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Lichtermeer in der Stadtpfarrkirche

„Eine Million Sterne“ heißt die Lichteraktion von Caritas international, die jedes Jahr im November stattfindet. Zum 11. Mal beteiligte sich der Caritasverband für die Regionen Fulda und Geisa in Zusammenarbeit mit dem Diözesancaritasverband und der Innenstadtpfarrei an der deutschlandweiten Solidaritätsaktion. Das Lichtermeer, dass die Treppenstufen und die Balustrade der Stadtpfarrkirche erleuchten sollte, musste wegen des starken Windes zwischen dem bereits aufgebauten Winterwald des Fuldaer Weihnachtsmarktes in das Kircheninnere verlegt werden.
An vielen Plätzen in Deutschland werden an diesem Tag Kerzen entzündet. Unter dem Motto: „Zusammen sind wir Heimat“ soll ein Zeichen für ein gutes Miteinander zwischen Einheimischen und Geflüchteten gesetzt werden. Am Beispiel von Flüchtlingskindern im Libanon zeigt Caritas international, dass dieses Thema nicht nur uns in Deutschland beschäftigt. Rund 1,8 Millionen überwiegend syrische Flüchtlinge haben in den vergangenen sechs Jahren Zuflucht im Libanon gesucht.

Begonnen hatte die Aktion mit der Vorabendmesse, die von Pfarrer Stefan Buß unter Mitwirkung von Diakon Franz Meyer geleitet wurde. Die inhaltliche Gestaltung lag in den Händen von Susanne Saradj und Marion Hohmann (Regionalcaritasverband) sowie Holger Franz (Diözesancaritasverband). Musikalisch wurde der Gottesdienst von Vox Juventatis unter der Leitung von Brigitte Dechant mitgestaltet. In seiner Predigt ging der Innenstadtpfarrer auf den Schwerpunkt der Aktion, Kinder im Libanon, ein, Er verknüpfte dieses mit dem Caritasjahresthema „Zusammen sind wir Heimat“. Heimat das sei eine Grunderfahrung des Menschen. Das wüssten in Deutschland, die, die nach dem Krieg aus ihrer Heimat vertrieben worden seien, am besten, weil sie noch eine tiefe Sehnsucht nach dieser Heimat hätten. Heimat sei aber auch dort, wo man angenommen sei. Stefan Buß verwies auf die Geschichte von Noomi und Rut, die als Lesungstext vorgetragen worden war. Flüchtlinge habe es schon immer gegeben und in der Welt seien 65 Millionen Menschen auf der Flucht. Caritas international widme sich mit der Aktion sowohl den syrischen Flüchtlingskindern im Libanon als auch den libanesischen Kindern. Statt zur Schule zu gehen, müssen Flüchtlingskinder sowie libanesische Kinder zum Lebensunterhalt ihrer Familien beitragen. Caritas Libanon unterstützt in Zusammenarbeit mit Caritas international sowohl libanesische als auch syrische Kinder und Jugendlichen durch Schulbeihilfen, angepasste Schul- und Lernangebote, Nachmittags- und Abendunterricht sowie Integrationsklassen, um die Lebenssituation zu verbessern. Es sei wichtig über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen. Wenn die Aktion „1 Million Sterne“ in Fulda zu einem Stern der Solidarität werde, sei ein wichtiges Ziel erreicht. Vor der Predigt hatten Holger Franz und Yvonne Hartmann Bilder aus dem Libanon gezeigt und über die Situation berichtet.

Nach dem überaus gut besuchten Gottesdienst durften die Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen ein Licht entzünden und daraus einen Stern legen, was diese sichtlich mit Begeisterung taten. Er sei dankbar für die Unterstützung der Innenstadtpfarrei und der Stadt Fulda sowie den vielen Helferinnen und Helfern, die diese Aktion ermöglicht hätten, so Christian Reuter Geschäftsführer des Regionalcaritasverbandes. Die Caritas im Bistum Fulda betreue ca. 3000 Asylsuchende und Geflüchtete. Im Raum Fulda seien das 500 Menschen. Ohne die vielen ehrenamtlich Engagierten, auch in den Pfarreien, sei die integrative Arbeit nicht zu leisten. Diesen danke er im Namen der Caritas besonders. Durch eine Teilhabe am gesellschaftlichen Leben sollten die Geflüchteten gesehen werden. Geflüchtete Menschen könnten eine Bereicherung für die Gesellschaft sein, wenn man ihnen eine Chance gebe, die Sprache zu lernen, ihre Fähigkeiten einzubringen und zulasse sich zu beheimaten. Für die Stadt Fulda sprach Stadträtin Christa Joa – Sporer (Grüne), die die Fuldaer Bürger als sehr weltoffen beschrieb. Heimat sei wichtig. Sie, die nicht aus Fulda stamme, und nun seit 40 Jahren in Fulda lebe, habe auch in Fulda ihre Heimat gefunden und fühle sich wohl und angenommen. Der Caritas dankte sie für die Aktion, die die Stadt Fulda wie auch in den Jahren zuvor gerne unterstütze, denn schulische Bildung fördere Selbstbewusstsein und ermögliche Zukunft.

Text und Fotos: Caritas/ FotoText Winfried Möller, Rasdorf,

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