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Nikolaus „verschenkt“ Eintrittskarten

Wenn der Nikolaus am 6. Dezember den Kindergarten in Hofbieber besucht, hat er traditionell ein Geschenk der besonderen Art im Gepäck. Jedes Kind wird von ihm zu einer Theatervorstellung eingeladen, die dann kurz vor Weihnachten in der Kindertageseinrichtung stattfindet.

Vor einigen Jahren fuhr der ganze Kindergarten mit dem Bus nach Fulda, wo es im Planetarium eine Veranstaltung mit dem Puppenspieler Andreas Wahler gab, erinnert sich die Leiterin Martina Nenzel. „Mit über 80 Kindern durch die Innenstadt hat alle Beteiligten schon gefordert.“ Heute wäre dies wegen der vielen kleineren Kinder kaum mehr möglich. Deshalb verwandelt sich die Kindertageseinrichtung alljährlich an einem Tag in der Vorweihnachtszeit in eine Theaterbühne, auf der in diesem Jahr die Märchenerzählerin Cornelia Lubini aus dem Ortsteil Schackau mit dem Stück „Das Waldhaus“ auftrat.

Überhaupt ist es die gestiegene Zahl der unter Dreijährigen, die dem Kindergarten seit einiger Zeit wieder Zuwächse beschert. Kurzfristig musste im November eine „Nestgruppe“ für Zwei- bis Vierjährige eingerichtet werden. Da war es gut, dass bei der baulichen Erweiterung im Jahr 2009 großzügig geplant wurde und die Kindertageseinrichtung über Raumreserven verfügt. Ende der achtziger Jahre war die Trägerschaft von der Kirche auf die Gemeinde übergegangen und ein ursprünglich dreigruppiger Kindergarten errichtet worden. Später kamen zwei Außengruppen in der alten Schule hinzu.

Einen Höchststand bei der Belegung verzeichnete die Einrichtung im Jahr 2010/11 mit insgesamt 115 Kindern in sechs Gruppen. Danach ging die Zahl bis zum letzten Sommer auf 99 zurück. Jetzt wird auch durch Kinder von geflüchteten Familien aus der Gemeinschaftsunterkunft Georgshöhe mit einem erneuten Anstieg gerechnet. Zurzeit gibt es neben der „Nestgruppe“ eine Krippe für unter Dreijährige, eine Integrationsgruppe sowie zwei altersübergreifende Gruppen. Diese weisen die Besonderheit auf, dass sie am Nachmittag auch von Schulkindern bis zu zehn Jahren besucht werden.

Die Schulkinder werden nach dem Essen in der Biebertalschule abgeholt, machen im Kindergarten Hausaufgaben und nehmen an den üblichen Gruppenaktivitäten teil. Vor allem für berufstätige Eltern bietet dies – wie auch in der Kindertageseinrichtung in Langenbieber – den Vorteil, dass die Kinder bis fünf Uhr nachmittags und zum Teil während der Schulferien betreut sind. Auch wird der Übergang in die Grundschule erleichtert und das soziale Lernen zwischen den verschiedenen Altersgruppen gefördert. Das Mittagessen für den Kindergarten liefert der Handwerkerhof in Hilders per Online-Bestellung.

Nach Aussage von Martina Nenzel, die den Kindergarten seit 2007 leitet, zeichne die Einrichtung eine enge Zusammenarbeit mit den Eltern aus, die sich als Erziehungspartnerschaft verstehe und nicht auf regelmäßige Entwicklungsgespräche beschränke. Auch könnten durch die Nähe zum Familienzentrum die dortigen Angebote genutzt und zum Beispiel gemeinsame Infoabende mit den Kindertageseinrichtungen in Langenbieber und Schwarzbach veranstaltet werden. Stilbildend sei eine Partizipationskultur, bei der die Kinder über Projekte mitbestimmen. „So funktioniert auch später im Leben Demokratie.“

Dies führe dazu, dass in den verschiedenen Gruppen zur gleichen Zeit unterschiedliche Themen behandelt würden. Dabei sei das übergeordnete Ziel, die Kinder bestmöglich auf den Schulbesuch vorzubereiten. Besonderen Wert lege das Team aus zehn Erzieherinnen und einer Jahrespraktikantin auf das ganzheitliche Lernen, betont Martina Nenzel. Hierzu gehöre auch der Umgang mit anderen Nationen, der in der Einrichtung problemlos verlaufe. Allenfalls mit den Eltern gebe es hin und wieder Verständigungsschwierigkeiten. „Kinder sind von Natur aus neugierig und wollen sich austauschen.“

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