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Kindertagesstätten im Landkreis Fulda: In der Kita Gänseblümchen in Künzell wird sogar gegärtnert

Auf den Frühling freuen sich die Kinder in der Künzeller Kindertagesstätte „Gänseblümchen“ schon sehr: Denn sie sind eifrige Gärtner und lieben ihr riesiges Außengelände.

„Hier können die Kinder nach Lust und Laune toben, verstecken spielen, schaukeln oder klettern“, beschreibt Kita-Leiterin Gabriele Wöhler und deutet dabei auf die ausgedehnte Anlage mit angelegten Hügeln, Vogelnest-Schaukel und großem Klettergerüst. Ist das Wetter schlecht, hätten sie dennoch einen festen „Rausgehtag“ in der Woche – aber bei Sonnenschein ist der Drang nach draußen natürlich ungleich höher. Auch deshalb, weil es auf dem Gelände zwei Beete mit Nutzpflanzen gibt. Die Setzlinge kommen von der Edeka-Stiftung, erzählt Wöhler. Die Vier- und Fünfjährigen bringen sie gemeinsam mit einer Erzieherin, die einen sprichwörtlichen grünen Daumen hat, in die Erde. Nach einigen Wochen Gießen, Harken und liebevoller Pflege wurde so schon reiche Ernte von Rote Bete, Erdbeeren, Kohlrabi und anderem Schmackhaftem eingefahren.

Vor mehr als 25 Jahren wurde die Kita Gänseblümchen eröffnet, genauso lange arbeitet hier bereits Gabriele Wöhler. Die Leitung hat sie vor drei Jahren übernommen. „Wir waren 1991 die erste Kita im Landkreis Fulda, die eine integrative Gruppe hatte.“ Das Konzept habe sich bewährt: „Die Kinder mit Hilfebedarf sind nicht nur in ihrer Gruppe, sondern von allen Kindern akzeptiert.“ Es gibt drei Regelgruppen und eine altersgemischte Gruppe mit Kindern ab zwei Jahren. Das Team besteht aus insgesamt elf Erzieherinnen und einer Praktikantin im Anerkennungsjahr.

„In unserer täglichen Arbeit ist es uns wichtig, den Kindern auf Augenhöhe zu begegnen“, erklärt die Leiterin. Das sei auch ganz wörtlich zu verstehen, so dass die Erzieherinnen in die Hocke gehen, wenn sie mit den Kindern sprechen. Ein partnerschaftliches, kooperatives Miteinander sei selbstverständlich: „Zum Beispiel erarbeiten wir mit den Kleinen gemeinsam die Regeln, die in der Kita gelten sollen – so verstehen die Kinder auch, warum sie gelten sollen und warum bestimmte Werte wichtig sind.“ Die Aufgabe der Erzieherinnen sei es indes, immer wieder auf das einzelne Kind zu schauen und zu reflektieren, was es am besten in seiner Entwicklung unterstützen könne. Und dabei sei eines ganz wichtig: „Die Kinder sollen sich hier wohlfühlen und auch noch im Rückblick ihre Kindergartenzeit als schöne Zeit empfinden.“

Dafür sollen in der Künzeller Kita vielfältigste Aktivitäten sorgen: Zum Alltag gehören etwa besondere Projekte, in die sich jeder Erzieher mit seinen Stärken und Interessen einbringt, zum Beispiel das Wald-Projekt mit Ausflügen. Die Ältesten lernen im Rahmen der Verkehrserziehung das Verhalten im Straßenverkehr. Auch machen die „Gänseblümchen“ mit beim Schlaufuchs-Projekt der Fuldaer Zeitung. Zu Weihnachten gibt es eine große mehrtägige Plätzchenback-Aktion gemeinsam mit den Eltern. Ausflüge zu Landwirten in der Region zum Kennenlernen von Kälbchen, Hasen und anderen Tieren stehen ebenfalls hoch im Kurs.

Doch neben all den besonderen Aktionen betont Gabriele Wöhler: „Von den meisten Menschen wird unterschätzt, wie wichtig es für Kinder ist, frei zu spielen – ohne besondere Anleitung von Erwachsenen. Denn so lernen Kinder die Welt im wahrsten Sinne des Wortes zu ‚begreifen‘.“ In der Kita gelte deshalb in der täglichen Arbeit auch ein Satz, der Konfuzius zugesprochen wird: „Erzähle mir und ich vergesse. Zeige mir und ich erinnere mich. Lass es mich tun und ich verstehe.“

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