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Fuldaer Kreisjobcenter unterstützt Existenzgründer Nils Wiegand (27) mit dessen Label „Seemannstod“


Anker, Dolch und Herz gehören zu den klassischen Motiven, die sich Seeleute früher tätowieren ließen. Nils Wiegand trägt die maritimen Motive nicht nur auf der Haut, sondern auch auf seinen selbst designten Klamotten. Mit seinem Label „Seemannstod“ erobert der Existenzgründer gerade eine Marktnische. Bei seinem Start in die Selbstständigkeit hat ihn das Fuldaer Kreisjobcenter (KJC) unterstützt.

In dem gelernten Bankkaufmann schlägt das Herz eines kreativen Rebellen, der von Kindesbeinen an zeichnet und seit seiner Jugend von der Seemannskultur fasziniert ist. Mit seinem Label „Seemanstod“ hat Wiegand (s)einer unbestimmten Sehnsucht auf künstlerische Art und Weise Ausdruck verliehen und gleichzeitig ein Unternehmen aufgebaut, von dem er heute – fünf Monate nach Gründung – bereits leben kann.

Darauf ist nicht nur Nils Wiegand stolz, sondern auch die Menschen, die den 27-Jährigen auf seinem Weg in die Selbstständigkeit begleitet haben. Das sind zum einen Joachim Schmitt vom KCJ und Managing Consultant Thomas Bäuerle, der vom KJC als externer Berater bei geplanten Existenzgründungen ins Boot geholt wird.

„Tatsächlich kommen Existenzgründungen bei unseren Kundinnen und Kunden eher seltener vor“, weiß Markus Vogt, der das Sachgebiet Eingliederung leitet. Doch die Existenzgründung sei neben Umschulungen und Fortbildungen ein weiterer Baustein, um die Menschen, die Arbeitslosengeld II beziehen, wieder in Arbeit zu integrieren.

Für Nils Wiegand, der nach seiner Berufsausbildung zunächst ein Jahr als Bankkaufmann gearbeitet und anschließend ein Studium an der Hochschule Fulda aufgenommen hatte, war die Selbstständigkeit zunächst keine Option. „Nach drei Semestern Digitale Medien habe ich mit dem KJC zunächst Möglichkeiten sondiert, um wieder am Arbeitsmarkt Fuß zu fassen“, berichtet Wiegand, der von „Geistesblitz“ und „Schicksal“ spricht, wenn es um sein Unternehmen geht.

„Ich habe schon immer meine eigenen Klamotten entworfen und versucht, simplen Motiven mit möglichst wenigen Strichen viel Ausdruck zu verleihen.“ Das Untergangsmotiv, das er im Herbst letzten Jahres gezeichnet habe, sei für ihn der Beginn seines alternativen Berufsweges gewesen, der vom KJC gefördert wird.

„Wir sind dazu angehalten, die Beweggründe und Ziele von potenziellen Existenzgründern ganz genau zu hinterfragen und auch von dritter Seite auf Tragfähigkeit und langfristigen wirtschaftlichen Erfolg überprüfen zu lassen, bevor wir diese fördern“, erläutert Joachim Schmitt. Er hat dem 27-Jährigen in etlichen Gesprächen intensiv auf den Zahn gefühlt und die Expertise von Thomas Bäuerle sowie von der Industrie- und Handwerkskammer als einem von zahlreichen Netzwerkpartnern im Kontext der Existenzgründung eingeholt.

Thomas Bäuerle ist nach eigenen Aussagen ziemlich schnell zu der Überzeugung gelangt, dass Wiegands Konzept erfolgreich umzusetzen ist. „Ich war von seiner Idee und seiner Motivation begeistert“, sagt er. „Besonders bemerkenswert finde ich auch den sozialen Aspekt seiner Unternehmung.“ So spendet Nils Wiegand von jeder Bestellung einen Euro an das Tierheim Fulda-Hünfeld.

Am 1. April dieses Jahres ist der Jungunternehmer mit einem überschaubaren Sortiment in seinem Onlineshop gestartet. Das Angebot ist inzwischen deutlich größer geworden – ebenso wie die Nachfrage und die Zielgruppe. „Es gibt viele Menschen mit einer Affinität zu Tätowierungen und zur Seefahrerromantik, die sich mit ‘Seemannstod‘
identifizieren, meine Produkte kaufen und mich bei meiner Arbeit unterstützen.“

Natürlich hat Nils Wiegand Ziele für die Zukunft: „Seemannstod weiter wachsen lassen und einen eigenen Laden eröffnen; von dem Business gut leben können und frei sein.“ Weil Coach Thomas Bäuerle ihn für die unternehmerischen Fallstricke sensibilisiert hat, setzt Wiegand aber auf organisches Wachstum, navigiert auf Sicht und vertraut dabei auf seine ganz persönlichen Erfolgsfaktoren: Herzblut, Intuition und Hingabe.

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