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Dirloser Dreiklang: Kinder befähigen, Stärken erkennen, Kommunikation fördern

Den Kindern einen geschützten und behüteten Ort für eigene Erfahrungen schenken – mit diesem Ziel leitet Ursula Pöhlmann mit viel Engagement und Einfüh-lungsvermögen seit 1990 die Kindertagesstätte im Künzeller Ortsteil Dirlos. Gemein-sam mit ihrer Kollegin Maria Euen legt Ursula Pöhlmann großen Wert auf die Förde-rung von Selbstständigkeit und Eigenverantwortung bei den Kindern.

Das ehemalige Schulgebäude mitten im Ort bietet eine historische Kulisse für die Dirloser Kindertagesstätte und begleitet Pöhlmann bereits ihr Leben lang: Wo heute Platz für eine Mal- und Kuschelecke, Bauklötze und Bücher, Knete und Spiele ist, war einst das Klassen-zimmer der Dorfschule. „Schon als Kind habe ich den hellen und großzügigen Raum geliebt. Es war wohl eine glückliche Fügung, dass ich hierher zurückkehren durfte“, freut sich die ehemalige Künzellerin über ihren Arbeitsplatz.

Heute dient die einstige Schule als „Erfahrungshaus“ für insgesamt 25 Kinder, die sich in der Kindertagesstätte in jedem Raum frei bewegen und entfalten dürfen. „Da wir alle Kinder in einer gemeinsamen Gruppe betreuen, genießen die Kinder bei uns einige Freiheiten. Dass diese jedoch auch mit der Übernahme von Verantwortung einhergehen, lernen die Kinder von Grund auf“, beschreibt die Leiterin den Erziehungsansatz der Kindertagesstätte, der un-ter anderem an die Pädagogin Maria Montessori angelehnt ist. So ist es auch für die Kleinen schon selbstverständlich, dass sie ihren Frühstücksplatz ordentlich verlassen oder die aus-gelesenen Bücher zurück ins Regal stellen. „Die Kinder nehmen die Aufgaben nicht als Pflicht wahr. Vielmehr fühlen sie sich ernst genommen, wenn wir ihnen genügend Raum zur Selbständigkeit lassen“, betont die Leiterin.

Aus dieser Selbständigkeit entstehen häufig tolle Ideen, die in den Kindergartenalltag von allen begeistert aufgenommen werden. So standen zum Beispiel auf Wunsch der Kinder die vergangenen Wochen im Dirloser Kindergarten unter dem Motto „Märchen“. „Es ist uns wich-tig, dass sich jedes Kind individuell wahrgenommen fühlt. Dazu zählt auch, dass wir für die verschiedenen Wünsche der Kinder offen sind“, so Ursula Pöhlmann.

Eine wichtige Rolle hierbei spielt die Kommunikation – sowohl mit den Eltern der Kinder als auch unter den Kindern selbst. Denn ob beim gemeinsamen Zubereiten des Frühstücks, beim Spielen oder im Streit: „Wir halten die Kinder stets an, sich auszutauschen, einander zuzuhören und auf die Bedürfnisse des anderen einzugehen. Häufig lösen sich so kleine Streitereien oder Probleme von selbst, ohne dass wir eingreifen müssen“, zeigt sich Ursula Pöhlmann über den guten Umgang der Kinder untereinander begeistert.

Der Erfolg des Kindergartens lässt sich nicht zuletzt auf die sehr gute Zusammenarbeit mit den Eltern zurückführen. „Seit 2013 können wir dank des großen Engagements der Eltern im benachbarten Mehrgenerationenhaus auch eine Betreuung über die Mittagszeit anbieten“, berichtet Pöhlmann.

So können sich die Kinder auch am Nachmittag gestärkt wieder ihrem Spiel widmen, das vom Erziehungspersonal groß geschrieben wird. In den vielen Freispielphasen, die von der Leiterin, ihrer Kollegin und vermehrt auch von einer Praktikantin betreut und beobachtet wer-den, lassen sich wichtige Kompetenzen wie Eigenverantwortung und Selbstständigkeit sowie die Sprachfähigkeit fördern. „Es ist toll zu beobachten, wie sehr die Kinder sich im Spiel ge-genseitig unterstützen und achten. Sie lernen voneinander und teilen gerne auch mit uns ihre Erfahrungen, von denen wir uns häufig noch etwas abgucken können“, resümiert Ursula Pöhlmann den Kindergartenalltag.

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