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Olivenöl hält Krankheitskeim Helicobacter in Schach

Schönes aus der Forschung. Olivenöl kann den Krankheitskeim Helicobacter pylori als Verursacher von Magengeschwüren im Zaum halten. Darauf deuten Labortests spanischer Wissenschaftler hin. Bestimmte biologisch aktive Substanzen im Pflanzenöl überdauern das Säurebad des Magens und greifen die Bakterien an.

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Die Forscher untersuchten die Bestandteile von gewöhnlichem nativen Olivenöl aus dem Supermarkt auf ihre biologische Wirkung auf den Krankheitskeim Helicobacter. Dabei hatten sie es besonders auf Stoffe aus der Gruppe der Phenole abgesehen. Aus anderen Untersuchungen ist bekannt, dass diese etwa in Wein, Teeblättern und anderen Pflanzenprodukten enthaltenen Stoffe eine bakterienhemmende Wirkung haben. Im Salzsäurebad beobachteten die Forscher zunächst, dass die Olivenölphenole den extremen Bedingungen des Magens über Stunden trotzen können. Auch hinzu gegebene Magenenzyme wie das Pepsin spalteten die Phenole nicht auf.

In Zellkulturen bestimmten die Forscher die Wirkung der verschiedenen Phenole auf Helicobacter. Nur eine Substanz mit dem Namen Ty-EDA konnte die Bakterien abtöten. Wie dies genau geschieht, wissen die Forscher allerdings nicht. Das wirksame Phenol Ty-EDA zeigte eine antibakterielle Wirkung gegen acht verschiedene Stämme von Helicobacter. Einige dieser Stämme waren schon resistent gegen Antibiotika.

Die Forscher wollen daher in Tests mit Patienten untersuchen, ob sich diese Effekte auch unter realen Bedingungen einstellen. Schätzungen zufolge ist Helicobacter schon in 10 bis 30 Prozent der Krankheitsfälle gegen Medikamente resistent. Das Bakterium kann zu Magenschleimhautentzündungen, Magengeschwüren und auch Magenkrebs führen. (snddp)

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