Logo

5 Jahre Behindertenbeirat in der Stadt Fulda Was konnte erreicht werden und wie geht es weiter?

Am 13. Februar 2012 hatte die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Fulda die Satzung für den Behindertenbeirat der Stadt Fulda beschlossen. Damit wurde auch in Fulda ein Beirat ins Leben gerufen, der als städtisches Gremium die Interessen der Menschen mit Behinderungen in der Stadt Fulda vertreten soll. Der Behindertenbeirat soll den Magistrat und die Gremien der Stadt Fulda in allen wichtigen Angelegenheiten, die Menschen mit Behinderungen und deren Interessen betreffen, beraten und unterstützen. Ebenso soll der Beirat Menschen mit Behinderungen beraten.

Der Magistrat der Stadt Fulda soll den Behindertenbeirat rechtzeitig vor solchen Beschlussfassungen unterrichten, deren Kenntnis zur Erledigung seiner Aufgaben erforderlich ist. Der Beirat wiederum kann zu konkreten Angelegenheiten, die die Belange der behinderten Menschen in Fulda betreffen, Vorschläge an den Magistrat richten.

Bevor der Behindertenbeirat durch die städtische Satzung in das Leben gerufen wurde, mussten so manche Barrieren in den Köpfen der Verantwortlichen beseitigt werden. Jetzt ist der Behindertenbeirat für eine Vielzahl von Themenfeldern zuständig. Er ist die Interessenvertretung von ca. 10.000 Menschen mit Behinderung in der Stadt Fulda. Sehr bald stellte sich heraus, dass die Mehrzahl der Anliegen der betroffenen Bürger die bauliche Barrierefreiheit berührt. Verkehrswege und Gehwege, öffentliche Gebäude, Kindergärten und Schulen, Wohnanlagen, Bushaltestellen, öffentliche Toiletten, Behindertenparkplätze, Parkanlagen und Friedhöfe sollen barrierefrei geplant und gebaut werden. Hier konnten erste wichtige Akzente gesetzt und die selbstständige Teilhabe der Betroffenen ermöglicht werden. Dazu hat der Vorsitzende des Behindertenbeirats Hanns-Uwe Theele, in zahlreichen persönlichen Gesprächen mit Planern der Stadt, Stadtverordneten, privaten Investoren, Architekten und Projektentwicklern für Barrierefreiheit geworben und viele Hinweise und Hilfestellungen geben können. Der Behindertenbeirat hat in seinen Sitzungen konkrete Vorschläge an den Magistrat formuliert. Besonders positiv sind hier die Barrierefreiheit der Bushaltestellen, der barrierefreie Ausbau von Kreuzungen und Ampelanlagen, die Kapelle im Vonderau-Museum, die Aula der Dalbergschule, der Roccoco-Saal im Palais Altenstein und der Ausbau der Karlstraße zu nennen.

„Hierfür erhalte ich immer wieder viel Zuspruch von Betroffenen, die davon profitieren, aber auch vereinzelt die Kritik, dass ich viel zu wenig erreiche“, sagt der Vorsitzende des Behindertenbeirates der Stadt Fulda, Hanns-Uwe Theele, der erst kürzlich wieder einstimmig zum neuen Vorsitzenden für die nächsten fünf Jahre gewählt wurde. „Diese Kritik wird mir Ansporn sein, mich in den nächsten fünf Jahren noch intensiver für Inklusion und Barrierefreiheit einzusetzen, von der nicht nur Menschen mit Behinderung, sondern eine Vielzahl von anderen Bürgern in unserer schönen Stadt profitiert“, sagt Theele.

Inklusion und Barrierefreiheit kann aber nicht nur an baulichen Maßnahmen gemessen werden. Hier sieht der Vorsitzende des Behindertenbeirates auch den größten Nachholbedarf. Inklusion muss von den handelnden Personen im Magistrat, den Stadtverordneten und der Verwaltung tatsächlich gelebt und mit Leben gefüllt werden. Es geht darum, zum Wohle der Menschen mit Behinderung in unserer Stadt zu handeln, weil die selbstständige Teilhabe in allen Lebensbereichen wichtig ist, und nicht nur in den Fällen, wo Fördertöpfe winken. Deshalb hat der Vorsitzende auch den Antrag gestellt, in der Stadtverordnetenversammlung über die Arbeit des Behindertenbeirates berichten zu dürfen, um bei den Verantwortlichen direkt für Inklusion und Barrierefreiheit zu werben. Unsere Themen gehören nicht nur in die Hinterzimmer der Amtstuben, sondern müssen in der Chefetage der Stadt und in der Stadtverordnetenversammlung als politische Vertretung der Fuldaer Bürger gehört werden. Die Stadt Fulda hat in den ersten fünf Jahren mit einem Behindertenbeirat für alle Bürger an Lebensqualität gewonnen. Das darf aber nicht bedeuten, sich wegen dieser ersten Erfolge zufrieden zurück zu legen, sondern muss jetzt dazu führen, an Intensität, Kraft und Schnelligkeit zuzulegen. Auch stehen mit dem Stadtjubiläum 2019, dem Hessentag und der Landesgartenschau wichtige Veranstaltungen an. Hierfür müssen schon jetzt die Weichen für eine selbstständige Teilhabe gelegt werden. Bei Fragen und Anregungen kann man sich täglich unter Tel. 0661-8339600 oder E-Mail Behindertenbeirat@fulda.de an den Vorsitzenden Hanns-Uwe Theele wenden.

Die Mitglieder des kürzlich neu gewählten Behindertenbeirates
Foto von links: Mathias Böcken, Robert Herrlich (stv. Vorsitzender), Martin Günzel, Christian Strunz, Hanns-Uwe Theele (Vorsitzender), Irmgard Bischof-Schmitt, Volker Büchel, Manuela Pletterscheck, Werner Auth (stv. Vorsitzender), Elvira Storch, Lea Widmer

Categories:

Alle Nachrichten