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Landkreis Fulda schreibt Stipendium für Baureferendar/-in aus / reizvolle und vielfältige Tätigkeit

Aufgrund des niedrigen Zinsniveaus läuft die Baukonjunktur im Moment gut. Eine Folge hiervor ist, dass auf dem Arbeitsmarkt kaum noch Fachkräfte zu gewinnen sind. Angesichts dieser gesamtwirtschaftlich erfreulichen Situation greift der Landkreis Fulda zu ungewöhnlichen Maßnahmen, um qualifiziertes Personal für die Bauverwaltung zu bekommen, und hat deshalb erstmals ein Stipendium für einen Baureferendar beziehungsweise eine Baureferendarin ausgeschrieben. Bislang ist der Landkreis die einzige Kommune, die diesen Weg beschreitet.

Durch die Auslobung eines Stipendiums sollen Hochschulabsolventen vorzugsweise in den Fachrichtungen Architektur, Bauingenieurswesen, Landespflege und Raumplanung mit regionaler Bindung an den Landkreis Fulda für eine Ausbildung als Bauassessor angesprochen werden. Diese findet für ganz Hessen beim Regierungspräsidium in Darmstadt statt. Die Bewerber müssen sich zu einer mindestens dreijährigen Tätigkeit beim Landkreis Fulda im Anschluss an ihre Ausbildung verpflichten, wobei im Falle der Bewährung eine spätere Verbeamtung und die Übernahme einer Führungsposition im Kreisbauamt in Aussicht gestellt werden. Das Stipendium während des zweijährigen Referendariats beträgt 400 Euro monatlich und wird zusätzlich zum Gehalt gewährt.

Der Landkreis hat sich zu diesem Schritt insbesondere vor dem Hintergrund der Altersstruktur im Bauamt entschlossen, die durch das Ausscheiden von älteren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern schon mittelfristig Nachfolgeregelungen erforderlich macht. „Wir müssen rechtzeitig Vorsorge treffen“, erklärt hierzu der Leiter des Kreisbauamts, Aribert Herrmann. Zwar seien aktuell keine Stellen unbesetzt, es gebe aber einen Bedarf an qualifiziertem Fachpersonal, auch weil die Aufgaben wegen veränderter Rahmenbedingungen immer komplizierter, anspruchsvoller und zeitaufwändiger würden. Die Bauverwaltung sei längst keine reine Ordnungsbehörde mehr, sondern nehme Service- und Beratungsfunktionen für alle am Bau Beteiligten wahr und müsse häufig auch vermittelnd tätig werden. „Jede Bauangelegenheit bedarf einer fachlich fundierten, regelkonformen und individuellen Entscheidungsfindung.“

Aribert Hermann beschreibt die Arbeit im Kreisbauamt als abwechslungsreich, vielfältig und herausfordernd. Interessierte Bewerber könnten die unterschiedlichsten Tätigkeitsbereiche einer Bauverwaltung, zu denen neben der allgemeinen Bauaufsicht unter anderem die Bauleitplanung, der Immissionsschutz, die sicherheitstechnische Überprüfung von Bestandsbauten und die Denkmalpflege gehören, kennen lernen. Geboten werde ein sicherer Arbeitsplatz mit eigenständigen Gestaltungsmöglichkeiten, Aufstiegschancen und den Vorzügen des öffentlichen Dienstes wie angemessenes Einkommen und planbarer Berufsweg. „Wir müssen aber auch durch zusätzliche finanzielle Anreize attraktiver für gute junge Leute werden, die die öffentliche Verwaltung nicht unbedingt im Fokus haben.“

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