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Land fördert Initiative der Hochschulen mit rund einer Million Euro

Wissenschaftsminister Boris Rhein hat heute an der Goethe-Universität den Startschuss für ein gemeinsames Patent-Projekt der hessischen Hochschulen gegeben. Die Verwertung von Erfindungen soll zukünftig durch eine Verbundstruktur unterstützt werden. Dafür soll eine zentrale Koordinationsstelle eingerichtet werden. Das Land Hessen unterstützt die Initiative mit rund einer Million Euro.

Wissenschaftsminister Boris Rhein: „Es ist erklärtes Ziel der Hessischen Landesregierung, dass Erfindungen aus den hessischen Hochschulen verstärkt den Weg in die Anwendung und damit auch in die Wirtschaft finden. Der Verbund zur Patentverwertung soll diesen Weg erleichtern und das Potenzial neuer Forschungsergebnisse besser erschließen. Zukunftsträchtige Hochschulerfindungen können dadurch besser geschützt und ihre Verwertbarkeit durch eine gezielte Weiterentwicklung ausgebaut werden. Damit schaffen wir die Voraussetzungen dafür, dass Impulse aus der Forschung die Welt von morgen gestalten helfen –  zum Beispiel bei der Entwicklung neuer medizinischer Therapien oder bei der Entwicklung von neuen Energiespeichern.“

Bei seinem Besuch an der Goethe-Universität machte sich Wissenschaftsminister Boris Rhein ein Bild davon, wie patentierte Forschungsergebnisse erfolgreich verwertet werden können. Das Institut für Biophysik hatte den kliniktauglichen Prototypen eines Heparin Messgerätes entwickelt. Dessen Weiterentwicklung war die Grundlage zur Entwicklung eines neuen Medizingerätes in Kooperation mit der Firma Dr. Franz Köhler Chemie GmbH. Mit diesem Gerät können Ärzte bei chirurgischen Eingriffen die Blutgerinnung präziser kontrollieren als bisher. Seit Anfang 2016 ist das neue Gerät „LISA-H“ zugelassen.
Die Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen (WIBank) hatte das Projekt aus dem Fonds zur Veredelung und Verwertung von Patenten der staatlichen Hochschulen Hessens gefördert.

Wissenschaftsminister Boris Rhein zeigte sich beeindruckt von der erfolgreichen Kooperation. „Für dieses medizinische Gerät ist in der Intensivmedizin ein großer Bedarf vorhanden. Die Entwicklung ist ein gutes Beispiel dafür, wie ein Verfahren aus der Grundlagenforschung zu einem marktfähigen Produkt werden kann. Wenn Wissenschaft und Wirtschaft Hand in Hand arbeiten, entstehen Innovationen und hochqualifizierte Arbeitsplätze.“

Mit der geplanten Förderung sollen bis Ende 2019 bis zu 40 Projekte aus den hessischen Hochschulen, die die Weiterentwicklung von Erfindungen zum Ziel haben, unterstützt werden. Die Projektkoordination übernimmt die Universität Kassel. Ihrem Vertreter, Kanzler Dr. Oliver Fromm, überreichte Wissenschaftsminister Rhein bei seinem Besuch in Frankfurt einen Zuwendungsbescheid zur Unterstützung der Initiative.

„Wir als Universität Kassel freuen uns sehr über das Vertrauen, dass das Land und unsere Verbundpartner in uns setzen und möchten in Zukunft die wirtschaftliche Verwertung von Forschungsergebnissen an den hessischen Hochschulen bestmöglich unterstützen, um das an den Hochschulen vorhandene Innovationspotential noch besser zu nutzen. Dabei werden wir mit unseren Verbundpartnern eng zusammenwirken“, so Dr. Oliver Fromm.

Für die Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main begrüßte Vizepräsident Prof. Dr. Manfred Schubert-Zsilavecz die Gründung des neuen hessischen Patentverwertungsverbundes: „Die Goethe Universität beabsichtigt die neu geschaffenen Fördermaßnahmen des Landes zur Patentvalidierung und -verwertung intensiv zum weiteren Ausbau ihrer Transferaktivitäten und ihrer Third-Mission-Aktivitäten zu nutzen.“

„Die Hessische Landesregierung misst der Förderung der wirtschaftlichen Verwertung von Forschungsergebnissen aus den Hochschulen eine besondere Bedeutung bei. Nur wenn Forschungsergebnisse unternehmerisch genutzt werden, können sie sich positiv auf Beschäftigung und Gesellschaft auswirken. Ich bin gespannt, welche Ideen mit Hilfe des neuen Patentverbunds in den kommenden Jahren zur Marktreife gebracht werden“, so Wissenschaftsminister Boris Rheinabschließend.

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