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Afrikanische Schweinegrippe breitet sich weiter aus

Die Klassische Schweinepest (KSP) und die Afrikanische Schweinepest (ASP) sind hoch ansteckende Viruserkrankungen mit seuchenhaften Verlauf, die ausschließlich Haus- und Wildschweine befallen. Ein Ausbruch dieser Seuchen hat enorme wirtschaftliche Schäden zur Folge und stellt für schweinehaltende Betriebe eine existenzbedrohende Gefährdung dar.

KSP und ASP erkennt man an hohem Fieber, Appetitlosigkeit, allgemeiner Schwäche, Atembeschwerden, Rötungen und Verfärbungen der Haut besondere im Bereich von Ohren, Schwanz, unteren Extremitäten und Unterbauch, blutigem Durchfall, punkt- und flächenhaften Blutungen in der Haut und den inneren Organen sowie vergrößerter Milz. Erste Krankheitssymptome treten zirka 5 bis 15 Tage nach einer Infektion auf. Beide Seuchen sind anzeigepflichtig, eine sichere Diagnose und Unterscheidung ist nur im Labor möglich. Im Gegensatz zur KSP gibt es keinen Impfstoff gegen ASP, was die Bekämpfung gerade im Wildbestand erheblich erschwert.

Übertragen werden die Krankheiten durch direkten Kontakt von Tier zu Tier. Ebenso ist eine indirekte Übertragung über virusbehaftete Personen, Jagdhunde, Kleidung, Futtermittel, Schlacht-/Speiseabfälle, Gülle/Mist, Jagdausrüstung oder sonstige Gegenstände möglich. Bei der Afrikanischen Schweinegrippe kommt der Übertragung durch Blut oder mit Blut kontaminierten Gegenständen besondere Bedeutung zu. Die ASP breitet sich zurzeit im östlichen und südöstlichen Europa sowie in Afrika weiter aus. Es besteht ein hohes Risiko der Einschleppung über den Reiseverkehr und durch Jagdtourismus.

Jäger können vorbeugend tätig werden, indem sie die Schwarzwildbestände nachhaltig und deutlich reduzieren, grundsätzlich bei jedem Stück Schwarzwild Proben für die Überwachungsprogramme der Veterinärverwaltung ziehen, möglichst jedes als Fallwild gefundene Stück Schwarzwild zur Untersuchung bringen, bei Auffälligkeiten wie mangelnder Scheu oder besonderen Merkmalen an erlegten Stücken unverzüglich Jagdbehörde/Veterinäramt informieren, nach Jagdreisen die Jagdausrüstung, insbesondere Schuhe und Stiefel, desinfizieren sowie den Kontakt von Jagdhunden mit Schwarzwild am Streckenplatz unterbinden.

Schweinehalter, die auch Jäger sind, sollten zur Seuchenvorsorge das Hygienemanagement auf dem Betrieb und die Biosicherheitsmaßnahmen konsequent beachten, das heißt nicht mit Jagdbekleidung/-ausrüstung/-hund in den Stall gehen, nach der Jagd den Stall erst nach gründlicher Reinigung betreten, lebende und erlegte Wildschweine strikt vom Betrieb fernhalten, möglichst keine Wildkammer in Betriebsnähe betreiben sowie den Kontakt von Hausschweinen zu Blut beziehungsweise blutverunreinigten Gegenständen vermeiden. Auch sollte bei Verdachtsfällen sofort Kontakt zum Hoftierarzt beziehungsweise Veterinäramt aufgenommen werden.

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