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Der Arbeitsmarkt im November Weiterhin positive Signale vom hessischen Arbeitsmarkt

Mit rund 156.440 arbeitslosen Menschen sowie einer Arbeitslosenquote von 4,7 Prozent präsentierte sich der hessische Arbeitsmarkt unverändert robust und ohne Anzeichen auf eine Abschwächung. Die Stellenzugänge steigen, die Beschäftigtenzahl wächst konstant und die Arbeitslosigkeit sinkt. Die Arbeitslosenzahl erreichte ihren niedrigsten Wert in einem November seit 25 Jahren.

Dr. Frank Martin, Leiter der Regionaldirektion Hessen, blickt zuversichtlich auf das Jahresende:

„Die Prognoseziele werden wir erreichen. Wir rechnen für 2017 mit etwa 166.000 Arbeitslosen im Jahresdurschnitt. Mit einer Arbeitslosenquote von 4,7 Prozent ist der hessische Arbeitsmarkt gut gerüstet für die bevorstehenden Wintermonate, in welchen ein saisonüblicher Anstieg der Arbeitslosigkeit zu erwarten ist. Es herrscht immer noch eine ungebremst hohe Nachfrage nach Arbeitskräften. Die Prognosen des IAB zeigen deutlich, dass der Beschäftigungszuwachs und der Rückgang der Arbeitslosigkeit in Hessen im nächsten Jahr weitergehen kann.“

Trotz Hochstimmung und positiven Konjunkturprognosen sieht Martin weiterhin einige Hausaufgaben, die auf alle Arbeitsmarktakteure zukommen: „Die Integration von Flüchtlingen, die hohe Zahl an Langzeitarbeitslosen, ein schrumpfendendes Erwerbspersonenpotential und Umbrüche in der Arbeitswelt durch Digitalisierung sind die großen Aufgaben, die bewältigt werden müssen.“

Arbeitslosigkeit in Hessen: Entwicklung im November

Im November 2017 waren in Hessen 156.441 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet. Das waren 2.593 weniger (-1,6 Prozent) als im Oktober und 7.350 Menschen weniger (-4,5 Prozent) als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote sank nochmals um 0,1 Prozentpunkte auf 4,7 Prozent. Im November 2016 lag die Quote bei 5,0 Prozent. Saisonbereinigt ergab sich zum Vormonat ein Rückgang um 1.000, zum Vorjahr ging die Zahl um 7.000 zurück.

Der Rückgang der Arbeitslosigkeit machte sich bei allen Personengruppen bemerkbar: Jugendliche unter 25 Jahren: -4,4 Prozent; Frauen: -2,1 Prozent, Männer: -1,2 Prozent; Ausländer: -1,2 Prozent; Langzeitarbeitslose: -1,1 Prozent Menschen ab 50 Jahre: -1,0 Prozent.
Gegenüber dem Vorjahr stieg die Zahl der arbeitslosen Menschen ohne deutschen Pass (+3,7 Prozent) sowie Jugendlichen unter 25 Jahren (+0,1 Prozent) an. Bei allen weiteren betrachteten Personengruppen kam es zu Rückgängen: Langzeitarbeitslose: -9,8Prozent; Menschen ab 50 Jahren: -7,5 Prozent; Frauen: -5,2 Prozent; Männer: -3,9 Prozent.

Die Unterbeschäftigung, die auch Personen in entlastenden arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen und in kurzfristiger Arbeitsunfähigkeit mitzählt, belief sich im November 2017 auf 222.082 Personen. Das waren 500 weniger (-0,2 Prozent) als vor einem Jahr.

Entwicklung in den Rechtskreisen: Rückgänge in beiden Rechtskreisen

Im November ging die Zahl der Arbeitslosen im Rechtskreis SGB III (Arbeitslosen-versicherung) im Vergleich zum Vormonat weiter zurück (-2,2 Prozent). Im Bereich des Rechtskreises SGB II (Grundsicherung) sank die Zahl um -1,4 Prozent.
Insgesamt entfielen im November 31,3 Prozent (48.912) aller arbeitslosen Menschen in Hessen auf den Rechtskreis SGB III. 68,7 Prozent (107.529) aller Arbeitslosen waren dem Rechtskreis SGB II zugeordnet.

Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung: Stabiles Wachstum

Der hochgerechnete, vorläufige Wert der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung für den Monat September 2017 belief sich auf 2.570.700. Mit einem Anstieg um 2,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr liegt Hessen somit weiterhin über dem Niveau des Bundes und Westdeutschlands (+2,3 Prozent). Starke Anstiege gab es zuletzt unter anderem in den Wirtschaftszweigen Information und Kommunikation sowie Bau und Logistik.
In Hessen arbeiteten im September die meisten Beschäftigten im Verarbeitenden Gewerbe (439.500) und im Handel (350.200).

Offene Stellen: Bestand offener Stellen konstant hoch

Im November 2017 waren bei den hessischen Arbeitsagenturen und Jobcentern insgesamt 55.419 offene Stellen gemeldet. Das waren 5.450 Stellen (+10,9 Prozent) mehr als vor einem Jahr. Der monatliche Zugang offener Stellen lag mit 15.226 +7,2 Prozent höher als im Vorjahresmonat.
Den größten Anteil an allen Stellenzugängen im letzten Monat hatten die Branchen Arbeitnehmerüberlassung, Handel sowie Gesundheits- und Sozialwesen, die damit über 50,0 Prozent der Zugänge abdeckten.

Regionen: Arbeitslosenquote im Landkreis Fulda weiter gesunken

Mit einer Arbeitslosenquote von 2,6 Prozent blieb der Landkreis Fulda an der Spitze der hessischen Kreise und kreisfreien Städte. Die höchste Arbeitslosenquote verzeichnete weiterhin die Stadt Offenbach: 9,5 Prozent.
Die Arbeitslosenquoten der Regierungsbezirke Kassel, Gießen und Darmstadt verteilten sich wie folgt: Kassel 4,2 Prozent, Gießen 4,5 Prozent, Darmstadt 4,9 Prozent.
Im Vergleich der 26 Kreise und kreisfreien Städte stieg die Arbeitslosigkeit zum Vorjahr in sieben Kreisen an. Der höchste Anstieg entfiel mit 8,5 Prozent auf den Landkreis Darmstadt-Dieburg. Die größten Rückgänge konnten die Kreise Groß-Gerau und Schwalm-Eder verzeichnen (-17,8 Prozent).

Flüchtlinge: Leichter Rückgang der Arbeitslosigkeit

Im November 2017 hatten 14.899 arbeitslos gemeldete Menschen in Hessen einen Fluchthintergrund. Insgesamt sank der Bestand im Vergleich zum Vormonat um 360 Personen. Gegenüber dem Vorjahr sind rund 4.900 mehr arbeitslose Geflüchtete gemeldet. Der Anteil an allen arbeitslosen Menschen in Hessen lag damit bei 9,5 Prozent.
Die Mehrzahl (14.020) erhielt Leistungen aus der Grundsicherung durch die Jobcenter.
Binnen eines Jahres (September 2016 bis August 2017) konnten in Hessen rund 35.000 Eintritte in arbeitsmarktpolitische Maßnahmen für diese Personengruppe realisiert werden.

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