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Zwei Preisträger teilen sich den Elisabeth-Preis 2017

Ein rundum gelungene Veranstaltung zu Ehren der zwei Preisträger des Elisabeth-Preises 2017: Gemeinsam feierte man im gut gefüllten Marmorsaal des Fuldaer Stadtschlosses bei einem Festakt die Gewinner und ihre herausragenden Hilfsprojekte. Dem Festakt vorausgegangen war ein Gottesdienst mit Generalvikar Prof. Dr. Gerhard Stanke in der Stadtpfarrkirche, und im Anschluss an die Feierstunde lud man die gesamte Festgemeinde im Schloss zu Gesprächen in lockerer Runde bei Imbiss und Getränken. Das Catering dafür hatte die Hauswirtschaftsgruppe der Carisma Werkstatt in Maberzell übernommen, und ein Team vom Jugendhilfeverbund St. Elisabeth in Gestalt einer kompletten Wohngruppe unbegleiteter minderjähriger Ausländer sorgte für den guten Service an der Theke. Für den feierlichen Rahmen in Gottesdienst und beim Festakt stand wiederum der CaritasChor 65+ bereit, der seit der ersten Ausschreibung die Elisabeth-Preisverleihungen stets musikalisch begleitet hat.

Bei der nun erfolgten achten Preisverleihung des Sozialpreises der Caritas im Bistum Fulda unter dem Motto des aktuellen Caritas-Jahresthemas „Zusammen sind wir Heimat“ hatte die Jury zwei Projekte zu Gewinnern erklärt, die beide auf die Integration von Flüchtlingen unter Einbeziehung von deutschen Ehrenamtlichen abzielen. Dabei bewies die Jury „ein Händchen“ für Ausgewogenheit: Der erste Preis mit 2.000 Euro Preisgeld ging an ein katholisches Projekt für Flüchtlingsfrauen in Bad Orb im Süden des Bistums, den zweiten Preis mit 1.000 Euro erhielt ein Männerprojekt der evangelischen Kirche im nordhessischen Niedenstein-Wichdorf. Nach der Laudatio, die Diözesan-Caritasdirektor Dr. Markus Juch, Generalvikar Stanke und der Caritas-Aufsichtsratsvorsitzende Msgr. Elmar Gurk gemeinsam vorgenommen hatten, stellten die Projekt-Initiatoren bzw. -Verantwortlichen ihre preisgekrönten Aktivitäten vor: Die Künstlerin und Diplomdesignerin Simone Nuß sprach für den ersten Preisträger „Kunst von Frauen“ in Trägerschaft des Caritas-Verbandes Main-Kinzig-Kreis: Über die Kunst könnten die teilnehmenden Frauen etwa aus den Fluchtländern Syrien, Iran und Irak, sich gemeinsam mit deutschen Frauen über die Kultur und das Leben in Deutschland austauschen, die Sprachkenntnisse verbessern, sich untereinander bekannt machen und Freundschaft schließen. Zudem böte die künstlerische Arbeit den Flüchtlingsfrauen auch eine Möglichkeit, über das Malen die Vergangenheit zu verarbeiteten und etwas über sich mitzuteilen. Über die Bilder erführen die Frauen zudem Aufmerksamkeit und Wertschätzung.

Für den zweiten Gewinner sprach Pfarrer Johannes Böttner, der sich dankbar und erfreut darüber zeigte, dass der Arbeit in seiner evangelischen Gemeinde von katholischer Seite ein Preis zuerkannt worden war. Im nordhessischen Projekt wollte man ausdrücklich den Flüchtlingsmännern eine Hilfe zur Integration bieten: Mit deutschen männlichen Mentroren an der Seite sollten sie die Möglichkeit erhalten, über Deutschland und die Rolle der Männer sowie auch das Verhältnis von Männern und Frauen und ihrem Umgang miteinander mehr zu erfahren. Zugleich sollten sie im neuen Lebensumfeld Unterstützung darin erfahren, ihre eigene Rolle neu zu bestimmen und – natürlich auch – Kontakte zu den Deutschen aufzubauen und zu festigen.

Aus beiden Präsentationen wurde deutlich: So verschieden die zwei Gewinner-Projekte auch sind, so sind sie sich doch darin gleich, dass sie den Begriff der Heimat ins Auge genommen haben, die Alteingesessene und Hinzugekommene gemeinsam zum Wohle aller ausgestalten sollen. Den Heimat-Begriff thematisierte dementsprechend auch die Festrednerin Prof. Dr. Beate Mitzscherlich von der Westsächsischen Hochschule Zwickau in ihrer Rede über „Heimat und soziale Verantwortung“. Die Professorin, die sich mit der Thematik seit den neunziger Jahren intensiv beschäftigt, stellte dabei heraus, dass man in der globalisierten Welt durchaus mehrere Heimaten haben könne und dass Heimat nicht unbedingt nur ein Ort sei. Heimat, so subsummierte sie es auf eine kurze Formel, empfinde man dort, „wo ich die Menschen um mich herum kenne, und wo die Menschen mich kennen und anerkennen!“

Grußworte für Stadt und Landkreis Fulda kamen von der Stadträtin Sibylle Herbert und der Kreisbeigeordneten Daniela Böschen. Beide Frauen würdigten im Zusammenhang mit der Preisverleihung ausdrücklich die Wichtigkeit des Caritas-Themas „Zusammen wird wir Heimat“ und die Bedeutung des freiwilligen Beitrags vieler Menschen zur Integration der Flüchtlinge. Als Moderatorin hatte Caritas-Referentin Daniela Manke durch die Veranstaltung geführt.

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