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Noch 549 Ausbildungsstellen zu besetzen

Zur „Halbzeit“ auf dem Ausbildungsstellenmarkt finden die jungen Menschen in der Region Hersfeld-Rotenburg eine äußerst komfortable Situation vor: Momentan sind noch 549 Ausbildungsplätze in nahezu allen Branchen zu besetzen, während 330 Bewerberinnen und Bewerber weiterhin auf der Suche nach einer Stelle sind. Rein rechnerisch kommen auf jeden Ausbildungsstellensuchenden derzeit rund 1,7 unbesetzte Stellen.
Seit September des vergangenen Jahres haben sich insgesamt 613 junge Frauen und Männer als Bewerberinnen und Bewerber um eine Lehrstelle bei der Agentur für Arbeit und dem Jobcenter des Landkreises Hersfeld- Rotenburg gemeldet – nur 10 weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. „Durch intensive Kooperation mit den Schulen und eine umfassende Betreuung der jungen Menschen ist es uns trotz rückläufiger Schülerzahlen gelungen, die Anzahl der Bewerber auf stabilem Niveau zu halten“, erklärte Waldemar Dombrowski, der Leiter der Arbeitsagentur, bei der Konferenz „Ausbildung und Qualifizierung“ in Bad Hersfeld. In diesem Rahmen erörtert die Arbeitsagentur zweimal im Jahr die aktuelle Lage auf dem Ausbildungsmarkt mit ihren lokalen Netzwerkpartnern. Neben der Agentur für Arbeit nehmen die IHK, die Kreishandwerkerschaft, der Landkreis, das Schulamt und der DGB sowie die Wirtschaftsförderung an der Konferenz teil.

Leicht zurückgegangen ist auch die Zahl der Ausbildungsstellen, die der Arbeitgeberservice der Agentur im gleichen Zeitraum akquirierte – um 24 auf 899. Jedoch ist dies das zweithöchste Angebot in den vergangenen Jahren. In nahezu allen Bereichen stehen mehr Stellen als Bewerber zur Verfügung. Lediglich bei den Metallberufen Industriemechaniker/in und Kfz-Mechatroniker/in sowie in der Verwaltung übersteigt die Zahl der Bewerber die der gemeldeten Ausbildungsplätze.

Bisher unbesetzt geblieben sind Ausbildungsstellen in unterschiedlichen Bereichen. Unter anderem werden noch 49 angehende Kaufleute im Einzelhandel gesucht, 25 Fachkräfte Lagerlogistik, 20 Industriemechaniker/innen sowie 19 Köche und Köchinnen.

„Erfahrungsgemäß ist der Ausbildungsstellenmarkt bis in die Sommerferien hinein in Bewegung. Die Schülerinnen und Schüler der Abgangsklassen lassen sich immer mehr Zeit mit der Berufswahlentscheidung, Bewerbungen gehen bei den Betrieben zum Teil auch noch kurz vor den Sommerferien ein“, stellten die Netzwerkpartner fest. Sowohl die Industrie- und Handelskammer als auch die Kreishandwerkerschaft rechnen damit, dass sich die Anzahl der Ausbildungsverträge bis September auf dem Niveau des Vorjahres einpendeln wird.

„Um ihren zukünftigen Fachkräftebedarf zu decken und somit auf Dauer wettbewerbsfähig zu bleiben, sollten die Betriebe in der Region jedes mögliche Potenzial nutzen“, erklärte Agenturleiter Dombrowski. Beispielsweise beweisen viele junge Menschen mit Handicaps im beruflichen Alltag, dass sie einer Berufsausbildung und der anschließenden Tätigkeit gut gewachsen sind. Darüber hinaus können für die Einstellung von schwerbehinderten Bewerbern spezifische Förderleistungen gewährt werden.

IHK und Kreishandwerkerschaft machten deutlich, dass die heimischen Unternehmen und Betriebe auch an der Einstellung von Auszubildenden aus den Nachbarregionen sehr interessiert sind.

Keine große Rolle auf dem Ausbildungsmarkt hingegen spielt bisher die Gruppe der jungen Flüchtlinge für den Ausbildungsmarkt. Zum Sommer werden nur einige wenige Schüler die Intensivklassen an den beruflichen Schulen (InteA-Klassen) verlassen. Aber im kommenden Jahr dürfte dann die Zahl der Absolventinnen und Absolventen auf etwa 80 ansteigen. „Wir werden frühzeitig Kontakt mit den InteA-Schülern aufnehmen, um zu klären, inwieweit diese jungen Menschen bereits reif für eine Ausbildung sind oder ob sie noch weitere Hilfen brauchen, um an den Ausbildungsmarkt herangeführt zu werden“, erklärte Ottokar Schwerd, Leiter der Berufsberatung der Arbeitsagentur.

Die Ausbildungsmarktakteure appellierten an die jungen Menschen, die noch nicht bei der Berufsberatung waren, einen Termin – auch gemeinsam mit ihren Eltern – bei der Berufsberatung zu vereinbaren, um die derzeit noch sehr guten Ausbildungschancen zu nutzen.

Dies ist möglich unter der kostenfreien Service-Rufnummer 0800 4 5555 00.

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