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KAB: Ungerechte Lohndifferenz schlägt voll auf spätere Rentenhöhe

Die zunehmende Altersarmut von Frauen wird von der Politik seit Jahrzehnten hingenommen und vorangetrieben. „Solange die ungerechte Lohnschere zwischen Frauen- und Männerberufen nicht entschieden bekämpft wird, solange trägt die Politik die Verantwortung für die steigende Altersarmut bei Frauen und Alleinerziehenden“, betont die stellvertretende Diözesanvorsitzende der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) Diözesanverband Fulda, Marga Hundenborn im Vorfeld des 10. Equal-pay-day am 18. März.

Dass die Lohnlücke nur langsam schrumpfe, ist auf das Versagen der Politik zurück zu führen, so die KAB. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes verdienten weibliche Beschäftigte im letzten Jahr im Schnitt 21 Prozent weniger als männliche. Die KAB macht für diesen leichten Rückgang die Einführung des Mindestlohnes verantwortlich, der Frauen gerade im Niedriglohnbereich eine bessere Vergütung erreichen lässt. „Der jetzige Mindestlohn muss deshalb alterssicher kurzfristig auf mindestens 10 Euro, mittelfristig auf 12 Euro angehoben und die Umsetzung stärker kontrolliert werden“, fordert die stellvertretende Diözesanvorsitzende.

Vor dem Hintergrund, dass Lohnungerechtigkeit zu Armut im Alter besonders von Frauen führe, sei es unverständlich, dass das Entgelttransparenzgesetz von Bundesfamilienministerin Schwesig von der Regierung zu einem „fast zahnlosen Tiger“ zusammengestrichen wurde. Nur wenn in allen Betrieben Transparenz über Löhne und Gehälter herrsche, könne ein Rechtsanspruch auch umgesetzt werden. Die KAB fordert daher eine Nachbesserung des Gesetzes, um auch in kleineren Unternehmen für Lohngerechtigkeit zu sorgen. „Das jetzige Gesetz kann nur ein erster Schritt zu mehr Lohngerechtigkeit sein“, betont Hundenborn.

Lohngerechtigkeit ist eine Querschnittsaufgabe
„Lohngerechtigkeit ist eine Querschnittsaufgabe und geht über die Entlohnung hinaus“, so die KAB Frau. Die KAB setzt sich für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf, eine stärkere Anerkennung der Erziehungsleistungen in der Rente, eine Frauenquote in Politik und Wirtschaft sowie die Aufwertung von Frauenberufen ein. „Es ist ein Skandal, dass Pflege- und Erziehungsarbeit als bessere Hilfsarbeiten entlohnt werden und die Frauen zur schlechten Bezahlung von heute die Altersarmut-Falle von morgen erwartet“, betont Hundenborn.

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