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Vogelsbergkreis macht mit beim Landesprogramm „Gewalt-Sehen-Helfen“

Ja, es geht: Wenn man eine Gewaltsituation beobachtet, kann man helfen, ohne sich selbst in Gefahr zu bringen. Das ist die Botschaft des Landesprogramms „Gewalt-Sehen-Helfen“, an dem sich jetzt auch der Vogelsbergkreis beteiligt. Landrat Manfred Görig (SPD) lobt das Vogelsberger Familienbündnis, aus dessen Reihen der Impuls zur Teilnahme am Landesprogramm kam.

Bereits 1997 war die Kampagne in Frankfurt gestartet worden. Seit 2005 wird sie vom „Netzwerk gegen Gewalt“ in ganz Hessen verbreitet. Hintergrund ist die oft gemachte Beobachtung, dass Menschen, die in aller Öffentlichkeit von Gewalt bedroht sind, keine Hilfe erhalten, sondern weggesehen wird. Bedrohte werden in ihrer Notsituation allein gelassen. Andererseits bringen sich Helfer nicht selten selbst in Gefahr, wenn sie einschreiten und helfen wollen.

„Zivilcourage aufwerten“

Vor diesem Hintergrund hatte sich das Vogelsberger Familienbündnis mit der Frage befasst, welchen Stellenwert Zivilcourage in unserer Gesellschaft hat und was der Einzelne tun kann, wenn er mit einer Gewaltsituation konfrontiert wird. Angeregt vom Polizeipräsidium Osthessen informierten sich die beiden Bündnis-Handlungsfelder „Bürgerschaftliches Engagement“ und „Gewaltprävention“ über das Landesprogramm „Gewalt-Sehen-Helfen“. Dabei geht es darum, Bürgern Informationen an die Hand zu geben, wie sie sich verhalten können, wenn sie mit einer Gewaltsituation konfrontiert werden. Dieses Wissen wird ihnen in Seminaren vermittelt, die von speziell geschulten ehrenamtlichen Multiplikatoren durchgeführt werden. Während die Schulung der Multiplikatoren durch das Land erfolgt, liegt die Organisation der Seminare in Händen der Kreisverwaltung.

Die Akteure des Familienbündnisses fanden das Konzept überzeugend und empfahlen dem Kreisausschuss den Beitritt zum Programm, der schließlich einen entsprechenden Beschluss fasste.

Der offizielle Start von „Gewalt-Sehen-Helfen“ wird am Mittwoch, dem 15. März um 18.30 Uhr in der Aula der Lauterbacher Sparkasse, Bahnhofstraße 47 im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung erfolgen, zu der alle Interessierten eingeladen sind. Dort findet die offizielle Unterzeichnung der „Nutzungsurkunde“ statt.

Über einen Video-Clip und kurze Spielszenen wird deutlich gemacht, wie „Gewalt-Sehen-Helfen“ funktioniert. Nach Mitteilung des Landrates gibt es bereits Interessenten, die sich als Multiplikatoren schulen lassen wollen, um ihr Wissen in Seminaren weiterzugeben.

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