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Auftaktveranstaltung zum LIFE-Projekt im Ulstersaal in Hilders – 6,5 Millionen Euro für Artenerhalt in der Rhön

Im Sommer 2016 erhielt die Rhön von der Europäischen Union für ihre Bewerbung um ein LIFE-Projekt zur Förderung von Umweltmaßnahmen den Zuschlag. In den nächsten sechs Jahren soll das Konzept zum Schutz des Berggrünlands mit seinen Lebensraumtypen umgesetzt werden. Im Ulstersaal stellten die Projektverantwortlichen jetzt Maßnahmen zur Erhaltung der historisch gewachsenen Kulturlandschaft der Rhön vor.

Gäste waren neben den Bürgermeistern der beteiligten Gemeinden Vertreter des Hessischen Ministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz und des Regierungspräsidiums Kassel sowie Vertreter zahlreicher Vereine und Verbände. Insgesamt 6,5 Millionen Euro beträgt die Fördersumme, die bis 2022 zur Verfügung steht, um Maßnahmen zu fördern, die zu einer Verbesserung für bestimmte Vogelarten oder Lebensraumtypen beitragen sollen. 60 Prozent der Fördersumme werden von der EU, 40 Prozent vom Land Hessen zur Verfügung gestellt. Der Landkreis Fulda beteiligt sich als Antragsteller ebenfalls finanziell am Projekt.

„Unser Ziel ist es, die ökologische Vielfalt in der Rhön zu erhalten und weiterzuentwickeln, ohne gegen die Menschen zu arbeiten“, erklärte Landrat Bernd Woide. Hubert Blum, Bürgermeister von Hilders, bezeichnete das LIFE-Projekt als Krönung der Erfolgsgeschichte des Biosphärenreservats Rhön. Projektleiter Jonas Thielen erläuterte Maßnahmen und Chancen, die einzigartige Fauna und Flora der Rhön zu erhalten. Insbesondere Maßnahmen zur Instandsetzung landwirtschaftlicher Flächen, die innerhalb des Vogelschutzgebiets Hessische Rhön liegen, seien förderfähig.

Im Rahmen des EU-Projekts „LIFE“ (L’Instrument Financier pour l’Environnement) werden die Maßnahmen zur Verbesserung von Lebensräumen und Vogelvorkommen im Schutzgebietsnetz „Natura 2000“ umgesetzt. Dieses zusammenhängende Netz von Schutzgebieten innerhalb der EU wird seit 1992 nach den Maßgaben der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie errichtet (FFH). Anders als bei den üblichen landwirtschaftlichen Förderprogrammen bietet sich der heimischen Landwirtschaft bei der LIFE-Förderung die Chance, konkrete eigene Bedarfe zu nennen, um eine möglichst maßgeschneiderte Förderung zu bekommen. Landwirte sind aufgerufen, zu erklären, was sie brauchen, um die artenreichen Grünlandgesellschaften zu erhalten. Gefördert werden können auch investive Maßnahmen. Zum Projektgebiet zählen alle Flächen, die in einem der vielen FFH-Gebiete oder im EU-Vogelschutzgebiet Hessische Rhön liegen.

Ein LIFE-Projekt wurde bereits für die Wetterauer Hutungen abgeschlossen. Die dort geförderten Maßnahmen bieten Anregungen auch für die Rhön. Während es dort um die Förderung der Schäferei ging, soll in der Hessischen Rhön die Grünlandnutzung insgesamt unterstützt werden, sowohl durch Mahd als auch durch Beweidung mit Rindern, Schafen, Ziegen und Pferden. Natura 2000-Manager Jan Hochstein, der als Projektmitarbeiter die Maßnahmen in der Rhön begleiten wird, berichtete, wie in Nordrhein-Westfalen Maßnahmen zum Schutz von Bergwiesen umgesetzt wurden.

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