Logo

Landkreis Fulda verleiht Studierenden der Sozialen Arbeit an der Hochschule Fulda Zertifikate als ehrenamtliche Betreuer

Jeder kann durch Unfall, Krankheit, Behinderung oder durch altersbedingt nachlassende geistige Kräfte die Lage kommen, wichtige Angelegenheiten des Lebens nicht mehr selbst regeln zu können. Aktuell sind in Deutschland mit steigender Tendenz 1,3 Millionen Menschen auf eine Betreuung angewiesen. Aufgrund der immer komplexeren Anforderungen des Alltags, der Zunahme psychischer Erkrankungen und dem Rückgang traditioneller Familienstrukturen dürfte sich diese Zahl weiter erhöhen.

Die gesetzliche Betreuung ist aus den modernen Sicherungs- und Versorgungssystemen nicht mehr wegzudenken und gerade in der Sozialen Arbeit von besonderer Bedeutung. Personen, die in diesem Bereich tätig sind, haben regelmäßig Umgang sowohl mit betreuungsbedürftigen Menschen und deren Angehörigen als auch dem Betreuungsgericht, der Betreuungsbehörde und (Berufs-)Betreuern. Vor diesem Hintergrund wurde unter Mitwirkung der Betreuungsbehörde des Landkreises im zu Ende gehenden Sommersemester erstmals an der Hochschule Fulda ein Vertiefungsmodul Betreuungsrecht als Wahlpflichtfach des Bachelor-Studiengangs Soziale Arbeit angeboten. Die Initiative war vom Direktor des Amtsgerichts Hünfeld, Dr. Philipp Gescher, ausgegangen, der bereits seit Jahren als Lehrbeauftragter am Fachbereich Sozialwesen an der Hochschule tätig ist und für die insgesamt 24 Veranstaltungen zum Thema Betreuung und Betreuungsrecht mit Unterstützung der beiden Diplom-Sozialpädagoginnen Renate Herche und Anna-Lena Reus von der Betreuungshörde verantwortlich zeichnete.

Im Kreishaus überreichte der Leiter der Betreuungsbehörde, Günther von Keitz, gemeinsam mit Dr. Gescher, den er als Ideengeber des hessenweiten Pilotprojekts besonders begrüßte, sowie Renate Herche und Anna-Lena Reus die Abschlusszertifikate des Landkreises Fulda an 16 Absolventen des Vertiefungsmoduls. Nach seinen Worten hätten die Studierenden einen guten Einblick in die Theorie und Praxis des Betreuungswesens erhalten. Die von ihnen als Teil des Studiums erworbenen Kompetenzen seien mit der Qualifikation der von den Betreuungsvereinen angebotenen Weiterbildung zum ehrenamtlichen Betreuer vergleichbar, so dass der Landkreis nach dem erfolgreichen Abschluss die Zertifikate verleihen könne. Auch Dr. Gescher sprach mit Blick auf den demografischen Wandel von einem immer wichtiger werdenden Berufszweig der Sozialen Arbeit. Wegen der positiven Resonanz werden er und die Betreuungsbehörde mit dem Fachbereich der Hochschule Fulda die Möglichkeiten besprechen, dieses Angebot im Vertiefungsbereich zu etablieren.

Foto: Betreuungsrecht als Wahlpflichtfach an der Hochschule Fulda: Günther von Keitz (2.v.r.) und Dr. Philipp Gescher (r.) übergaben an 16 Absolventen die Abschlusszertifikate des Landkreises. Das Vertiefungsmodul ist vergleichbar mit einer Weiterbildung zum ehrenamtlichen Betreuer. Foto: S. Waldmann

Categories:

Alle Nachrichten