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Allianz für Wohnen: Baulandentwicklung und Demografie stehen im Vordergrund

„Mit der Allianz für Wohnen haben wir in Hessen ein Gremium geschaffen, das in den vergangenen zwei Jahren sehr wichtige Impulse gegeben hat. Der Blick in das Jahr 2017 zeigt, dass erneut in der Allianz mit den Akteuren der Wohnungswirtschaft konstruktiv zusammengearbeitet wurde. Wir haben viel erreicht!“, sagte die Staatssekretärin im Umweltministerium, Dr. Beatrix Tappeser, heute im Plenum der Allianz für Wohnen. Der Zusammenschluss von Verbänden der Wohnungswirtschaft, Kammern, kommunalen Spitzenverbänden, der Liga der Freien Wohlfahrtspflege, dem Regionalverband FrankfurtRheinMain, wissenschaftlichen Forschungseinrichtungen aus dem Bereich des Wohnungswesens und beteiligten Ressorts des Landes Hessens berät seit Sommer 2015 darüber, wie zur Entspannung am Wohnungsmarkt in den hessischen Kommunen beigetragen werden kann.

 

Bei der Sitzung der Allianz für Wohnen wurde der Entwurf des Leitfadens zur „Vergabe von Grundstücken nach inhaltlichen Konzepten“ vorgestellt. Dieser soll es kommunalen Gebietskörperschaften oder Stiftungen ermöglichen Grundstücke nach Konzepten zu vergeben und nicht nach Höchstgebot. Die Allianz erwartet hiervon eine preisdämpfende Wirkung im Wohnungsbau. Der Leitfaden wird im November veröffentlicht werden.

 

Großteil der Handlungsempfehlungen umgesetzt

 

Die Staatssekretärin nutzte das Plenum auch, um auf die Arbeit der vergangenen zwölf Monaten zurück zu schauen. „Seitdem im Herbst 2016 eine Liste von Handlungsempfehlungen von der Allianz beschlossen wurde, konnte ein Großteil umgesetzt werden“, sagte die Staatssekretärin. So wurde im Februar 2017 die Wohnraumbedarfsstudie des Instituts für Wohnen (IWU) veröffentlicht. Sie fasst die zukünftigen Bedarfe an Wohnungen in Hessen zusammen und ermöglicht dadurch den Kommunen und Landkreisen in Hessen eine zielgerichtete Wohnraumentwicklung. „Die Studie hat klar gemacht, dass wir für die zukünftige Bevölkerungsstruktur einen höheren Anteil an kleineren Wohneinheiten im Geschosswohnungsbau brauchen“, so die Staatssekretärin.

 

Baulandoffensive stößt auf großes Interesse

 

Ein zentrales Thema in der Allianz für Wohnen ist das fehlende Bauland für günstigen Wohnraum. Mit dem Start der Baulandoffensive GmbH im März 2017 wurde darauf reagiert. Das Land, die Nassauische Heimstätte und die Hessische Landgesellschaft bündeln in der Gesellschaft ihre Kräfte, um hessische Kommunen bei der Bauland-entwicklung und vor allem bei der Mobilisierung von Flächen für bezahlbaren Wohnraum zu unterstützen. „Wir stoßen da offensichtlich auf einen großen Bedarf: Nach nur wenigen Monaten haben schon mehr als 20 hessische Kommunen Interesse bekundet.“, sagte Staatsekretärin Tappeser. Zur Unterstützung der Kommunen stehen bereits in diesem Jahr 300 000 Euro außerplanmäßig zur Erstellung von Bauland-Konzepten zur Verfügung. Deshalb werden Beratungen auch noch bis zum Jahresende beginnen.

 

Im April 2017 ist dann die Internetseite der Servicestelle Wohnen www.wohnungsbau.hessen.de online gegangen – ein wichtiger Wegweiser für  die Wohnungswirtschaft, für Kommunen und Unternehmen. Parallel hat die Allianz für Wohnen allein im ersten Halbjahr insgesamt 14 Veranstaltungen organsiert oder an Veranstaltungen aktiv teilgenommen. Dabei ging es vor allem darum, Kommunen und Landkreise in Hessen über Fördermöglichkeiten zu informieren. Darüber hinaus hat das Umweltministerium vier Fachveranstaltungen ausgerichtet – zu den Themen „Wohnbauförderung“ (Kassel und Frankfurt), „Demografiegerechtes Bauen und Wohnen“ (Gießen) sowie „Nachhaltige Innenentwicklung für Wohnungsbau“ (Wiesbaden).

 

Im Juni wurde der „Leitfaden für Nachhaltige Innenentwicklung für Wohnungsbau“ der Öffentlichkeit vorgestellt. Er soll an Hand von unterschiedlichen Beispielen Kommunen und Bauherren dazu ermutigen, Areale in innerstädtischen Lagen  zu entwickeln. Staatssekretärin Dr. Tappeser betonte: „Eine gut geplante Innenentwicklung ermöglicht einen nachhaltigen Städtebau, der auch die Zentren attraktiver macht.“

 

Nachhaltiges Wohnen: Kommunen weiterhin unterstützen

 

„Wir wollen aber nicht nur zurück schauen auf Erreichtes. Wir haben auch noch viel vor“, betonte die Staatssekretärin. So sollen die Kommunen und Akteure vor Ort verstärkt mit regionalen Infrastruktur- und Baulandkonferenzen zur Entwicklung von zusätzlichen nachhaltigen Wohnbaugebieten animiert werden. „Wir möchten die Kommunen unterstützen, ökologische und nachhaltige Wohngebiete zu entwickeln“, so die Staatssekretärin. Darüber hinaus hat sich sich die Allianz für Wohnen vorgenommen,   Antworten auf die demografische Entwicklung in ländlichen Gebieten zu geben. Hierzu soll eine Studie in Auftrag gegeben werden, die die Gebiete genauer benennt, welche problematische Strukturen aufweisen. Eine weitere wissenschaftliche Arbeit soll bisherige Projekte bzw. Lösungsansätze zusammentragen und auf ihre Wirksamkeit untersuchen. Die Allianz erwartet hieraus Konzepte für diese schwierige Wohnungsstruktur entwickeln zu können.

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