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Veranstaltungsreihe „Bio auf die Teller!“ hat begonnen

Kann ich meine Küche auf Bio umstellen? Wo bekomme ich die Bio-Lebensmittel her? Was bietet die Region? Wie lasse ich mein Restaurant bio-zertifizieren? Was ist ökologische Landwirtschaft überhaupt? Mit diesen und anderen Fragen beschäftigt sich die Veranstaltungsreihe „Bio auf die Teller!“ der Ökomodellregion Landkreis Fulda.

An der ersten von insgesamt sechs Veranstaltungen nahmen 15 Interessierte teil. Es wurde das Bio-Gästehaus „LindenGut“ in Dipperz-Kohlgrund besucht. Die Betreiberin Anja Lindner berichtete in ihrem Vortrag zum Thema „Einführung in die Bio-Zertifizierung“, dass bereits über dreitausend Küchen bio-zertifiziert seien, dies aber nur ein Prozent der Außer-Haus-Verpflegung ausmache. Hingegen habe sich beispielsweise Dänemark zum Ziel gesetzt, mindestens 60 Prozent Bio-Lebensmittel in der Gemeinschaftsverpflegung einzusetzen.

Weiter erläuterte die Referentin und Gastgeberin, wie eine Bio-Zertifizierung funktioniert, was diese beinhaltet und wie die jährlichen Kontrollen aussehen. Die Kontrolle findet einmal im Jahr statt und wird von einer der 18 staatlich zugelassenen Öko-Kontrollstellen durchgeführt. Für das Zertifizierungsverfahren werden die Rezepturen, der Rohwarenbezug und der Warenausgang überprüft sowie die Lager- und Betriebsräume besichtigt. Im Sinne des Verbraucherschutzes muss das ausgestellte Zertifikat sichtbar für alle Gäste aufgehängt werden.

Nach den Ausführungen von Anja Lindner braucht eine Gaststätte nicht zu 100 Prozent bio-zertifiziert zu sein. Es gibt auch eine sogenannte Bio-Komponentenzertifizierung. Hierbei ist nur ein bestimmter Bestandteil eines Gerichts (z.B. Fleisch oder Fisch) mit „Bio“ gekennzeichnet. Hingegen handelt es sich bei Bio-Speisen um komplett zubereitete Gerichte, deren Zutaten zu 100 Prozent aus ökologischem Landbau stammen müssen. Für einmalige Veranstaltungen wie Märkte oder ähnliches ist eine sogenannte Eventzertifizierung vorgesehen.

Das LindenGut ist das erste zertifizierte Bio-Gästehaus der Hessischen Rhön. In zehn individuellen Zimmern können bis zu 20 Gäste unterkommen. Jedes Zimmer hat eine eigene Geschichte und ist mit hochwertigen Naturmaterialien ausgestattet. Das Gästehaus ist „autark“ mit eigenem Quellwasser, Pflanzenkläranlage und Stromproduktion. Auch wird Landwirtschaft nach den Richtlinien des Demeter-Anbauverbands betrieben. Außerdem gibt es einen Bio-Garten mit Gemüse und Obst, sodass die Lebensmittel direkt vom Garten in die Küche kommen.

Die nächste Veranstaltung der Reihe „Bio auf die Teller!“ findet am Dienstag, 15. August, statt. Dann geht es um die Frage, was anders in der Bio-Landwirtschaft ist. Hierzu werden die Bio-Höfe Vogel in Dipperz-Dörmbach und Gensler in Poppenhausen besucht. Interessenten können sich bis spätestens am Freitag vor der Veranstaltung bei der Projektkoordinatorin Simone Müller unter Telefon (0661 6006-749 oder E-Mail simone.mueller@landkreis-fulda.de anmelden. Weitere Termine unter www.oekomodellregionen-hessen.de/veranstaltungen/landkreis-fulda.

Foto: Die Teilnehmer der ersten Veranstaltung „Bio auf den Tisch!“ mit Projektkoordinatorin Simone Müller (vorne links) und Gastgeberin Anja Lindner (vorne Mitte)

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