Colorado die beiden Dome schon besucht. Und irgendwann…

„Kristoph und der erste Weihnachtsbaum“ von Claudia Cangilla McAdam umfasst 28 farbig illustrierte Seiten im Format Din a 4, ist geheftet und kostet 8,90 €. Zu beziehen ist das Bilderbuch über jede Buchhandlung.

Einen Trailer zum Buch gibt es bei Youtube zu sehen: https://www.youtube.com/watch?v=4TmsTsfzR54

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