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Kreisseniorenbeauftragte Müller zu Besuch im AWO-Sozialzentrum in Lauterbach – Viel Lob für Kooperationsprojekt zwischen AWO und Alexander-von-Humboldt-Gymnasium

Seit Beginn des Jahres sind weitere gravierende Änderungen in der Pflegeversicherung in Kraft getreten. Über die Auswirkungen des Pflegestärkungsgesetzes II (PSG II) auf die ambulante und stationäre Altenpflege sprachen kürzlich Kreisseniorenbeauftragte Rosemarie Müller und der Vorsitzende des Seniorenbeirates der Kreisstadt Lauterbach Michael Duschka mit den Verantwortlichen des AWO-Sozialzentrums, Carola Strecker und Waltraud Fischer.

Der neue Pflegebedürftigkeitsbegriff und die 5 Pflegegrade ermöglichen mehr Menschen den Zugang zu Pflegeleistungen. Menschen mit Demenz werden deutlich bessergestellt. Die häusliche Pflege wird gestärkt. Diese positiven Auswirkungen der Gesetzesreform werden von Müller und Duschka nachdrücklich begrüßt. Ihnen ist der Vorrang „ambulant vor stationär“ wichtig. Die Strukturen vor Ort müssen bedarfsgerecht weiterentwickelt werden, sagen beide Politiker. „Quartiersmanagement“ ist ein Stichwort, das der Vorsitzende des Lauterbacher Seniorenbeirates in die Diskussion einführt, der sich auch wünscht, dass die AWO in Lauterbach noch stärker mit konkreten niedrigschwelligen Angeboten auf die Menschen zugeht.

Auch wenn die Pflegereform für die meisten Menschen Verbesserungen mit sich bringt, gab es auch kritische Anmerkungen zur Situation in der stationären Pflege. So ist auch das PSG II bisher einen verbindlichen Personalschlüssel für die stationäre Altenpflege schuldig geblieben. Der ist zwar für 2020 angekündigt, was aber laut Strecker deutlich zu spät sei.

Die Pflegeeinrichtungen stehen nach den Worten Streckers auch in Zukunft vor großen Herausforderungen. Die Menschen kommen immer später in die Einrichtungen und sind schwerer krank als früher. Dies bedeute ein Ansteigen der Pflegeintensität. Stationäre Pflege brauche deswegen personellen Zuwachs auch im Bereich der Palliativversorgung und Sterbebegleitung. Einrichtungsleiterin Strecker: „Ein Personalschlüssel in diesem Bereich von 1:30 wäre für diese Aufgaben sinnvoll.“

Die Anerkennung der Palliativpflege im stationären Bereich ist eine Forderung an die Politik in Bund und Land, die die Vertreterinnen der Arbeiterwohlfahrt im Gespräch immer wieder hervorheben.

„Das ist ein vorbildliches, nachahmenswertes Projekt“, so Müller und Duschka einmütig. Gemeint ist das Kooperationsprojekt des AWO-Sozialzentrums mit dem Lauterbacher Alexander-von-Humboldt-Gymnasium. Schülerinnen und Schüler werden von der Schule für ein Sozialpraktikum freigestellt und kommen zwei Stunden in der Woche in die Pflegeeinrichtung, um mit Bewohnerinnen und Bewohnern zu sprechen, zu spielen oder spazieren zu gehen. „Diese Begegnungen sind für unsere Bewohnerinnen und Bewohner eine Bereicherung. Sie freuen sich auf die Besuche, die Freude in den Heimalltag bringen.“ Die Schülerinnen und Schüler können über dieses Praktikum ihre Sozialkompetenz trainieren. „Ein solcher Praktikumsnachweis ist im Lebenslauf immer eine gute Visitenkarte“, betonte die Seniorenbeauftragte.

Duschka, der nicht nur als Mitglied des Seniorenbeirates regelmäßiger Gast im AWO-Sozialzentrum ist, hält auch als Flüchtlingskoordinator der Stadt Lauterbach Kontakt zu Betriebsleiterin Strecker. Als wichtiger regionaler Arbeitgeber mit aktuell über 150 Beschäftigten ist das AWO-Sozialzentrum in Lauterbach für ihn auch Ansprechpartner für die Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt.

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