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Das Heimatspiel „Die Schutzfrau von Münnerstadt“ wird zum 90. Mal aufgeführt

90 Jahr und quicklebendig: Seit dem Jahr 1927 singen, tanzen und spielen die Münnerstädter beim Heimatspiel „Die Schutzfrau von Münnerstadt“. Wie eh und je wird das Freilichtspiel auch in diesem Jahr dreimal auf dem Anger vor der historischen Kulisse des Heimatspielhauses aufgeführt. Zur ersten Aufführung formiert sich der Festzug am 27. August.
Weitere Spieltage sind am 3. und 10. September. Karten gibt es mit Platzreservierung im Vorverkauf oder an der Tageskasse.

Von umfangreichen Jubiläumsveranstaltungen zum 90-jährigen Bestehen will Vorstand Bruno Eckert nichts hören. Anstelle eines Festprogramms sind im Herbst ein Ausflug und ein Festvortrag geplant. Das soll ein Dank für die zahlreichen Aktiven sein, sagt der resolute langjährige Kopf der Spielerschar. Es ist seine letzte Spielsaison nach über 50 Jahren als Heimatspieler – davon ca. 45 Jahre als 1. Vorstand. Traurig ist der 70-jährige Münnerstädter nicht. Nur davon tief berührt, dass es das Spiel schon seit neun Jahrzehnten gibt.

„Das größte Wunder für mich ist, dass das Heimatspiel nach dem 2. Weltkrieg trotz 15-jähriger Pause, enormer Zerstörung und harten Zeiten wiederaufgenommen worden ist“, sagt der engagierte Vorstand der Heimatspieler. Nahezu eine Sensation ist es für ihn, dass das auf einer frommen Legende beruhende Spiel bis heute von den Münnerstädtern inbrünstig gelebt wird. Gar nicht zu reden von den vielen, vielen Helfern im Hintergrund, die – so Eckert mit einem dankbaren Lächeln – auftauchen, anpacken, wieder gehen und mit einem „Dankeschön“ zufrieden sind. „Das Heimatspiel ist einfach in den Köpfen der Münnerstädter drin“, versucht er die Verbundenheit der Bürgerinnen und Bürger zu erklären.

In der dieser Spielsaison gibt es neue Gesichter auf der Bühne zu sehen. Für mehr als 30 Münnerstädter Familien ist das Heimatspiel fest verwurzelter Brauch und bis heute übernehmen die Söhne und Töchter gerne erste Rollen und später auch wichtige Positionen im Spiel. So zum Beispiel Steffen Wüst, der die Rolle des Pfarrers gestalten wird oder Dominik Lieb, der erstmals den Michel Stapf gibt. Neu dabei auch Elmar Wiener als Schwedenobrist, der gleich sein eigenes Pferd mitbringt. Oder auch Wolfgang Joa als Senator.

„Gott sei Dank gibt es Nachwuchs“, betont Bruno Eckert. Doch bis ein Interessent auf der Bühne steht, ist einiges an Proben für die geeignete Rolle notwendig. „Die Spieler müssen zu ihrer Rolle passen, um auf dieser riesigen Bühne glaubwürdig zu erscheinen“, erklärt Eckert. Nur so behält das Heimatspiel sein erstklassiges Format.

Im Hinblick auf die lange Tradition lässt die Heimatspielgemeinde das früher so beliebte Lagerleben am mittleren Spielwochenende (2./3. September) wiederaufleben. Am Samstag, 2. September, dreht sich ab 15 Uhr das Rad der Zeit um ein paar hundert Jahre zurück. Besucher reisen mit den Münnerstädtern in die Vergangenheit und feiern wie anno dazumal bei Wein und gutem Essen bis in den Abend hinein. Am Sonntag, 3. September, dauert das Lagerleben noch am Vormittag an, flankiert vom Marktsonntag in der ganzen Stadt. Um 13 Uhr schließen sich die Pforten und das eigentliche Heimatspiel beginnt.

INFO
Das Spiel mit Tanz und Gesang, eindringlichen Gebeten und spannenden Dialogen dauert rund anderthalb Stunden. Beginn ist jeweils um 13.45 Uhr mit einem Festzug, um 14.30 ist Spielbeginn. Karten gibt es im Vorverkauf und an der Tageskasse für 13 oder 15 €. Für Reisegruppen gelten Sonderkonditionen. Wer aus Richtung Schweinfurt, Bad Neustadt und Meiningen mit der Erfurter Bahn (www.erfurter-bahn.de), Mainfrankenbahn oder Main-Spessart-Express (www.bahn.de/regio-franken) anreist, erhält eine Ermäßigung auf den Eintritt. Tickets und weitere Informationen: Heimatspielgemeinde Münnerstadt e.V., Bruno Eckert, 1. Vorsitzender, Schützenstr. 4, 97702 Münnerstadt, Tel. 09733 13 64, info@heimatspiel-muennerstadt.de, www.heimatspiel-muennerstadt.de

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