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Zeitzeuge spricht bei Gedenkfeier an ehemaliger Synagoge

Die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Fulda e.V. und die Stadt Fulda laden alle interessierten Bürgerinnen und Bürger am 9. November um 18 Uhr zu einer Gedenkfeier anlässlich des 79. Jahrestags der Reichspogromnacht 1938 an die Gedenkstätte „Am Stockhaus“ – am Standort ehemaligen Fuldaer Synagoge – ein.

Ein besonderer Gastredner bei der Gedenkfeier ist Martin Löwenberg, der als Zehnjähriger den Brand der Fuldaer Synagoge selbst miterlebte und 1941 mit seiner Familie und vielen anderen Fuldaer Juden deportiert wurde. Während seine Eltern und seine Brüder in Auschwitz ermordet wurden, überlebten Martin Löwenberg und seine Schwester Eva den Holocaust und wanderten später in die USA aus. Die Rede Löwenbergs bei der Gedenkfeier wird eingeleitet von dem Beitrag einer Projektgruppe der Fuldaer Bardoschule (Leitung: Anja Listmann), die sich mit dem Leben Löwenbergs beschäftigt hat.

Zu der Kranzniederlegung an der Gedenkstätte „Am Stockhaus“ werden Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld, Bischof Heinz Josef Algermissen, Pfarrer Marvin Lange sowie Roman Melamed, Vorstandsmitglied der Jüdischen Gemeinde Fulda, sprechen.

Nach der Gedenkstunde findet in der Kapelle des Vonderau-Museums eine Lesung mit Musik unter dem Titel „Lyrik gegen das Vergessen – Texte, Gedichte und Lieder aus Ghettos und Konzentrationslagern 1933-1945“ statt. Der Eintritt ist frei. Die Schauspielerin und Sprecherin Ursula Illert liest eine von ihr zusammengestellte Auswahl der Texte. Anka Hirsch hat dazu eine brüchig-assoziative Musik komponiert, die sie auf dem Cello spielt.

Bereits vor der Gedenkfeier „Am Stockhaus“ beginnt die Erinnerung an die Pogromnacht und das Schicksal der Juden in Fulda um 17 Uhr mit einer besonderen Veranstaltung von der Projektgruppe der Bardoschule auf dem Jerusalemplatz (Rabanusstraße/Sturmiusstraße). Dort werden die Ausstellungsthemen „Alter jüdischer Friedhof“, „Pogrom in Fulda 1938“ und „Deportationen aus Fulda 1941/42“ präsentiert. Es sprechen Martin Löwenberg sowie Ethan Bensinger und Roy Stern, beides Nachkommen Fuldaer Juden.

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