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Uraufführung des Musicals von Anna Marita Engel und Thomas Nüdling

Mit einem Schlag ist alles anders. So auch hier: Mit einem Schlag ändert sich Kains Leben, denn er erschlägt seinen Bruder Abel und muss dafür die Konsequenzen tragen. Seit Jahrtausenden fordert diese biblische Erzählung die Menschen heraus. Die Sicht scheint ganz einfach: Zwei ungleiche Brüder, der eine angenommen, der andere abgewiesen, der eine scheinbar unschuldig, der andere verdammt. Doch ist das tatsächlich so offensichtlich?

Texterin Anna Marita Engel und Komponist Thomas Nüdling nehmen diese Frage in ihrem Musical „Kain und Abel“ auf und führen sie im Rahmen einer Gerichtsverhandlung vor Augen. Akteure kommen zu Wort, Richter suchen nach Lösungen, die Stimmung im Publikum ist emotional. Und eines wird ganz deutlich: Es ist eben nicht so offensichtlich wie es auf den ersten Blick erscheint – genauso wie im wahren Leben.

Im Rahmen der Familienpastoral des Bistums Fulda hatte das „Forum Michaelshof“ in Zusammenarbeit mit dem Verein „gemeinsam mit dem Michaelshof“ und dem Pastoralverbund St. Michael Hohe Rhön zu einem Musicalprojekt für alle Generationen eingeladen. Über 60 Personen aus der Region und ganz Deutschland waren dieser Einladung gefolgt und studierten innerhalb einer Woche das Musical ein. Dafür verantwortlich zeichneten sich Veronika Klawitter (Kostüme und Bühnenbild), Relindis Knöchelmann (Dramaturgie), Thomas Nüdling (Musik) und Sylvia Reinhardt (Organisation).

Am Freitagabend war nun die Uraufführung von „Kain und Abel“. Viele Zuschauer verfolgten in der katholischen Kirche von Hilders die Aufführung mit Gesang, Tanz, Pantomime, Instrumentalem, Schauspiel, Lichteffekten, viel Bewegung und Freude und unterstützt von einer Band bestehend aus Saxophon (Ute Krönung), Schlagzeug (Lukas Laibach) und Klavier (Thomas Nüdling).

Esther Dürolf muss sich als Kain vor Gericht verantworten. Mit der Ballade „Ja, ich weiß“ gesteht sie Kains Schuld ein. Bei einem durch die Sprecherinnen Paul Krenzer und Fine Preker angekündigten Rückblick auf die Kindheit Kains und Abels wird die Eifersucht regelrecht greifbar, wenn Marius Diegelmann (Kain) und Melissa Licht (Abel) herrlich „Halt dich da raus“ singen. Mutter Eva (Karolina Spiegel) malt in ihren Liedern „Kain lag sehr bestimmend“ und „Abel, mein Kind“ jeweils ein sehr individuelles Bild ihrer beiden Söhne; Vater Adam (Joshua Licht) hingegen will mit der ganzen Sache nichts zu tun haben. Umso mehr interessieren sich die drei Richter Katharina Krenzer, Uwe Klawitter und Jonathan Elstner dafür. Nebenkläger (Johannes Heinicke) und Staatsanwalt (Leonard Krayer) wollen Kain bestrafen, Rechtsanwalt (Stefan Krayer) fordert seinen Freispruch. Das Urteil aber fällt anders aus als erwartet.

Wer das Urteil und die Uraufführung am Freitagabend verpasst hatte, bekommt die Chance, sich das Stück noch zwei Mal zu Gemüte zu führen: Am Samstagabend (5. August) um 19:30 Uhr in der St. Michael-Kirche von Eckweisbach und am Sonntagnachmittag (6. August) um 16 Uhr in der Elisabeth-Kirche von Lahrbach.

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