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Birgit Kömpel besucht Gesamtschule Schlitz

Beeindruckt war die SPD-Bundestagsabgeordnete Birgit Kömpel (Wahlkreis Fulda/Vogelsberg) nach ihrem Besuch in der Gesamtschule Schlitzerland anlässlich des EU-Projekttages gleich in zweierlei Hinsicht. Einerseits traf sie auf 40 höchst interessierte Schülerinnen und Schüler, die sich bereits im Vorfeld mit dem Thema Europa auseinandergesetzt hatten und nun die Politikerin mit guten Fragen löcherten. Außerdem war Kömpel sehr angetan vom Projekt integrierte Gesamtschule (IGS). Eine solche Institution gibt es im gesamten Landkreis Fulda nicht. Auch deshalb kommen viele junge Menschen aus dem Kreis Fulda nach Schlitz, um dort zur Schule zu gehen.

„Wir geben den Kindern Zeit. Keines muss Angst haben seine Freunde zu verlieren, nur weil es in einem Fach schwächelt“, sagt Schulleiterin Ingeborg Krause, die gemeinsam mit ihrem Stellvertreter Markus Wahl und Stufenleiter Markus Bloß die Abgeordnete empfangen hatte. „Die Klassengemeinschaft ist sehr gut. Schülerinnen und Schüler helfen sich gegenseitig“, berichtet Markus Wahl, der wie seine Kollegen großen Wert auf Pädagogik legt. Die Kinder bleiben von den Klassen fünf bis acht zusammen, in er Klasse neun werden die Hauptschüler aus dem Klassenverband rausgezogen, um sie auf den Hauptschulabschluss vorzubereiten. Real- und Gymnasiumschüler gehen weiterhin in eine Klasse. Birgit Kömpel freute sich darüber, „dass kein Kind zurückgelassen wird“.

Die Schulleitung berichtete stolz über die „große Sozialkompetenz“ ihrer Schützlinge und das „harmonische Arbeiten“ mit den Eltern. „Wir sind von unserem Konzept überzeugt“, sagt Markus Wahl, „das komplette Kollegium steht dahinter. Es macht großen Spaß hier zu arbeiten.“ Kömpel wünscht sich, dass schon bald eine integrierte Gesamtschule im Kreis Fulda entsteht, auch wenn sich die CDU weiterhin gegen dieses Modell sperrt.

Beim Besuch in der Klasse war Europa das beherrschende Gesprächsthema. Ein Teil der Schülerinnen und Schüler (Klassen neun und zehn) war bereits in England, ein Teil bereitet sich auf eine Reise nach Ungarn vor, ein anderer Teil fährt nach Frankreich. „Es gibt keine andere Region auf der Welt, in der es über 70 Jahre lang friedlicher zuging als in Europa. Das ist Verdienst der Europäischen Union“, sagte Birgit Kömpel. Sie widersprach auch der These, dass Deutschland der finanzielle Lastesel Europas sei. „Das Gegenteil ist der Fall. Kein anderes Land profitiert von der EU so sehr wie wir. 60 Prozent unserer Exporte gegen in unsere europäischen Nachbarländer.“ Auf die Frage einer Schülerin, ob es denn auch Probleme innerhalb der EU gebe, antwortete Kömpel: „Ja, die gibt es selbstverständlich. Den Bürokratismus oder auch die fehlende Solidarität. Der Umgang der Länder untereinander könnte noch besser sein. Wir müssten mehr gemeinsam machen. Nur wenn Europa stark ist, dann sind auch wir stark.“

Nach Brexit und der Trump-Wahl habe sie festgestellt, dass das Interesse an Politik bei jungen Leuten deutlich gestiegen sei. „Die SPD hat innerhalb kürzester Zeit 17.000 neue Mitglieder gewonnen, die große Mehrheit davon ist unter 35 Jahre alt.“ Auch andere Parteien hätten guten Zulauf an jungen Menschen. Der Besuch bei den Neunt- und Zehntklässlern habe unterstrichen, dass das Politikinteresse bei jungen Menschen gewachsen sei. „Macht weiter so, es hat Spaß gemacht, mit euch zu diskutieren“, sagte Kömpel den jungen Leuten nach der Doppelstunde Unterricht, die wie im Fluge verging.

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