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Ökomodellregion Landkreis Fulda hatte zu einer Exkursion Heutrockung eingeladen

Die Produktion einer Rhöner Heumilch kann nur gelingen, wenn es Betriebe gibt, die im Winter Heu anstatt Silage füttern. Deshalb hatte die Ökomodellregion Landkreis Fulda Landwirte, die sich näher mit dem Thema der thermischen Heutrocknung beschäftigen oder schon konkret den Einbau einer Trocknungsanlage planen, zu einer Exkursion ins Hohenloher Land eingeladen. 13 Interessenten konnten dort einen Einblick in die thermischen Heutrocknung und die Herstellung von Heumilchkäse gewinnen.

Besichtigt wurden zwei Bio-Heumilchbetriebe und die Dorfkäserei Geifertshofen, die ausschließlich Heumilch aus der Region verarbeitet. Auf dem Betrieb Amann überzeugten sich die Teilnehmer, dass ein Gebläse mit 150 Kilowatt Leistung keine Lärmbelästigung für die Nachbarn darstellt. Ein Heukran mit einem geübten Fahrer reicht aus, um die Arbeit zu erledigen. Der Betrieb ist seit 2002 Bioland-Betrieb, hat einen Anbindestall zum Laufstall umgebaut und die Trocknungsanlage mit einer Box in das Altgebäude integriert.

Der Betrieb Keim hat erst in 2014 von sechs auf 24 Milchkühe aufgestockt und gleichzeitig auf Bio umgestellt. Hier erregte ein Frontbalkenmäher mit 8,50 m Breite und Doppelmesser Interesse, dessen Vorteil ist, dass das Gras nach dem Mähen sehr breit auseinander liegt und nicht zusätzlich gewendet werden muss. Auch können Insekten, die sich im Gras aufhalten, den Mähvorgang unbeschadet überstehen. Die Trocknungshalle befindet sich in einem Neubau und ist mit drei Boxen und einem isolierten Boden ausgestattet.

Die beiden Betriebsleiter konnten den Exkursionsteilnehmern wichtige Hinweise mit auf den Weg geben. So sollte zum Beispiel bei einem Kauf der Heutechnik aus dem Ausland unbedingt darauf geachtet werden, einen Kaufvertrag nach deutschem Recht abzuschließen. Das könne einigen Ärger und gegebenenfalls finanzielle Einbußen ersparen. Auch wiesen sie darauf hin, dass die gleichmäßige Befüllung der Trocknungsbox entscheidend für eine kurze Trocknungszeit sei.

Die Dorfkäserei Geifertshofen produziert ausschließlich Heumilchkäse, der regional vermarktet wird. Die gute und vertrauensvolle Kooperation zwischen der Erzeugergemeinschaft der Heumilch-Bauern und der Dorfkäserei ist Grundlage des Erfolgs. So erhalten die Betriebe im Durchschnitt zirka 60 Cent je Liter gelieferter Milch. Zum Abschluss wurde im Gasthaus „Mohrenköpfle“ eingekehrt, das zum Regionalmarkt Hohenlohe gehört und von der bäuerlichen Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall betrieben wird.
Die Exkursion bestätigte, dass mit Heufütterung eine Milchleistung von durchschnittlich 6600 Liter und mehr möglich ist, der Einbau einer Trocknungsanlage im Neubau oder Altbau funktioniert, ein Zuschlag für Heumilch von mindestens fünf Cent erzielt werden muss, Betriebe mit hörnertragenden Kühen einen Zuschlag von zwei Cent erhalten sollten. regionales und ökologisches Wirtschaften und Handeln eine große Wertschätzung erfährt, eine Erzeugergemeinschaft eine starke Basis bildet, ein vertrauensvolles Arbeiten möglich ist und alle Beteiligten zufrieden sind.

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