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Lokale Nahverkehrsgesellschaft Fulda und Land Hessen haben 11,5 Millionen Euro in Ausbau der ÖPNV-Infrastruktur im Landkreis investiert

Bis zum 1. Januar 2022 sollen bundesweit alle Haltestellen im Öffentlichen Personennahverkehr barrierefrei ausgebaut sein. Das sieht das Personenbeförderungsgesetz so vor. Die Haltestellen im Landkreis Fulda erfüllen bereits die Kriterien der Barrierefreiheit. Zwischen 2001 und 2015 sind rund 11,5 Millionen Euro in den entsprechenden Ausbau der hiesigen ÖPNV-Infrastruktur geflossen.

„In fünf Teilprojekten wurden 809 Haltepunkte ausgebaut“, berichtet Ulrich Stüttgen, Geschäftsführer der Lokalen Nahverkehrsgesellschaft Fulda mbH, zu deren Gesellschaftern der Landkreis Fulda sowie die 23 kreisangehörigen Kommunen ohne die Stadt gehören. Rund 6,9 Millionen Euro hätten das Land Hessen und etwa 4,6 Millionen Euro die LNG-Gesellschafter in den Ausbau investiert.

„Das Thema Barrierefreiheit hat mit Beginn der 1990er Jahre immer größeren Raum im ÖPNV-Kontext eingenommen“, erinnert sich Stüttgen. „Nachdem die Hochflur-Busse, die über mehrere Stufen hinweg bestiegen werden mussten, von den Niederflur-Bussen, die ebenerdig betreten werden können, abgelöst wurden, mussten in der Konsequenz auch die Haltepunkte entsprechend um-, aus- oder neu gebaut werden.“

Damit die Infrastruktur zur Technik passe, hätten beispielsweise die Bordsteine an die Höhe des Fahrzeugbodens angepasst werden müssen, um ein Betreten des Busses zu erleichtern. Mit der Erhöhung der Bordsteinkante von rund acht auf 20 Zentimeter sei auch eine deutlichere Abgrenzung des Wartebereichs von der Fahrbahn einhergegangen. „Dadurch ist die objektive Sicherheit verbessert worden“, unterstreicht der LNG-Geschäftsführer.

Sicherheitsaspekte hätten auch bei der Neugestaltung der Fahrgastunterstände eine Rolle gespielt. So seien die einst unbeleuchteten und nicht einsehbaren Holzhäuschen durch transparente und auch nachts beleuchtete sowie wind- und wettergeschützte Unterstände, die zudem über Sitzgelegenheiten und Informationsvitrinen verfügten, ersetzt worden. Die Infrastrukturmaßnahmen hätten sich laut Stüttgen auf die Aufenthaltsqualität ausgewirkt. Vom Komfort und der besseren Zugänglichkeit würden alle Fahrgäste profitieren – nicht nur Menschen, die zeitweise beziehungsweise dauerhafte körperliche Einschränkungen hätten, oder Eltern, die mit einem Kinderwagen unterwegs seien.

Vierzehn Jahre hat der Ausbau der barrierefreien ÖPNV-Infrastruktur im Landkreis gedauert. „In dieser Zeit gab es“, so Stüttgen, „viele Gespräche mit den Kommunen sowie mit Behindertenverbänden, die sich in den Gestaltungsprozess eingebracht haben.“ In jedes Teilprojekt seien neue Entwicklungen beziehungsweise aktuelle Erkenntnisse technischer oder wissenschaftlicher Art eingeflossen. In diesem Zusammenhang verweist Stüttgen unter anderem auf den Vogelschutz durch gestaltete Glasflächen sowie auf die Energieversorgung, die an etlichen Haltestellen inzwischen über Sonnenstromkollektoren sichergestellt werde.

„Man findet nicht in allen Ortslagen optimale Bedingungen vor, um standardisierte Lösungen einbauen zu können, sondern man muss auf die Besonderheiten der jeweiligen Örtlichkeit Rücksicht nehmen“, weiß Stüttgen, der auch ein Stück weit stolz darauf ist, dass die LNG dem Jahr 2022 in Sachen Barrierefreiheit gelassen entgegensehen kann.

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